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Naher Osten: EU-Borrell spricht von ethnischer Säuberung

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EU-Borrell spricht von «ethnischer Säuberung» +++ Israel bekennt sich zu Pager-Explosionen

Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
11.11.2024, 15:23
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neben dem Krieg in Gaza hat Israel Anfang Oktober eine Bodenoffensive im Libanon gegen die von der Islamischen Republik Iran unterstützte Hisbollah gestartet.
  • Zudem greift die Luftwaffe Ziele in der Hauptstadt Beirut und im Süden des Landes an. Die Hisbollah schiesst ihrerseits praktisch jede Nacht Raketen Richtung Israel.
  • Auf den grossen Raketenangriff des Iran Anfang Oktober antwortete Israel mit einem Gegenschlag auf militärische Einrichtungen. Iranische Öl- und Atomanlagen wurden entgegen zuvor kursierender Gerüchte verschont.
  • Israel ist aktuell auch mit innenpolitischen Turbulenzen beschäftigt, nachdem Netanjahu Verteidigungsminister Joav Galant mit dem loyaleren Israel Katz ersetzt hat. Es kommt zu grossen Protesten in Tel Aviv.
  • Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist derweil weiter prekär. Laut Zahlen der UN hat die Anzahl Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangen, ein Rekordtief erreicht.
  • Der Krieg hat bisher tausende Opfer gefordert, allein in Gaza kamen über 42'000 Menschen ums Leben. Die seit mehr als einem Jahr andauernde aktuelle Eskalation begann mit dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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15:06
Borrell spricht indirekt von «ethnischer Säuberung» im nördlichen Gazastreifen
Josep Borrell, der Aussenbeauftragte der Europäischen Union, verurteilt Israels Angriff in Dschabalia im nördlichen Gazastreifen aufs Schärfste. Dabei sagt er auf der Plattform X: «Das Wort ethnische Säuberung wird zunehmend verwendet, um die Vorgänge im nördlichen Gazastreifen zu beschreiben.»



(rbu)
12:46
Saudi-Arabiens Kronprinz telefoniert mit Irans Präsidenten
Saudi-Arabiens Kronprinz und faktischer Herrscher Mohammed bin Salman hat mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian telefoniert – ein Zeichen der weiteren Annäherung beider Länder mit möglichen Folgen für den Krieg im Nahen Osten. Die beiden hätten über das bilaterale Verhältnis gesprochen, teilte das Aussenministerium in Riad mit.

Peseschkian sagte laut der iranischen Staatsagentur IRNA, er hoffe auf noch vertiefte Beziehungen. Am Sonntag besuchte der saudische Militärstabschef zudem Iran.

Die Rivalen Iran und Saudi-Arabien nähern sich seit vergangenem Jahr vorsichtig an. Riad führte zuvor Gespräche mit den USA über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel – dem erklärten Erzfeind der Islamischen Republik.

Solch eine Einigung scheint nach einem Jahr Krieg im Gazastreifen aber in weite Ferne gerückt. Die Entspannung zwischen Saudi-Arabien und Iran sehen einige Beobachter als Zeichen, dass das Königreich weiter von einer möglichen Anerkennung Israels abrücken könnte. (sda/dpa)
epa11662738 Saudi Arabian Crown Prince and Prime Minister Mohammed bin Salman bin Abdulaziz Al Saud reacts during a family photo at the EU-Gulf Cooperation Council (GCC) summit in Brussels, Belgium, 1 ...
Bild: keystone
12:44
Bericht: US-Gesandter will erneut in den Libanon reisen
Der US-Gesandte Amos Hochstein will einem Medienbericht zufolge erneut in den Libanon reisen und dort über den Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz verhandeln.

Hochstein werde dafür im Laufe dieser Woche in dem Mittelmeerland erwartet, berichtete der libanesische Fernsehsender LBCI unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Die Pläne für seinen Besuch seien ein Hinweis, dass Forderungen der libanesischen Seite in dem Entwurf für eine Einigung berücksichtigt worden seien.

Israelische Medien hatten schon vergangenen Monat über den angeblichen US-Vorschlag berichtet. Demnach sollen Israel und die Hisbollah ihre Angriffe zunächst 60 Tage lang aussetzen. Die israelische Armee soll den Libanon verlassen und Soldaten der libanesischen Armee sollen an der Grenze stationiert werden.

