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Nahost-Ticker: IDF zieht sich aus Dorf Chiam im Südlibanon zurück

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US-Gesandter Sullivan: Netanjahu bereit für Deal + 25 Tote bei Angriff im Gaza-Streifen

Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
11.12.2024, 09:4612.12.2024, 22:13
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 27. November ist eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft. Es gibt trotzdem vereinzelte Gefechte mit Toten.
  • Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiter prekär. Laut Zahlen der UN hat die Anzahl Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangen, ein Rekordtief erreicht.
  • Der Krieg hat bisher tausende Opfer gefordert, allein in Gaza kamen gemäss palästinensischen Angaben über 47'000 Menschen ums Leben. Die seit mehr als einem Jahr andauernde aktuelle Eskalation begann mit dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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21:50
Palästinenser: 25 Tote bei israelischem Angriff in Nuseirat
Bei einem israelischen Angriff im zentralen Abschnitt des Gazastreifens hat es palästinensischen Angaben zufolge am Abend wieder viele Tote gegeben. Mindestens 25 Palästinenser seien im Flüchtlingsviertel Nuseirat ums Leben gekommen, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Demnach hat Israels Militär dort Wohnhäuser getroffen.

Die palästinensische Nachrichtenagentur meldete zugleich Dutzende Verletzte in Nuseirat. Laut dem Bericht griff Israels Luftwaffe mehrmals ein Gebäude und nahestehende Häuser an. Aufnahmen in den sozialen Medien sollen zeigen, wie Sanitäter im Anschluss teils regungslose und blutende Verletzte in eine Klinik tragen.

Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes im Gazastreifen teilte mit, es seien zehn Minderjährige unter den Toten. In der von Israel angegriffenen Gegend seien zudem Vertriebene untergebracht. Die Rettungsmassnahmen vor Ort dauerten an.

Alle Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.

Wafa meldete im Laufe des Tages insgesamt 70 Todesopfer bei israelischen Angriffen an verschiedenen Orten im Gazastreifen. (sda/dpa)
20:59
Tote im Libanon trotz Waffenstillstand mit Israel
Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, dass bei dem Angriff in Chiam nahe der Grenze zu Israel eine weitere Person verletzt worden sei.

Das israelische Militär gab an, im Südlibanon Bewegungen von Hisbollah-Mitgliedern registriert zu haben. Israels Luftwaffe hätte sie angegriffen. Die vom Iran unterstützte Hisbollah äusserte sich nicht.

Israel und die Hisbollah hatten sich erst Ende November auf eine Waffenruhe geeinigt. Die mühsam ausgehandelte Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah gemäss UN-Resolution 1701 hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Die libanesische Armee soll die Einhaltung der Vereinbarung überwachen. Israels Bodentruppen sollen innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abziehen. (sda/dpa)
19:42
Israel: Acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge erneut mehrere Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet. Bei einem gezielten Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude sei ein Kommandeur der Waffenproduktionsabteilung ums Leben gekommen, teilten das israelische Militär sowie der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.

Bei dem Luftschlag auf ein Kommandozentrum der Hamas, das zuvor als Schule gedient habe, sei in der vergangenen Woche auch ein Kompaniechef der Hamas getötet worden, hiess es weiter. Zudem seien sechs weitere Hamas-Mitglieder ausgeschaltet worden, darunter auch ein Mann, der am Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt gewesen sei.

Laut palästinensischen Angaben gibt es bei den Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen immer wieder auch viele zivile Opfer. Israels Armee betont stets, dass sie Massnahmen ergreife, um das Risiko für Zivilisten zu mindern.

Palästinensischen Angaben zufolge war auch das betroffene ehemalige Schulgebäude bereits zuvor Ziel tödlicher israelischer Angriffe. Demnach sollen dort Vertriebene untergekommen sein. Israels Armee sprach schon in der Vergangenheit von einem Hamas-Kommandozentrum, das in dem Gebäude eingebettet sei.

Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (sda/dpa)
18:54
US-Gesandter Sullivan: Netanjahu bereit für Gaza-Deal
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden sieht nach einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Hoffnung auf ein Abkommen im Gaza-Krieg noch im Dezember. Der israelische Ministerpräsident sei bereit für einen Deal, sagte Jake Sullivan israelischen Medien zufolge in Tel Aviv.

Sein Ziel sei es, ein Abkommen über eine Waffenruhe sowie die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln noch in diesem Monat abzuschliessen.

Er glaube nicht, dass Netanjahu die laufenden Verhandlungen über ein Abkommen bis zur Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar hinauszögere, sagte er Berichten zufolge auf eine Journalistenfrage.

