In der nordrussischen Stadt St.Petersburg ist eine LGBT-Aktivistin umgebracht worden. Die Polizei habe bestätigt, dass es sich dabei um Jelena Grigorjewa handle, meldete die Agentur Interfax am Dienstag.
Die 41-Jährige habe sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen (LGBT) sowie für Menschenrechte eingesetzt, schrieb der oppositionelle Aktivist Dinar Idrissow auf Facebook.
Wieder ein politischer Mord in Russland.
— Julian Röpcke (@JulianRoepcke) 23. Juli 2019
Die LGBT- und Anti-Okkupations-Aktivistin Jelena Grigorjewa wurde bereits am Samstag Abend getötet (zuerst wurde zigfach auf sie eingestochen, dann wurde sie stranguliert).
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Nach Angaben der Polizei wurde die Leiche am Sonntag mit mehreren Stichwunden aufgefunden. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Nach einem Bericht des St.Petersburger Online-Portals Fontanka wurde die Frau auch gewürgt. Die Aktivistin sei zuletzt in Begleitung mehrerer Personen gesehen worden.
Der Polizei zufolge hatte Grigorjewa zuletzt mehrfach Drohungen erhalten und sich an die Ermittler gewandt. Der Aktivist Idrissow schrieb dazu: «Der Staat Russland war verpflichtet, ihr das Recht auf Leben zu garantieren.» Es habe aber «keine spürbaren Reaktionen» der Polizei gegeben.
Menschenrechtler beklagen immer wieder brutale Übergriffe auf Homosexuelle in Russland, die oft folgenlos blieben. Positive Äusserungen über Homosexuelle in Anwesenheit von Kindern stehen unter Strafe. Gegen dieses Gesetz gegen «Homo-Propaganda» gibt es seit langem internationalen Protest. Viele Schwule und Lesben haben aus Angst um ihr Leben Zuflucht im Westen gesucht. (mim/sda/dpa)
Kurzum: Schlimmer geht's nimmer.
"Der Name Grigoriewas fand sich auch auf einer Liste von zu tötenden LGBTI-Aktivisten, wie sie auf einer vor wenigen Tagen gesperrten Webseite aufgetaucht war. Unter Berufung auf eine Horror-Film-Reihe (Saw) und mit dem Schlagwort "Das Comeback von Tschetschenien" waren Nutzer in einem vermeintlichen Spiel seit dem letzten Jahr aufgefordert worden, die betroffenen Personen gegen eine Belohnung zu jagen."