Israel und der Libanon sollen nach 60 Tagen zudem Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 führen. Deren Ziel war nach dem vergangenen Krieg von 2006 ein Ende der Kämpfe im libanesisch-israelischen Grenzgebiet. (sda/dpa)
10:28
Israel bekennt sich zu Pager-Explosionen im Libanon
Fast zwei Monate nach den zeitgleichen Explosionen Tausender tragbarer Funkempfänger und Walkie-Talkies im Libanon hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zugegeben, dass sein Land hinter dem Angriff steckte. Sein Sprecher bestätigte entsprechende Berichte israelischer Medien.

Bei den Explosionen waren mehr als 40 Menschen getötet und mehr als 3000 verletzt worden. Überwiegend handelte es sich um Mitglieder der mit dem Regime in Iran verbündeten terroristischen Hisbollah-Miliz, die gegen Israel kämpft. Auch eine unbekannte Zahl von Zivilisten kam zu Schaden.

Die sogenannten Pager waren vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad heimlich in Israel hergestellt worden, wie die «Washington Post» im Oktober berichtet hatte. Die Batterien seien mit Sprengstoff präpariert gewesen, der durch eine Nachricht zur Explosion gebracht worden sei.

Um die Mitteilung ansehen zu können, habe man zwei Knöpfe zugleich drücken müssen – um beide Hände zu verletzen und den Empfänger damit kampfunfähig zu machen. (sda/dpa)
epa11688980 Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu speaks at a memorial ceremony commemorating the fallen victims of the 07 October 2023 Hamas-led attack on Israel and those who fell in the 'S ...
Bild: keystone
10:24
Israel verkündet Ausweitung humanitärer Zone im Gazastreifen
Die israelische Armee hat eine Ausweitung der sogenannten humanitären Zone im umkämpften Gazastreifen verkündet. In der Zone gebe es Feldspitäler, Zelte sowie Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente, teilte der Sprecher der Armee in arabischer Sprache mit.



Einwohner des Gazastreifens verweisen jedoch darauf, es gebe keinen sicheren Ort in dem Küstenstreifen. Auch in der als sicher deklarierten Zone hatte es immer wieder tödliche Angriffe der Armee gegeben.

Hilfsorganisationen haben eindringlich vor einer drohenden Hungersnot besonders im Norden des Küstenstreifens gewarnt. Aussenministerin Annalena Baerbock hat Israel aufgefordert, alle Grenzübergänge für Hilfslieferungen zu öffnen. Hilfslieferungen seien auf einem Tiefstand: «Noch nie in den letzten 12 Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt», kritisierte sie.

In dieser Woche endet eine von den USA am 13. Oktober gesetzte Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte die US-Militärhilfe eingeschränkt werden.

Nach Darstellung Israels werden Hilfslieferungen immer wieder von der islamistischen Hamas geplündert, die die Güter dann an die Bevölkerung verkaufe und so ihre fortwährende Herrschaft sichern wolle. (sda/dpa)
9:25
Israel: Angriffe aus Irak und Jemen gestoppt
Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben vier Drohnen abgefangen, die sich Israel von Osten aus genähert hatten. Zwei der Flugkörper seien abgeschossen worden, bevor sie in israelisches Gebiet vordrangen.

Im Süden Israels heulten Warnsirenen. Der sogenannte Islamische Widerstand im Irak reklamierte Drohnenangriffe auf Israel für sich. Ausserdem fing die Luftabwehr nach Militärangaben eine Rakete ab, die vom Jemen aus auf Israel abgefeuert worden war.

Das Geschoss sei noch ausserhalb des israelischen Territoriums gestoppt worden. Die Huthi-Rebellen behaupteten dagegen, sie hätten eine Militärbasis im Zentrum Israels getroffen.



Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der sogenannten «Widerstandsachse» von Verbündeten der Islamischen Republik Iran auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.

