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Klima

Extreme Hitze gefährdet die Kornkammer im Norden Chinas

epa04249318 A Chinese farmer holds wheat as a reaping machine operates at a wheat field in rural Jiaozhou city, Shandong province, China, 11 June 2014. Chinese farmers started to harvest their wheats  ...
Ein chinesischer Bauer erntet Weizen. Bild: EPA/EPA

«Weltweit höchste Gefahr für menschliches Leben» – Klimawandel bedroht Chinas Landwirte

Lebensbedrohlicher Klimawandel: Die extreme Hitze gefährdet laut Forschern die Kornkammer im Norden Chinas und die 400 Millionen Einwohner des Gebietes. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden die Hitzewellen in der Region unerträglich für Menschen sein, wie Wissenschaftler berichten.
02.08.2018, 16:5502.08.2018, 16:59
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In der Region bestehe die «weltweit höchste Gefahr für menschliches Leben» durch die steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels, schrieben die Forscher am Mittwoch im Fachmagazin «Nature Communications».

«Dieser Ort wird künftig am schlimmsten von tödlichen Hitzewellen betroffen sein, besonders angesichts des Klimawandels», warnte Elfatih Eltahir vom renommierten Massachussetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Besonders gefährdet sind demnach dutzende Millionen Landwirte, die im Freien arbeiten müssen. In der Region befinden sich aber auch die Hauptstadt Peking und weitere Ballungsgebiete wie Tianjin.

Die Gegend ist den Forschern zufolge besonders durch die Kombination aus hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit gefährdet – verschlimmert durch zahlreiche Bewässerungsanlagen. Denn: Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto weniger Hitze hält der menschliche Körper aus.

Emissionen müssen dringend sinken

Den Forschern zufolge muss der Ausstoss von Treibhausgasen weltweit dringend drastisch verringert werden. Gelinge das nicht, werde es besonders für die Bauern in der nordchinesischen Kornkammer zu tödlichen Hitzewellen kommen. Das bevölkerungsreiche China ist aktuell das Land mit den höchsten klimaschädlichen Ausstössen.

In einem Bericht legten US-Forscher erst Anfang der Woche dar, dass es im vergangenen Jahr einen Rekordausstoss von Treibhausgasen gegeben habe. Das im Jahr 2015 geschlossene Pariser Klimaschutzabkommen sieht eigentlich eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Die bisherigen Zusagen und Massnahmen der internationalen Gemeinschaft reichen dazu aber bei weitem nicht aus.

Seit dem Jahr 1970 gibt es in China besonders oft extreme Hitzewellen. Seit 1950 ist die durchschnittliche Temperatur im Land um 1,35 Grad Celsius gestiegen – fast doppelt so stark wie im weltweiten Schnitt. (sda/afp)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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marcog
02.08.2018 18:07registriert Februar 2016
Solange man für 100.- nach London fliegen kann, wird halt nach London geflogen. Und entsprechend sind auch jegliche Klimaabkommen für die Katze.
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Walser
02.08.2018 22:49registriert Februar 2018
Die Erdbevölkerung wird es nicht schaffen diesen Turnaround zu machen. Die Interessen der herrschenden Mächte sind zu unterschiedlich. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung wird durch Verteil- und Machtkämpfe verschwinden. Das wird dann möglicherweise Teil der Lösung sein.
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