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Justiz

Übergriffs-Vorwürfe gegen #MeToo-Aktivistin Argento

Sie gab #MeToo Aufwind – nun wird Asia Argento selber der sexuellen Nötigung beschuldigt

20.08.2018, 11:1420.08.2018, 15:53
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Sie ist eine der ersten #MeToo-Anklägerinnen, die Harvey Weinstein der Vergewaltigung beschuldigt hat. Nun steht sie selber unter Beschuss: Der italienischen Schauspielerin Asia Argento wird vorgeworfen, einen Mann sexuell belästigt zu haben. Im Anschluss soll sie ihm 380'000 Dollar Schweigegeld bezahlt haben, berichtet die New York Times.

FILE - In this May 26, 2013 file photo, actress Asia Argento arrives for the awards ceremony of the 66th international film festival, in Cannes, southern France. Italian Actress Asia Argento declares  ...
Die italienische Schauspielerin Asia Argento wird wegen sexuellem Missbrauch angeklagt.Bild: Invision/Invision

Beim Mann handelt es sich um den Rockmusiker Jimmy Bennett. Der Übergriff soll im Jahr 2013 in einem Hotel in Kalifornien stattgefunden haben. Argento war damals 37 Jahre alt, Bennett gerade einmal 17. Da das gesetzliche Mindestalter für einvernehmlichen Sex in Kalifornien bei 18 Jahren liegt, würde es sich bei dieser Tat um einen sexuellen Übergriff handeln.

Bennetts Anwälte sagen aus, dass der Vorfall im Hotel für den Musiker traumatisierend gewesen sei mit Folgen für seine geistige Gesundheit und sein Einkommen. Argentos Anwälte beteuern hingegen, dass Bennett mit dem Geld «geholfen» werden sollte. Nun wird Argento wegen sexuellem Angriffs und Nötigung auf Schadenersatz in Höhe von 3.5 Millionen Dollar verklagt.

Argento hatte zuvor öffentlich berichtet, dass der Filmproduzent Weinstein sie 1997, als sie 21 Jahre alt war, während eines Filmfestivals in Cannes vergewaltigt hatte. Daraufhin wurde der Hashtag #MeToo zum Sammelruf für den Kampf gegen sexuelle Gewalt. 

Frauen der #metoo-Bewegung sind «Person des Jahres»

Video: srf
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109 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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René Gruber
20.08.2018 11:52registriert April 2016
Wird in diesem Fall wohl auch so heftig mit der Moralkeule drauf gehauen wie bei den Männern? Wird es hier auch ähnliche Konsequenzen zur folge haben für die Täterin? Ich bin gespannt!
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Gurgelhals
20.08.2018 11:47registriert Mai 2015
Ächz. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das grosse dem zugrunde liegende Problem das ist, dass politische Themen heute irgendwie nur noch durch das Zerrbild von Celebrity-Kultur wahrgenommen und verhandelt werden können: Filmschauspielerinnen sind plötzlich Expertinnen zu sexueller Gewalt, Kayne West ist Experte zu Rassismus, Kim Kardashian zum US Gefängnissystem und ein Reality TV-Star wird ins höchste politischen Amt der USA gespült. Wenn Politik und Öffentlichkeit nur noch dieser Boulevard-Logik folgen, wen wundert es da noch, dass man sich zunehmend wie in einem Irrenhaus vorkommt?
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Narzyss
20.08.2018 13:10registriert April 2015
Hier sieht man das grosse Problem all dieser Lynchjustiz Bewegungen.
Sie teilen die Welt in Opfer und Tätergruppen. Aber so einfach ist die Welt nicht, ein Opfer im einen Fall kann auch in einem anderen Fall ein Täter sein. Deshalb werden ihre Vorwürfe gegen Weinstein nicht weniger bedeutend.
Es braucht ein Dialog auf Augenhöhe um solche Probleme wie Rassismus, Sexismus, etc zu bekämpfen. Keine Lynchjustiz und das verfallen in Opfer- und Tätergruppen.
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