Als Reaktion bombardierten die Militärs der USA und Israels mehrfach Ziele im Jemen. (sda/dpa)
6:31
Baerbock: Hilfslieferungen für Gazastreifen auf Tiefstand
Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock beschreibt die humanitäre Lage im Gazastreifen in drastischen Worten und fordert Israel auf, alle Grenzübergänge in das Küstengebiet für Hilfslieferungen zu öffnen. «Noch nie in den letzten 12 Monaten kam so wenig Hilfe in den Gazastreifen wie jetzt», kritisierte die Grünen-Politikerin. Israel habe diesbezüglich immer wieder Zusagen gemacht, die dann aber «nicht eingehalten wurden». Die israelische Regierung müsse mehr Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen, «ohne Ausreden».

«Ein Grossteil der über zwei Millionen Menschen leiden an akuter Mangelernährung, lebt in unvorstellbaren Zuständen», erklärte Baerbock weiter. An keinem Ort der Welt gebe es auf so kleinem Raum so viele Kinder mit Amputationen. «Weite Teile Gazas sind ein absolutes Trümmerfeld», so die Ministerin.

Angesichts des herannahenden Winters sei nichts dringlicher als die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen sowie die Lieferung dringend benötigter Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung – «Nahrungsmittel, Wasser, Medizin, Hygieneartikel, Zelte», erklärte Baerbock. «Dafür braucht es die Öffnung aller Grenzübergänge nach Gaza für humanitäre Hilfe.» Israels Recht auf Selbstverteidigung finde seine Grenze im humanitären Völkerrecht und dazu gehöre, dass humanitärer Zugang zu allen Zeiten gewährt werden müsse, mahnte Baerbock.

Der Gaza-Krieg begann mit dem Terrorangriff der Hamas und anderer palästinensischer Extremisten auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 mit mehr als 1200 Toten. Die Terroristen verschleppten dabei auch zahlreiche Menschen in den Gazastreifen. Baerbock erneuerte ihre Forderung nach einem Waffenstillstand. «Denn ohne Waffenstillstand wird das Sterben nicht aufhören, wird das Leid kein Ende nehmen – das Leid der nach wie vor über 100 Geiseln und ihrer Familien. Und ebenso das Leid der Familien in Gaza.» (sda/dpa)
epa11701182 German Foreign Minister Annalena Baerbock addresses a joint press conference with Ukrainian Foreign Minister Andrii Sybiha (not pictured) after their meeting in Kyiv, Ukraine, 04 November  ...
Bild: keystone
20:45
Israel: Hisbollah-Tunnel mit Waffen unter Friedhof entdeckt
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Südlibanon ein mit Waffen gefülltes Tunnelsystem der Hisbollah-Miliz entdeckt, das teilweise unter einem Friedhof angelegt gewesen sei. In dem Komplex unter den Gräbern seien Kommando- und Wohnräume sowie Lager mit Waffen und Kampfausrüstung gefunden worden, teilte die Armee mit. Weitere Angaben zum Ort gab es zunächst nicht.
Israeli soldiers display what they say is an entrance to a Hezbollah tunnel found during their ground operation in southern Lebanon, near the border with Israel, Sunday, Oct. 13, 2024. (AP Photo/Sam M ...
Bild: keystone
Normalerweise sprengen israelische Soldaten solche Tunnel. In diesem Fall sei die etwa einen Kilometer lange Anlage jedoch mit etwa 4.500 Kubikmetern Beton versiegelt worden, die mit Hunderten Betonmischer-Lastwagen herangeschafft worden seien. (sda/dpa)
19:55
Israel: Bürger sollen Sport- und Kultur-Events im Ausland meiden
Nach den Angriffen meist propalästinensischer Jugendlicher auf israelische Fussballfans in Amsterdam hat Israels Nationaler Sicherheitsrat die Bürger generell zur Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland aufgerufen. Sie sollen Sport- und Kulturveranstaltungen ausserhalb Israels meiden, an denen israelische Teams oder Künstler teilnehmen, wie die Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf den Sicherheitsrat berichtete. Diese Warnung betreffe auch das Nations League-Spiel zwischen Frankreich und Israel am Donnerstag in Paris.
Maccabi Tel Aviv soccer fans arrive at Israel's Ben-Gurion International Airport on a flight from Amsterdam, where Israeli soccer fans were attacked following a match between the Israeli club and ...
Bild: keystone
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte es nach einem Fussballspiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv gezielte Angriffe auf israelische Fans gegeben. Die Attacken waren als antisemitische Gewalt verurteilt worden. Bei einem Basketballspiel in Bologna zwischen Maccabi Tel Aviv und Virtus Segafredo Bologna am Freitag war es hingegen ruhig geblieben. (sda/dpa)
18:54
Update: 38 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens 38 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Angriffen auf verschiedene Gebiete in dem Mittelmeerstaat habe es auch mehrere Verletzte gegeben, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