Laut Sullivan hat sich inzwischen die Haltung der Hamas verändert. Grund sei, dass die Islamistenorganisation auch angesichts des Abkommens über eine Waffenruhe im Libanon zwischen Israel und der Hisbollah isolierter sei als zuvor. Dies erhöhe die Chancen auf einen Deal weiter, zitierten Medien den US-Gesandten.

Sullivan, der auch nach Ägypten und Katar reisen wird, mahnte in Israel zugleich mehr Hilfen für den Gazastreifen an. «Stellen wir sicher, dass Israel nicht für die dritte Hungersnot des 21. Jahrhunderts verantwortlich ist», zitierte die «Times of Israel» Bidens Berater. Hungernde Kinder gefährdeten Israel nicht, so Sullivan.

Hilfsorganisationen warnen schon länger vor einer Hungersnot in dem umkämpften Palästinensergebiet. (sda/dpa)
18:08
Israel: Grossteil der Boden-Luft-Raketen in Syrien zerstört
Israels Armee hat neue Details über die Zerstörung von Syriens Luftabwehrsystemen bei Angriffen innerhalb der vergangenen Tage genannt. So seien mehr als 90 Prozent der Boden-Luft-Raketen in Syrien vernichtet worden, von denen Israel Kenntnis habe, teilte das israelische Militär mit. Diese werden dazu genutzt, um feindliche Raketen abzufangen.

Syriens Luftabwehr habe zu den stärksten im Nahen Osten gehört. Israels Armee sprach angesichts der immensen Schäden von einem «bedeutenden Erfolg für die Überlegenheit der israelischen Luftwaffe in der Region».

Israel habe zudem weitere strategische Waffen in Syrien, darunter Boden-Boden-Raketen, Drohnen und Kampfjets schwer beschädigt.

Die «Jerusalem Post» meldete, die islamistische Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Sham (HTS) könne nun - sollte sie sich dazu entschliessen - Israel nicht mehr mit den fortschrittlichen Waffen bedrohen, die die syrische Regierung unter dem gestürzten Baschar al-Assad noch besessen habe. Dem Nachbarland sei das Ausmass des Verlusts bislang nicht bewusst. (sda/dpa)
13:59
Netanjahu trifft US-Gesandten Sullivan zu Lage in Syrien
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden hat Gespräche über die dramatischen Umwälzungen in der Nahost-Region aufgenommen. Jake Sullivan traf in Jerusalem zunächst den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Anschliessend wurde er auch in Ägypten und Katar erwartet.

Netanjahus Büro teilte mit, er habe mit Sullivan über die Entwicklungen in der Region gesprochen, besonders die jüngsten Ereignisse in Israels Nachbarland Syrien. Diese veränderten die regionale Realität.

Israel werde alles unternehmen, um seine Bürger zu schützen und habe daher vorübergehend die Kontrolle der Pufferzone zwischen den besetzten Golanhöhen und Syrien übernommen.

Diese sollten dort bleiben, bis eine «effektive Kraft» dort das Truppenentflechtungsabkommen von 1974 durchsetzen könne.

Bei Sullivans Gesprächen in der Region sollte es auch um die Bemühungen zur Freilassung der Geiseln im weiterhin umkämpften Gazastreifen gehen. Zuletzt hatte es Berichte über mögliche Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe gegeben. (sda/dpa)
epa11770081 Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu gestures as he attends a special session with the President of Paraguay at the Knesset, the Israeli parliament, in Jerusalem, 11 December 2024. Th ...
Bild: keystone
13:14
Berichte über 38 Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen
Bei israelischen Angriffen an verschiedenen Orten im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 38 Menschen getötet worden.

Darunter seien auch 13 palästinensische Begleiter einer Lieferung von Hilfsgütern im Süden des Küstenstreifens, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Auch bei Angriffen im zentralen Abschnitt und im Norden Gazas habe es Tote gegeben, darunter Frauen und Kinder.

Die israelische Armee teilte mit, nach Geheimdienstinformationen über die Anwesenheit von bewaffneten Hamas-Terroristen seien zwei verschiedene «Treffpunkte im Süden des Gazastreifens gezielt angegriffen» worden.

«Die Terroristen waren auf dem humanitären Korridor im Süden des Gazastreifens im Einsatz», hiess es weiter. Ziel des Angriffs sei es gewesen, die sichere Lieferung humanitärer Hilfe an Zivilisten zu gewährleisten. Hamas-Terroristen hätten beabsichtigt, Lastwagen mit Hilfsgütern abzugreifen. (sda/dpa)
7:00
UN-Vollversammlung fordert sofortige Waffenruhe in Gaza
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat per Resolution eine sofortige, bedingungslose und anhaltende Waffenruhe im Gazastreifen sowie eine sofortige Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln gefordert. 158 Mitgliedsländer stimmten in New York für den Entwurf, 9 dagegen - darunter die USA und Israel. Hinzu kamen 13 Enthaltungen.

