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Ukraine-Krieg: Heftige Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka

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Heftige Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka + Putin ordnet erneute Vergrösserung der Armee an

Die aktuellsten News zum Ukraine-Krieg im Liveticker.
03.12.2023, 03:35
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  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident, Wladimir Putin, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet der Ukraine angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten des Landes.
  • Zehntausende, wenn nicht über hunderttausend Menschen haben ihr Leben verloren. Ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung ist laut UNO auf der Flucht.
  • Die seit Langem erwartete ukrainische Gegenoffensive, um besetztes Gebiet zu befreien, läuft. Die Ukraine konnte gewisse Erfolge verbuchen, trifft allerdings auf heftigen russischen Widerstand.
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3:45
Ukrainischer Generalstab: Heftige Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka
Im Osten der Ukraine haben nach Angaben des ukrainischen Militärs zuletzt die meisten Kämpfe zwischen ukrainischen und russischen Truppen stattgefunden. An der Front bei Awdijiwka wurden in den letzten 24 Stunden 20 russische Angriffe zurückgeschlagen. Um Bachmut sollen die Russen laut dem Frontbericht des ukrainischen Generalstabs 15 mal angegriffen haben.

In der umkämpften südukrainischen Region Cherson würden die ukrainischen Streitkräfte indes weiterhin ihre neuen Stellungen an der Südseite des Dnipros halten. Das ukrainische Militär setzte sich eigenen Angaben zufolge in der vorletzten Woche auf der grösstenteils russisch kontrollierten Seite des Flusses fest. Die Frontlage im Süden und Osten des Landes sei indes weiterhin dem Lagebericht zufolge schwierig.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 21 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg. Die im Sommer 2023 gestartete ukrainische Gegenoffensive blieb hinter den Erwartungen der Politik und der Zivilgesellschaft zurück. (sda/dpa)
Aerial view of the multiple craters left by shelling in a field on the frontline close to Bakhmut, Donetsk region, Ukraine, Wednesday, Nov. 22, 2023. (AP Photo/Alex Babenko)
Bild: keystone
Luftaufnahme der zahlreichen Krater, die der Beschuss eines Feldes an der Frontlinie in der Nähe von Bakhmut hinterlassen hat. Bild: Mittwoch, 22. November 2023.
22:31
«Veränderung erforderlich»: Selenskyj kündigt Einberufungsreform an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Freitagabend dem Militär eine Reform der Einberufungsgesetze in Aussicht gestellt. «Jeder in der Ukraine versteht, dass in diesem Bereich Veränderungen erforderlich sind», sagte Selenskyj in seiner Ansprache auf Telegram. Diese würden demnach die Bedingungen für eine mögliche Demobilisierung der Frontkämpfer betreffen. Auch neue potenzielle Rekruten sollen im Fokus neuer kommender Gesetze stehen.

Die Ankündigung der Reform gilt als Zugeständnis an die Soldaten, die seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor rund 21 Monaten grösstenteils ohne Ablösung an der Front im Einsatz stehen. Die Lösung dieses umfassenden Problems muss nach Selenskyjs Worten von der militärischen Führung und dem Verteidigungsministerium ausgearbeitet und dem Generalstab zur Genehmigung präsentiert werden. Der ukrainische Präsident sprach von einigen Vorschlägen, die am Freitag bereits vorlagen. Genauere Angaben zum Inhalt machte er jedoch nicht.

Derzeit dienen rund 820 000 Ukrainer in den Streitkräften. Nach dem derzeit geltenden Kriegsrecht können diese Soldaten nicht ohne weiteres demobilisiert werden. Um zumindest einen Teil der Wehrpflichtigen zeitweise nach Hause schicken zu können, müssen andere Soldaten rekrutiert werden, damit die Front nicht zusammenbricht. Angehörige der Soldaten forderten in mehreren Demonstrationen eine stärkere Rotation, um den derzeit aktiven Kämpfern die Möglichkeit zur Erholung zu geben. (sda/dpa)
Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy poses for a photo after his interview with The Associated Press in Kharkiv, Ukraine, Thursday, Nov. 30, 2023. Zelenskyy says the war with Russia is in a new sta ...
Bild: keystone
20:47
Putin ordnet erneute Vergrösserung der russischen Armee an
Mehr als anderthalb Jahre nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine erneute Vergrösserung seiner Armee angeordnet. Künftig soll die Zahl der bewaffneten Kräfte auf rund 1,32 Millionen erhöht werden, wie aus einem am Freitag vom Kreml veröffentlichten Dekret hervorgeht. Das wäre eine erneute Steigerung um 170'000 Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende, nachdem Putin erst im Sommer 2022 eine Vergrösserung der russischen Streitkräfte auf 1,15 Millionen Mann befohlen hatte.