Allein bei einem Angriff auf den Ort Almat, etwa 15 Kilometer östlich der Hafenstadt Byblos, seien mindestens 23 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien auch sieben Kinder gewesen. Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht.

Übereinstimmenden libanesischen Medienberichten zufolge waren in dem Gebäude Binnenvertriebene aus der östlichen Bekaa-Ebene untergekommen. Laut dem TV-Sender TV Al-Dschadid hielten sich dort 35 Geflüchtete mehrerer Familien auf. Die Zeitung «L'Orient Le Jour» berichtete, am Samstag hätten Bewohner ein junges Familienmitglied beerdigt. Er soll als Kämpfer der Hisbollah getötet worden sein.

Ein Mitarbeiter der islamischen Zivilschutzvereinigung bezeichnete den Angriff als «Massaker». Die Menschen hätten in dem Ort Zuflucht gesucht, sagte der Rettungsmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur. Retter hätten mit blossen Händen versucht, Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Der Rettungsdienst steht der mit der Hisbollah verbündeten Amal-Bewegung nahe. Als die Hoffnung schwand, noch Überlebende zu finden, hätten Bulldozer schliesslich grössere Trümmerteile beseitigt, berichteten Augenzeugen.

Bei einem weiteren Luftschlag in der südlichen Stadt Adlun kamen dem Gesundheitsministerium zufolge drei Sanitäter ums Leben. Die Behörde verurteilte den Angriff als «Kriegsverbrechen». Bei verschiedenen Angriffen im Nordosten des Landes wurden den Angaben zufolge zudem zwölf Menschen getötet.

Bei Angriffen in der vergangenen Nacht im Osten des Landes seien weitere vier Menschen getötet worden. Einen genauen Zeitpunkt nannte das Ministerium nicht. (sda/dpa)
12:33
Behörde: 23 Tote nach israelischen Angriffen im Libanon
Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten eines Angriffs seien auch drei Kinder sowie sechs Verletzte, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Dieser erfolgte demnach in dem bergigen Ort Almat, etwa 15 Kilometer östlich der Hafenstadt Byblos. Die Bergungsarbeiten dauerten an.

Übereinstimmenden libanesischen Medienberichten zufolge waren in dem Gebäude Binnenvertriebene aus der östlichen Bekaa-Ebene untergekommen. Laut dem TV-Sender TV Al-Dschadid hielten sich dort 35 Geflüchtete mehrerer Familien auf. Die Zeitung «L'Orient Le Jour» berichtete, am Samstag hätten Bewohner ein junges Familienmitglied beerdigt. Er soll als Kämpfer der Hisbollah getötet worden sein.

Bei einem weiteren Luftschlag in der südlichen Stadt Adlun kamen der Behörde zufolge drei Sanitäter ums Leben. Das Ministerium verurteilte den Angriff als «Kriegsverbrechen».
22:50
Tote und Verletzte bei israelischen Angriffen im Libanon
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Einrichtungen der Hisbollah-Miliz in der Nähe der Stadt Tyros im Südlibanon und bei der Stadt Baalbek im Osten des Landes bombardiert. Bei den Zielen habe es sich um Terroristen, militärisch genutzte Wohnungen und Waffenlager gehandelt. Die Informationen des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen – und standen im Widerspruch zu den Angaben libanesischer Behörden.

Das Gesundheitsministerium in Beirut teilte mit, bei den israelischen Angriffen im Bezirk Tyros seien acht Menschen getötet worden, darunter sechs Sanitäter. Weitere zwölf Menschen seien verletzt worden. Auch diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien griffen israelische Kampfflugzeuge auch eine Radarstation der syrischen Armee im Süden des Landes an. Es seien heftige Explosionen zu hören gewesen und die syrische Luftabwehr habe keine Abwehrversuche unternommen. Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt. (sda/dpa)
20:57
Katar weiter zu Vermittlung im Gaza-Krieg bereit
Das Golfemirat Katar hat Berichte über ein Ende seiner Vermittlerrolle zwischen Israel und der islamistischen Hamas für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg dementiert. Entsprechende Medienberichte seien falsch, erklärte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid Al-Ansari.

