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Venezuelas Staatschef warnt vor einem Bürgerkrieg.

epa07328634 A handout photo made available by Miraflores Press shows President of Venezuela Nicolas Maduro participating in a government act, where he receives Venezuelan diplomatic officials from the ...
Unter Druck: Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro.Bild: EPA/MIRAFLORES PRESS

«Werden Venezuela nicht hergeben» – Maduro warnt vor Bürgerkrieg

03.02.2019, 13:43
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Im Machtkampf gegen den selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó schliesst Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro einen Bürgerkrieg im südamerikanischen Ölland nicht aus.

Niemand könne heute mit Sicherheit sagen, wie gross die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs sei, erklärte Maduro im Interview des spanischen Fernsehsenders La Sexta. «Alles hängt vom Grad der Verrücktheit und der Aggressivität des Imperiums des Nordens (USA) und von dessen westlichen Verbündeten ab», sagte er.

Der linksnationalistische Politiker betonte: «Wir leben einfach in unserem Land und verlangen, dass sich niemand in unsere internen Angelegenheiten einmischt. Und wir bereiten uns darauf vor, unser Land zu verteidigen.»

In den Fabriken, in den Universitäten und in verschiedenen anderen Bereichen sei «das Volk dabei, sich (zum Schutz der Regierung) zu bewaffnen», betonte Maduro. Es handle sich um «Milicianos», die militärisches Training absolviert hätten.

«Werden Venezuela nicht hergeben»

Interviewer Jordi Évole, einer der angesehensten TV-Journalisten Spaniens, sagte dem Staatschef: «Das, was Sie sagen, macht mir Angst, Herr Maduro.» «Wirklich? Mir nicht. Wir werden Venezuela nicht hergeben», antwortete der Machthaber.

US-Präsident Donald Trump habe ja die militärische Option auf dem Tisch. «Was soll ein Land da machen? Sich ergeben?», fragte Maduro. Es gebe eine Kampagne, um Venezuela «als Monster, als Diktatur darzustellen.»

Ultimatum zurückgewiesen

Das am Sonntag ablaufende Ultimatum von sieben EU-Staaten wies Maduro energisch zurück. «Wir akzeptieren von niemanden Ultimaten!». Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Grossbritannien, die Niederlande und Belgien wollen Guaidó als legitimen Übergangsstaatschef anerkennen, falls Maduro keine freie Präsidentenwahl ausruft.

«Das ist so, als ob ich der EU sagen würde: ‹Ich gebe Euch sieben Tage Zeit, um die Republik von Katalonien anzuerkennen, oder ich ergreife Massnahmen›.» Die internationale Politik könne nicht auf Ultimaten basieren.

Das Interview wurde nach Angaben von La Sexta am Freitag geführt. Es sollte am späten Sonntagabend ausgestrahlt werden. Auszüge wurden am Sonntag in verschiedenen Medien veröffentlicht. (sda/dpa)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zeit_Genosse
03.02.2019 15:04registriert Februar 2014
Dass sich ein souveräner Staat gegen Einmischung und Destabilisierung wehrt ist nachvollziehbar. Aber ein Diktator sollte einsehen wenn seine Zeit gekommen ist um das Land geordnet einer neuen Regierung zu übergeben (das gehört natürlich nicht zu den Persönlichkeitsmerkmalen von politischen Führern). Russland und China sind weit weg (nicht wie in Syrien), dass ein von den USA angeordneter Machtwechsel wahrscheinlich wird. In Kuba ging das friedlich, aber auch nicht ohne Druck. Irgendwie der Lauf der Dinge im Kampf um Ideologie und Rohstoffen.
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loquito
03.02.2019 16:18registriert September 2017
Und wer hier denkt, nach Venezuela wären die USA zufrieden, der kennt Lateinamerika nicht. Danaxh wird Nicaragua zur Diktatur und danach Kuba, Bolivien folgt und wenn in Lateinamerika schön wieser Schreckensherrschaften a la Militärjunta installiert sind, ja dann plötzlich ist alles tip top. Glaubt ihr mir nicht? Hat Bolton +- so bereits angetönt...https://www.pagina12.com.ar/172604-con-voluntad-de-dialogo-y-de-pelea

Wo waren alle diese Stimmen gegen Diktatoren, während der Videla Diktatur oder während Pinochet? Ach ja das waren keine Sozialisten, also kein Problem.
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loquito
03.02.2019 16:23registriert September 2017
Als die Sandinistas einen Diktator gestürzt haben end ein Land aufbauten, welches so sicher war wie nie zuvor und nie danach. Mit chancen für alle und zukunft für jeden... Ja wo waren die verteidiger der Demokratie? Ach ja, die haben die Contras bewaffnet und Krieg gespielt. Wer echt glaubt Venezuela ginge es mit Guaido und den USA besser, der verkennt Lateinamerikas Realität...
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