Das russische Verteidigungsministerium trat derweil umgehend Befürchtungen aus der Bevölkerung entgegen, dass eine neue Mobilisierungswelle geplant sein könnte. «Eine Mobilisierung ist nicht vorgesehen», teilte die Behörde mit. Stattdessen werde auf russische Bürger gesetzt, die sich freiwillig bei der Armee verpflichten.

Russland führt seit dem 24. Februar 2022 Krieg gegen das Nachbarland Ukraine. Moskau selbst hat schon lange keine Angaben mehr zu Toten und Verletzten in den eigenen Reihen gemacht. Viele Experten bescheinigen Russland jedoch hohe Verluste. Im Herbst 2022 ordnete Putin dann eine Mobilmachung an, infolge derer rund 300'000 Männer für die Front eingezogen wurden. Die Massnahme löste in Teilen der russischen Gesellschaft regelrechte Panik aus, Hunderttausende flohen damals ins Ausland. Seitdem befürchten viele, dass es eine zweite Mobilisierungswelle geben könnte. (sda/dpa)
Russian President Vladimir Putin makes a video address to participants of the 2nd National Healthcare Congress at the Kremlin in Moscow, Russia, Friday, Dec. 1, 2023. (Mikhail Klimentyev, Sputnik, Kre ...
Bild: keystone
12:19
Lawrow wirft Blinken und Borrell «Feigheit» vor
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat den Abschluss des OSZE-Jahrestreffens für Kritik an seinen westlichen Kollegen genutzt.

Lawrow warf ihnen «Feigheit» vor, weil sie direkten Gesprächen mit der russischen Seite zum Krieg in der Ukraine aus dem Weg gegangen seien.
Sowohl US-Aussenminister Antony Blinken als auch der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell seien bereits abgereist, sagte Lawrow am Freitag bei einer Pressekonferenz zu den Ergebnissen des Gipfels der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im nordmazedonischen Skopje.
epa11005303 Russian Foreign Minister Sergei Lavrov speaks during a press conference on the sidelines of the 30th OSCE Ministerial Meeting in Skopje, Republic of North Macedonia, 01 December 2023. The  ...
Bild: keystone
«Sie glauben wahrscheinlich, dass sie damit ihre Absicht unterstreichen, Russland zu isolieren. Aber ich finde, dass sie einfach feige sind, sie haben Angst vor jedem ehrlichen Gespräch mit Fakten», sagte Lawrow. Tatsächlich waren Blinken und Borrell am Mittwoch auf Einladung der nordmazedonischen Gastgeber nach Skopje gekommen. Blinken etwa reiste dann aber weiter nach Israel, wo die Lage aufgrund des Gaza-Kriegs derzeit äusserst angespannt ist.

Mehr als 21 Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine nutzen russische Vertreter öffentliche Auftritte nach wie vor oft, um dem Westen die Schuld an den völlig zerrütteten Beziehungen zuzuschieben und ihm angeblich mangelnde Dialogbereitschaft vorzuwerfen. (sda/dpa)
11:10
Bolschoi-Chef verlässt berühmtes Theater nach Kritik an Putins Krieg
Der Chef des weltberühmten Moskauer Bolschoi Theaters, Wladimir Urin, hat nach Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine das Staatstheater verlassen.

«Ich verabschiede mich heute, weil heute mein letzter Arbeitstag im Bolschoi Theater ist», sagte der 76-Jährige laut einem im Internet verbreiteten Video bei einer Premierenfeier vor der Kompanie. Eine Sprecherin des Theaters bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag die Echtheit des Videos. Sie kündigte noch für Freitag eine offizielle Erklärung des Theaters an. Urin hatte im vergangenen Jahr eine Erklärung von Kulturschaffenden gegen den Krieg unterschrieben.