Katar habe die Konfliktparteien vor zehn Tagen informiert, dass das Land seine Vermittlerrolle aussetzen werde, falls es keine Einigung gebe. «Katar wird diese Bemühungen mit seinen Partnern fortsetzen, wenn die Parteien den Willen und Ernst dabei zeigen, den brutalen Krieg zu beenden», erklärte er. Es blieb dabei zunächst unklar, ob die Vermittlungsbemühungen aktuell auf Eis gelegt waren oder ob es noch laufende Gespräche gab. (sda)
18:51
Hamas dementiert Rauswurf aus Katar
Die islamistische Hamas aus dem Gazastreifen hat Medienberichte dementiert, ihre Vertreter seien vom Golfemirat Katar aufgefordert worden, das Land zu verlassen. Eine solche Mitteilung hätten sie nicht erhalten, sagten Mitglieder der Hamas in Doha der Deutschen Presse-Agentur. Medien wie die «Times of Israel» und die «Financial Times» hatten zuvor unter Berufung auf informierte Personen berichtet, Katar habe die Hamas vor rund zehn Tagen auf dringendes Ersuchen der USA zur Ausreise aufgefordert.

Die Hamas unterhält den Angaben zufolge seit 2012 ein politisches Büro in der katarischen Hauptstadt Doha, da die USA darum gebeten hatten, einen Kommunikationskanal zu der Terrororganisation aufrechtzuerhalten.
Zugleich wiesen die Hamas-Vertreter im Gespräch mit dpa auch Medienberichte zurück, wonach Katar sich zurückziehe aus seiner Rolle als Vermittler für einen Waffenstillstand im Gazastreifen und eine Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Auch eine solche Information hätten sie von der Regierung Katars nicht erhalten, hiess es. (sda)
14:27
Palästinenser: Wieder Tote bei Angriffen in Nord-Gaza
Bei neuen israelischen Bombardements im Norden des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge elf Tote und mehrere Verletzte gegeben. Sechs Menschen seien bei einem Angriff in der Stadt Beit Hanun, fünf weitere im Stadtteil Schedschaija in der Stadt Gaza ums Leben gekommen, hiess es aus medizinischen Kreisen im Küstengebiet. Demnach soll in Schedschaija eine Gruppe getroffen worden sein, die auf Hilfsgüter wartete. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israels Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.

Die Lage vor allem im weitgehend zerstörten Norden des Palästinensergebiets gilt als katastrophal. Internationale Experten für Ernährungssicherheit halten dort eine «unmittelbar bevorstehende Hungersnot» für sehr wahrscheinlich.

Israels Armee sowie die israelische Militärbehörde für Palästinenserangelegenheiten Cogat teilten unterdes mit, elf Lastwagen mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Ausrüstung seien vor wenigen Tagen in den Norden des Gebiets geliefert worden. Die Hilfsgüter sind demnach für die noch verbleibende Bevölkerung in Beit Hanun sowie für die Anwohner des heftig umkämpften Flüchtlingsviertels Dschabalija bestimmt. Zehntausende Menschen sind von dort bereits geflohen.

Seit Oktober seien 713 Hilfslastwagen in den nördlichen Abschnitt des Gazastreifens gebracht worden. Aus US-Sicht ist insgesamt jedoch mehr Hilfe nötig, um die Not der Menschen vor Ort zu lindern. (sda/dpa)
7:22
Israel setzt Angriffe in Gaza und Libanon fort
Die israelische Armee setzt ihre Angriffe im Gazastreifen und im Libanon fort. Über Nacht habe die Luftwaffe auf Anweisung des Militärgeheimdienstes Kommandozentralen und eine Waffenproduktionsstätte sowie weitere terroristische Infrastruktur der Hisbollah in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen, teilte Israels Militär mit. Die Gegend gilt als Hochburg der Schiitenmiliz.

