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«Migranten-Karawane» erreicht USA und erklimmt Grenzzaun

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Das US-Militär verstärkte vor dem Herannahen der «Migranten-Karawane» die Südgrenze zu Mexiko. Bild: EPA/EFE

«Migranten-Karawane» erreicht USA und erklimmt Grenzzaun – Trump schweigt (vorerst)

14.11.2018, 04:0014.11.2018, 06:38
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Nach einer Tausende Kilometer langen Reise durch Mexiko haben die ersten Migranten aus Mittelamerika den Grenzzaun zu den USA erklommen. Etwa 20 Menschen kletterten am Dienstag auf den Zaun zwischen Tijuana und San Diego an der Pazifikküste.

Die Aktion versetzte die Beamten des US-Grenzschutzes in Alarmbereitschaft, sie griffen allerdings nicht ein. Nach rund 20 Minuten stiegen die Mittelamerikaner wieder auf der mexikanischen Seite der Grenze hinab.

Andere schauten nur durch die Gitterstäbe oder badeten im Meer. Zwischen Tijuana und San Diego teilt der Grenzzaun den Strand und reicht bis in den Pazifischen Ozean.

Die Mittelamerikaner gehörten zu einer ersten Gruppe von 357 Menschen, die am Dienstag in neun Bussen in Tijuana ankamen. Er sei glücklich, nur einen Schritt davon entfernt zu sein, die USA zu betreten, sagte José Alfredi Mejía Márquez aus Honduras der Deutschen Presse-Agentur.

Er hatte sich vor einem Monat mit der sogenannten Migranten-Karawane in der honduranischen Stadt San Pedro Sula auf den Weg gemacht. Die Migranten fliehen vor der Gewalt durch Jugendbanden und der schlechten wirtschaftlichen Lage in der Region.

Grossteil der Migranten weit entfernt

Der Grossteil der Gruppe befand sich jedoch noch rund 2400 Kilometer weiter südlich in der mexikanischen Stadt Guadalajara. Die sogenannte Karawane besteht aus rund 5000 Menschen aus Honduras, Guatemala und El Salvador. Ihr Ziel sind die USA. Auf dem Weg dorthin hat sich die Karawane jedoch in kleinere Gruppen geteilt.

Wann der Grossteil Tijuana erreichen könnte, war weiter nicht klar. Eine zweite Migranten-Gruppe, die aus rund 1200 Menschen bestand, befand sich in einem Sportstadion in Mexiko-Stadt. Eine dritte Gruppe von rund 2000 Menschen war im südlichen Bundesstaat Veracruz auf dem Weg Richtung Norden.

Tausende Migranten stürmen Grenze zu Mexiko:

Video: srf

US-Grenze wird verschärft

US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche die Regelungen für Asylverfahren an der südlichen US-Grenze verschärft. Der Republikaner ordnete an, dass Migranten, die die Grenze in die USA illegal überschreiten, ein Asylverfahren verweigert werden soll.

epa07112147 US President Donald J. Trump speaks to the media as he departs the White House for a Houston, Texas rally to support Senator Ted Cruz in Washington, DC, USA, 22 October 2018. Trump spoke a ...
Donald TrumpBild: EPA/EPA

Die Verfahren wären damit grundsätzlich nur noch an offiziellen Grenzübergängen möglich. Der Schritt ist höchst umstritten. Mehrere Organisationen hatten bereits zuvor Widerstand vor Gerichten angekündigt.

Trump hatte mit dem Thema der illegalen Migration massiv Wahlkampf für die Kongresswahlen vergangene Woche gemacht. Er sprach von einer «Invasion» und überzeichnete die Lage stark. Nach der Wahl äusserte er sich kaum noch zu den Migranten. (sda/dpa)

Die sogenannte «Karawane» zieht Richtung Norden:

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Die sogenannte «Karawane» zieht Richtung Norden
Sie ist zum Hauptwahlkampfthema avanciert: Die sogenannte «Karawane», die in Mexiko Richtung Norden zieht.
quelle: ap/ap / rodrigo abd
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Wut, Trauer, Entsetzen über Trumps «Dreamer»-Entscheid:

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Wut, Trauer, Entsetzen über Trumps «Dreamer»-Entscheid
Proteste in den USA nachdem Präsident Donald Trump das DACA-Programm, das Hunderttausende Söhne und Töchter illegaler Einwanderer vor Abschiebung schützte, als beendet erklärt.
quelle: ap/the tennessean / george walker iv
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wilhelm Dingo
14.11.2018 06:30registriert Dezember 2014
Durch den Misbrauch des Asyls machen sich Arbeitsmigranten mitschuldig an der Verschärfung von Asylgesetzen. Auf Kosten von an Leib und Leben verfolgten Menschen.
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Muselbert Qrate
14.11.2018 06:59registriert September 2018
Ich hoffe die USA bleiben hier bei ihrer klaren Haltung gegenüber illegalen Wirtschaftsmigranten.
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DunkelMunkel
14.11.2018 07:35registriert November 2017
Was ist der Grund dass diese Leute nicht die offiziellen Grenzübergänge nutzen? Rechnen sie mit einer Ablehnung?
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