Der Bolschoi-Chef könnte laut russischen Medien durch den international bekannten Dirigenten Waleri Gergijew ersetzt werden, der ein enger Freund von Kremlchef Wladimir Putin ist. Gergijew hatte wenige Tage nach Beginn von Putins Invasion seinen Posten als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker verloren, weil er sich nicht von dem Krieg distanziert hatte.

Der 70-Jährige leitet bereits das durch weltweite Gastspiele ebenfalls bekannte Mariinski Theater in St. Petersburg.
Gergijew hatte zu Berichten über seine mögliche Ernennung erklärt, dass er schon sehr beschäftigt sei und nicht noch mehr Arbeit suche.

Urin, der als brillanter Theatermanager gilt, hatte die Leitung des Bolschoi mit der grössten Ballettkompanie der Welt und einer international angesehenen Opern- und Konzertsparte 2013 übernommen. Medien hatten berichtet, dass er den Posten auf eigenen Wunsch abgebe. Offiziell wurde kein Grund genannt. Sein Vertrag hätte noch bis 2027 gegolten.

Urin hatte bereits zwei Tage nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine gemeinsam mit anderen Kulturschaffenden einen Aufruf zur Beendigung des Krieges unterzeichnet. Viele Künstler des Bolschoi hatten wegen des Krieges und der daraus folgenden westlichen Sanktionen ihr Engagement an dem Theater auf eigenen Wunsch oder zwangsweise beendet. (sda/dpa)
5:59
170'000 Gebäude in der Ukraine zerstört
Durch die seit mehr als 21 Monaten andauernde russische Invasion sind ukrainischen Angaben zufolge in dem angegriffenen Land mehr als 170'000 Gebäude beschädigt oder zerstört worden. Das erklärte die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für regionale Entwicklung und Stadtplanung in Kiew, Olena Schuliak, wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform am frühen Freitagmorgen berichtete.

Demnach schrieb die Politikerin in einem Blog der Agentur: «Nach vorläufigen Schätzungen der Kiewer Wirtschaftshochschule wurden bisher mehr als 170'000 Gebäude durch die Feindseligkeiten beschädigt oder zerstört.» Darunter sollen auch mehr als 20'000 Wohnhäuser sein.

Durch die russischen Angriffe wurden den Angaben zufolge mehr als 3500 Bildungseinrichtungen, 420 grosse und mittlere Unternehmen getroffen. Zudem seien Flughäfen und zivile Flugplätze, 344 Brücken und Übergänge sowie 25'000 Strassen von Zerstörungen betroffen.

Die Aufgabe bestehe nicht nur darin, den alten Zustand wiederherzustellen, sondern die Siedlungen besser als zuvor wieder aufzubauen, sagte Schuliak. Die Ukraine wird in dem russischen Angriffskrieg, den Moskau am 24. Februar 2022 begonnen hatte, immer wieder mit Raketen- und Drohnenattacken überzogen. Dabei gibt es oft schwere Zerstörungen, Tote und Verletzte. (sda/dpa)
21:32
Selenskyj will Befestigungsanlagen an der gesamten Front ausbauen
epa11003556 A handout photo made available by the presidential press service shows Ukrainian President Volodymyr Zelensky (L) taking part in a meeting with commanders at the headquarters of the Defens ...
Bild: keystone
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den forcierten Bau von Schutzräumen und Festungsanlagen entlang aller Frontabschnitte angekündigt. «Die Priorität ist offensichtlich», sagte er am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Mit dem Verteidigungsminister und führenden Militärs sei über den Bau solcher Anlagen diskutiert worden. Zuletzt hatte eine Reihe von Beobachtern die ukrainische Gegenoffensive für gescheitert erklärt. Die Betonung des Festungsbaus ist ein Indiz dafür, dass die Führung in Kiew sich nun auf die Verteidigung konzentriert.