Dies zeige, wie die Hisbollah ihre militärische Infrastruktur systematisch in zivilen Gebieten im Libanon verankere und damit das Leben libanesischer Zivilisten vorsätzlich gefährde, hiess es in der Mitteilung.

Vor den Angriffen seien zahlreiche Massnahmen ergriffen worden, um das Risiko von Schäden für die Zivilbevölkerung zu mindern, hiess es weiter. Man habe die Einwohner des Gebiets vor den Angriffen gewarnt.

Im Laufe des vergangenen Tages habe die Luftwaffe mehr als 50 «Terrorziele» angegriffen, teilte Israels Militär weiter mit.

In dem umkämpften Flüchtlingsviertel Dschabalia im Norden des Gazastreifens hätten israelische Truppen Dutzende Terroristen «eliminiert» sowie Waffenlager zerstört, hiess es in der Mitteilung. Auch in der Gegend um Rafah im Süden des Küstengebiets seien Terroristen unschädlich gemacht und terroristische Infrastruktur demontiert worden. (sda/dpa)
Smoke rises after an Israeli airstrike on Dahiyeh, a southern suburb of Beirut, Lebanon, on Friday, Nov. 8, 2024. (AP Photo/Bilal Hussein)
Bild: keystone
6:43
Warnung vor Hungersnot: WHO fordert Soforthilfe für Gaza
Nach Warnungen internationaler Experten vor einer unmittelbar bevorstehenden Hungersnot im umkämpften Norden des Gazastreifens fordert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sofortige Hilfe. Die jüngste Einschätzung einer Initiative für die Analyse von Nahrungskrisen mit Sitz in Rom sei «zutiefst alarmierend», schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. «Wir fordern eine sofortige Aufstockung und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe - vor allem Lebensmittel und Medikamente für schwere Unterernährung - innerhalb von Tagen, nicht Wochen.»

Zuvor hatten die IPC-Experten in einem ungewöhnlich dringlichen Aufruf geschrieben: «Alle Akteure, die direkt in den Konflikt verwickelt sind oder Einfluss auf dessen Verlauf haben, müssen sofort handeln, und zwar binnen Tagen und nicht erst in einigen Wochen, um diese katastrophale Situation abzuwenden.»

Die Warnung kommt kurz vor dem Ablauf einer von den USA am 13. Oktober gesetzten Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte nach Darstellung Washingtons die Militärhilfe der USA für ihren wichtigsten Verbündeten im Nahen Osten eingeschränkt werden. Am Montag hatte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, zwar zugestanden, dass Israel wichtige Schritte für mehr humanitäre Hilfe unternommen habe. Jedoch sei mehr nötig, um die Not der Menschen in dem - nach mehr als einem Jahr Krieg weitgehend zerstörten - Küstengebiet zu lindern. (sda/dpa)
epa11408286 Tedros Adhanom Ghebreyesus, Director General of the World Health Organization (WHO), delivers his statement during the112th International Labour Organization (ILO) Conference, at the Europ ...
Bild: keystone

(red)

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Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
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Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
7. Oktober
Im Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten.
Bild: Ein Zimmer in einem Haus im Kibbuz Kfar Aza nach dem Angriff der Hamas.
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quelle: keystone / abir sultan
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schille
24.09.2024 11:18registriert Februar 2014
Cool, China spricht sich für eine Zweistaatenlösung aus! Gilt das dann auch für Taiwan und Tibet? Oder misst China hier mit zweierlei Mass?
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Old and fragile
24.09.2024 21:34registriert Juli 2024
China unterdrückt die Uiguren und sorgt sich um die arabischen Brüder.
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raab23@gmail.com
24.09.2024 19:07registriert Mai 2022
Ja ja Erdogan der pseudo-schutzheilige aller Muslime... Wie im Osmanischen Reich!
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Höchste Alarmstufe beim Zustand des Weltklimas – Klimakonferenz in Baku gestartet

Die Vereinten Nationen verhängen angesichts der Wucht des Klimawandels innerhalb einer einzigen Generation erneut die höchste Alarmstufe. Dies teilte die Weltwetterorganisation (WMO) bei der Vorstellung ihres Berichts über den Zustand des Weltklimas 2024 mit.

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