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Justiz

Polizei in Schweden vertuscht Übergriffe von Asylbewerbern

Auch du, Schweden: Polizei vertuschte sexuelle Übergriffe von Asylbewerbern bei Festival

11.01.2016, 23:5112.01.2016, 06:18
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Nach den von der Kölner Polizei zunächst heruntergespielten sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht hat auch die schwedische Polizei eine Vertuschung von sexuellen Übergriffen durch mutmasslich ausländische junge Männer eingeräumt.

Bei Musikfestivals in Stockholm im August 2014 und 2015 habe es 38 Anzeigen wegen sexueller Übergriffe gegeben, in zwei Fällen wurden Vergewaltigungen zur Anzeige gebracht, gaben die Behörden am Montag bekannt.

Dan Eliasson von der schwedischen Polizei räumt die Versäumnisse ein.
Dan Eliasson von der schwedischen Polizei räumt die Versäumnisse ein.
Bild: AP/TT NEWS AGENCY

«Wir hätten die Informationen veröffentlichen müssen», sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Doch tatsächlich hatte die Polizei nach den Festivals jeweils nur mitgeteilt, es habe «angesichts der vielen Teilnehmer relativ wenige Delikte und Festnahmen gegeben».

Wie viele Verdächtige tatsächlich festgenommen wurden, sei nie festgehalten worden. Es ist zu keiner Verurteilung gekommen.

Die Zeitung «Dagens Nyheter» zitierte aus einem Polizeibericht, der Verdacht habe sich gegen eine Gruppe von rund 50 jungen Asylbewerbern aus Afghanistan gerichtet. Wegen der grossen Menschendichte seien die Ermittlungen schwierig gewesen.

«Grosse Wut»: Schwedens Premier Stefan Löfven.
«Grosse Wut»: Schwedens Premier Stefan Löfven.
Bild: TT NEWS AGENCY/REUTERS

Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven reagierte erbost auf die Enthüllung. Er empfinde eine «grosse Wut», dass junge Frauen nicht auf ein Musikfestival gehen können, «ohne belästigt oder angegriffen zu werden». Dass die Polizei die Vorfälle unter den Teppich gekehrt habe, sei «ein Problem der Demokratie für unser Land».

An Silvester war es in Köln rund um den Hauptbahnhof aus einer grossen Menschengruppe heraus zu vielen sexuellen Übergriffen auf Frauen gekommen. Mehr als 500 Anzeigen gingen inzwischen ein – mehrere Dutzend Tatverdächtige mehrheitlich aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum wurden identifiziert. Die Polizei hatte das Ausmass der Gewalt zunächst zurückgehalten. (kad/sda/afp)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Angelo C.
12.01.2016 00:59registriert Oktober 2014
Man sieht, dass solche Vorfälle an manchen Orten liebend gerne unter den Teppich gekehrt werden, was sich letztlich - so es dann doch durchdringt - recht kontraproduktiv auswirkt. Man versucht damit die Willkommenskultur zu erhalten, bzw. die Akzeptanz in der Bevölkerung "nicht unnötig zu beeinträchtigen".

Man darf demnach gespannt sein, wie lange die Sache verhält....
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Bärner Gieu
12.01.2016 07:13registriert Januar 2016
Sehr gute Sendung gestern in der ARD: Hart aber fair. Da hat der Vertreter der deutschen Polizei endlich mal Klartext reden dürfen über den Druck der Politik, alles zu vertuschen!
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URSS
12.01.2016 09:11registriert März 2014
Bei rechter Gewalt schreit alles auf. Bei Gewalt von Asylbewerbern wird alles unter den Teppich gekehrt...
Europa schafft seine Werte ab.Und das ist traurig. Ich hoffe es ist noch nicht zu spät. Und das dieser Schock heilsam ist.
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