Neben den umkämpften Gebieten an der Front forderte Selenskyj auch mehr Sicherheit an Schulen. Dort müssten Schutzräume gebaut werden. Er berichtete in dem Zusammenhang vom Besuch in einer Schule in der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw, die in den Räumlichkeiten der U-Bahn untergebracht sei. Selenskyj sprach von einem gelungenen Projekt, weil die U-Bahn sicher sei vor russischen Angriffen.

Seit Beginn seines Angriffskriegs attackiert Russland auch immer wieder mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen zivile Ziele im Hinterland der Ukraine. Vor allem Objekte der Energieversorgung sind im Visier, um den Ukrainern in der kalten Jahreszeit die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung zu nehmen und sie kriegsmüde zu machen. (sda/dpa)
18:47
Bericht: Schule in Russland lässt Kinder Granatenteile basteln
Schüler einer Schule in der russischen Teilrepublik Tatarstan basteln Medienberichten zufolge im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft Teile von Artilleriegranaten für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. «Was auf den ersten Blick wie ein Kinderspielzeug aussieht, erfüllt eine sehr wichtige Funktion ... die Stabilisatoren helfen der Granate, direkt ins Ziel zu fliegen, ohne dass sie in der Luft kippt», berichtete die Korrespondentin des Lokalfernsehens über den Unterricht. Landesweit berichtete am Donnerstag auch die unabhängige «Moscow Times» über den Fall.

Daneben würden auch noch Tourniquets zum Abbinden stark blutender Wunden und Container für schmerzstillende Ampullen in der Schule hergestellt, heisst es in der Reportage. Die Vorlagen dazu werden demnach in einem 3D-Drucker des örtlichen Kinderfreizeitzentrums in der Kleinstadt Mamadysch, 170 Kilometer östlich der Millionenstadt Kasan, hergestellt. «Alle diese Produkte werden besonders auf dem Gebiet der militärischen Spezialoperation benötigt», hebt die Reporterin lobend die Kinderarbeit für die Front hervor.

Als «militärische Spezialoperation» wird in Russland der vor mehr als 21 Monaten von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Angriffskrieg gegen die Ukraine bezeichnet. In der Zeit wurde an den meisten russischen Schulen der Unterricht ohnehin schon stark umgestellt. So kam Wehrkunde wieder verstärkt auf den Stundenplan, ausserdem gibt es ein Unterrichtsfach «Gespräche über das Wichtige», in denen die Lehrer den Kindern den politischen Kurs des Kremls näherbringen sollen. Das Fach Geschichte wurde speziell um das Kapitel des Ukraine-Kriegs erweitert. Schüler werden dort über die angebliche Notwendigkeit des russischen Angriffs unterrichtet. (sda/dpa)
16:04
Putin gibt Jahresmedienkonferenz am 14. Dezember
Russian President Vladimir Putin delivers a speech during the Belt and Road Forum at the Great Hall of the People in Beijing, Wednesday, Oct. 18, 2023. (Andrei Gordeyev, Sputnik, Kremlin Pool Photo vi ...
Bild: keystone
Russlands Präsident Wladimir Putin wird offiziellen Angaben zufolge am 14. Dezember sowohl seine grosse Jahresmedienkonferenz als auch die traditionelle TV-Audienz mit dem russischen Volk abhalten.

Putin werde eine Bilanz des abgelaufenen Jahres ziehen, kündigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag an. Es ist die erste Veranstaltung dieser Art, seitdem Putin vor mehr als 21 Monaten seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat.

Jahresmedienkonferenz und die Fernsehsprechstunde für Bürger haben im Kreml Tradition. Die Medienkonferenz für Journalisten findet unter Putin bereits das 18. Mal statt, die Fernsehsprechstunde feiert ihre 15. Auflage. Allerdings sind die beiden mehrstündigen Ereignisse, bei denen sich Putin der Öffentlichkeit präsentiert, in der Vergangenheit zumeist getrennt voneinander abgehalten worden. Nur 2020, während der Corona-Pandemie, wurden sie zusammengelegt.

Wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte Putin die Medienkonferenz im vergangenen Dezember erstmals seit zehn Jahren ausfallen lassen. Auch die Fernsehsprechstunde wurde im ersten Kriegsjahr abgesagt. Beobachter waren damals überzeugt, dass Putin unangenehme Fragen vermeiden wollte – angesichts des am 24. Februar 2022 begonnenen Krieges, wo seine Armee immer wieder Niederlagen einstecken musste. Inzwischen tritt Putin wieder zunehmend selbstbewusst auf, dass er den Krieg gewinnt. (sda/dpa)
16:01
Russland verbietet LGBTQ+-Bewegung als «extremistisch»
FILE - Gay rights activists carry rainbow flags as they march during a May Day rally in St. Petersburg, Russia, Wednesday, May 1, 2013. Russia?s Supreme Court on Thursday, Nov. 30, 2023, effectively o ...
Bild: keystone
Der Oberste Gerichtshof in Russland hat die LGBTQ+-Community als «extremistisch» eingestuft und damit die Rechte schwuler, lesbischer und anderer queerer Menschen weiter massiv eingeschränkt.

Die Richter stimmten am Donnerstag einem entsprechenden Antrag des russischen Justizministeriums zu, wie die Agentur Interfax unter Berufung auf das Gericht meldete. Demnach wurde entschieden, «die internationale öffentliche LGBT-Bewegung als extremistische Organisation anzuerkennen und ihre Aktivitäten in Russland zu verbieten».

Das Vorgehen war etwa von Menschenrechtlern bereits im Vorfeld heftig kritisiert worden. Unabhängige russische Medien wiesen nun darauf hin, dass die Richter nicht einmal klar gestellt hätten, wer genau in ihren Augen der «LGBT-Bewegung» angehört. Dementsprechend waren auch die konkreten Auswirkungen der Regelung zunächst nicht bekannt. Queere Aktivisten, die bereits zuvor grossen Repressionen ausgesetzt waren, befürchten, dass das Vorgehen der russischen Justiz vor allem darauf abzielt, sie in der Öffentlichkeit komplett mundtot zu machen und weiteren Hass gegenüber Minderheiten schüren wird.

Die englische Abkürzung LGBTQI+ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen – und das Pluszeichen sowie das Sternchen sind Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter. (sda/dpa)
12:42
Toter und Verletzte nach russischen Angriffen in Ostukraine
Infolge russischer Raketenangriffe sind im ostukrainischen Gebiet Donezk mindestens ein Mensch ums Leben gekommen und zehn weitere verletzt worden. Im Dorf Nowohrodiwka bei Pokrowsk sei eine russische S-300-Rakete in ein Wohnhaus eingeschlagen und habe einen Bewohner getötet, teilte Militärgouverneur Ihor Moros am Donnerstag auf Telegram mit. Vier weitere Menschen wurden noch unter den Trümmern vermutet, darunter ein Kind.

Zuvor war gemeldet worden, dass im Pokrowsker Gebiet durch Raketenangriffe mindestens zehn Menschen verletzt worden seien. Unter ihnen seien vier Kinder, teilte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mit. Auch er sprach von Raketen vom Typ S-300. Auf Fotos, die er veröffentlichte, war ein völlig zerstörtes Gebäude zu sehen.

Landesweit sei die Ukraine in der Nacht mit insgesamt 8 Raketen und 20 Kampfdrohnen angegriffen worden, hiess es vom Generalstab. Von den Drohnen seien 14 abgefangen worden. Im westukrainischen Chmelnytzkyj fielen Angaben von vor Ort zufolge Trümmer einer abgeschossenen Drohne auf das Gelände einer ehemaligen Fabrik. Verletzte gab es dort demnach aber keine. (sda/dpa)
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Das grösste Nato-Manöver seit dem Kalten Krieg

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Das grösste Nato-Manöver seit dem Kalten Krieg
50'000 Teilnehmer aus über 30 Nationen werden bis 23. November 2018 an der NATO-geführten Militärübung in Norwegen erwartet. Soldaten proben hier unter schwierigen Bedingungen den Ernstfall. Im Bild ein Luftkissen-Boot der Assault Craft Unit 4 (ACU 4) am 1. November 2018.
quelle: epa/us navy / petty officer 2nd class lyle wil / handout
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