Resolutionen der UN-Vollversammlung sind nicht bindend, haben aber politische Symbolkraft. Im vergangenen Jahr verabschiedete das Gremium bereits zweimal ähnliche Resolutionen, diesmal ist die Sprache des Papiers jedoch deutlicher und die Forderung vehementer formuliert.

Zudem verabschiedete die Vollversammlung nun eine Resolution, die das Mandat des zuletzt umstrittenen UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA unterstützt. 159 Länder, darunter Deutschland, stimmten dafür, 9 dagegen, 11 enthielten sich. Beide Resolutionen bekamen somit die notwendigen Zweidrittelmehrheiten. (sda/dpa)
epa11766745 Displaced Palestinian children walk among the rubble next to their tents in Khan Younis, southern Gaza Strip, 09 December 2024. According to the UN, at least 1.9 million people (or nine in ...
Bild: keystone
6:57
Israel: Toter bei Terrorangriff im Westjordanland
Bei einem Terroranschlag auf einen Bus im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge ein zwölf Jahre altes Kind getötet und drei weitere Menschen verletzt worden. Der Junge war am späten Abend vom Magen David Adom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht worden, wo er jedoch am frühen Morgen seinen schweren Schussverletzungen erlag, wie die «Times of Israel» berichtete. Drei weitere Personen seien verwundet worden, hiess es.

Der Bus habe sich auf dem Weg nach Jerusalem befunden, als der Täter an einer Kreuzung in der Nähe der palästinensischen Stadt al-Khader auf das Fahrzeug geschossen habe. Der Tatverdächtige habe sich später nach einer Verfolgung den israelischen Sicherheitskräften gestellt. (sda/dpa)
22:38
Israels Armee zieht sich aus Chiam im Südlibanon zurück
Israels Armee hat sich eigenen Angaben zufolge aus dem Ort Chiam im Süden des Libanon zurückgezogen. Die israelischen Einsatzkräfte hätten dort ihre Mission erfüllt, teilte das Militär mit. Dort würden nun im Einklang mit dem Abkommen über eine Waffenruhe Soldaten der libanesischen Armee sowie die UN-Friedenstruppe Unifil Stellung beziehen.

Israel und die Hisbollah hatten sich erst Ende November auf eine Waffenruhe geeinigt. Israels Bodentruppen sollen innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abziehen.

Zunächst bleibe Israels Armee noch in mehreren Gegenden im Südlibanon stationiert, hiess es in einer Mitteilung des Militärs weiter. Die Armee geht dort nach eigener Darstellung im Rahmen des Abkommens noch gegen Bedrohungen vor. Dabei gibt es vereinzelt auch noch tödliche Angriffe.

In Chiam hatte es vor Beginn der Waffenruhe heftige Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Hisbollah-Kämpfern gegeben. (sda/dpa)
17:02
IDF: Zwei Beteiligte des Hamas-Massakers getötet
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Norden des Gazastreifens zwei am Hamas-Massaker vor mehr als 14 Monaten in Israel beteiligte Personen getötet.

Einer habe damals als Kompaniechef der einen tödlichen Angriff auf einen israelischen Militärposten in Grenznähe zum Gazastreifen angeführt, teilten Israels Militär sowie der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.

Dabei seien 14 israelische Soldaten ums Leben gekommen. Auch während des Gaza-Kriegs habe der Mann israelische Truppen im Gazastreifen angegriffen. Israels Luftwaffe habe ihn in einem ehemaligen Schulgebäude in der Stadt Gaza getötet.

Das Militär traf demnach bei einem weiteren Luftschlag den Leiter der Gleitschirmeinheit in Dschabalija. Dieser habe am 7. Oktober 2023 das Vordringen der Hamas auf israelisches Gebiet aus der Luft geleitet. Terroristen flogen damals auch mit Gleitschirmfliegern nach Israel.

Das israelische Militär teilte nicht mit, wann genau die beiden Männer angegriffen und getötet wurden.

Israel geht derzeit vor allem im Norden des Gazastreifens gegen die Islamistenorganisation vor. Laut palästinensischen Angaben gibt es bei den Angriffen und Kämpfen immer wieder auch viele zivile Opfer. Die israelische Armee betont stets, dass sie Massnahmen ergreife, um das Risiko für Zivilisten zu mindern. (sda/dpa)
epa11763421 Smoke rises following Israeli airstrikes on Al Maghazi refugee camp, central Gaza Strip, 07 December 2024. More than 45,500 Palestinians, including over 13,000 children, have been killed a ...
Bild: keystone
13:07
Netanjahu: Wir zerlegen Irans «Achse des Bösen»
Israel ist nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dabei, die «Achse des Bösen» seines Erzfeinds Irans in der Region zu zerlegen.

Seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 sei Israel von der sogenannten «Widerstandsachse» ein Krieg aufgezwungen worden, und es schlage hart zurück, sagte Netanjahu bei einer Sondersitzung des Parlaments zu Ehren von Santiago Peña, dem Präsident von Paraguay. Peña ist in Israel, um in Jerusalem eine Botschaft seines Landes neu zu eröffnen. Netanjahu dankte Peña überschwänglich für dessen Unterstützung.

Verlegungen von Botschaften nach Jerusalem sind international umstritten, weil sie als implizite Anerkennung der Annektierung von Ost-Jerusalem durch Israel ausgelegt werden können. Israel beansprucht ganz Jerusalem als Hauptstadt, während die Palästinenser Ost-Jerusalem als Hauptstadt wollen.

Die USA haben ihre Botschaft im Mai 2018 unter dem damaligen - und künftigen - US-Präsidenten Donald Trump von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt. Paraguay zog damals vorübergehend nach, machte den Schritt nach der Wahl eines neuen Präsidenten in dem südamerikanischen Land aber schnell wieder rückgängig. (sda/dpa)
epa11770081 Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu gestures as he attends a special session with the President of Paraguay at the Knesset, the Israeli parliament, in Jerusalem, 11 December 2024. Th ...
Bild: keystone
9:42
Offenbar mehr als 20 Tote bei Angriff im Norden Gazas
Bei einem israelischen Angriff im Norden des Gazastreifens sind nach Spitalangaben mehr als 20 Menschen getötet worden.

Es sei ein vierstöckiges Wohnhaus in Beit Lahia in der Nähe des Kamal-Adwan-Spitals getroffen worden, berichteten palästinensische Augenzeugen. Es werden demnach weitere Leichen unter den Trümmern vermutet. Am Morgen wurden nach Angaben des Spitals zunächst 21 Leichen in die Klinik gebracht.

Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu den Berichten. (sda/dpa)
11:49
Ständerat will neben der Hamas auch die Hisbollah verbieten
Der Ständerat will neben der palästinensischen Hamas auch die Schiiten-Miliz Hisbollah aus dem Libanon verbieten. Er hat am Dienstag eine entsprechende Motion seiner Sicherheitspolitischen Kommission (SIK-S) angenommen.

Die kleine Kammer hiess die Kommissionsmotion mit 31 zu 1 Stimmen bei zehn Enthaltungen gut. Der Nationalrat entscheidet am Mittwoch über einen gleichlautenden Vorstoss seiner eigenen Sicherheitspolitischen Kommission.

Hintergrund der Motion ist die veränderte Lage im Nahen Osten seit den Massakern der Hamas in Südisrael vom 7. Oktober 2023. Die Hisbollah sei heute mit der Hamas gleichzusetzen, schrieb die SIK-S.

Der Bundesrat war gegen ein Verbot der Hisbollah. Das Parlament habe bisher «bewusst keine fortgesetzte, breite Verbotspraxis» gewollt.

Gesetzlich verboten sind in der Schweiz aktuell nur die Gruppierungen Al-Kaida und IS.

Ein Bundesgesetz für ein Verbot der Hamas ist derzeit im Parlament hängig. Vor dem Entscheid zur Hisbollah nahm der Ständerat jene Vorlage am Dienstag deutlich 37 zu 1 Stimmen bei einer Enthaltung an. Im Nationalrat ist das Geschäft ebenfalls am Mittwoch traktandiert. (sda)
20:34
Netanjahu bezeichnet Prozess gegen sich als Verfolgung
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Korruptionsprozess gegen sich am Vorabend seiner ersten Anhörung vor Gericht als systematische Verfolgung seiner Person kritisiert. Es finde eine «brutale Hexenjagd» statt. Den Medien warf er bei einer Pressekonferenz vor, Lügen zu verbreiten. Zugleich kündigte der 75-Jährige an, er werde sich gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen. «Ich werde reden. Ich habe acht Jahre auf den Tag gewartet, die Wahrheit präsentieren zu können», sagte er vor Journalisten.

Die Sitzung mit drei Richtern soll in einem unterirdischen Saal des Tel Aviver Bezirksgerichts stattfinden. Sie war aus Sicherheitsgründen aus Jerusalem verlegt worden. Insgesamt zwölf Minister seines Kabinetts hatten wegen der kriegerischen Konflikte in der Region eine Verschiebung der Befragung Netanjahus gefordert. Die Justiz lehnte das ab. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender Ministerpräsident in Israel vor Gericht steht. Der Prozess könnte Jahre dauern. (sda/dpa)
Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu speaks during a press conference in Jerusalem, Monday, Dec. 9, 2024. (AP Photo/Maya Alleruzzo, Pool)
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18:29
Razzia gegen Islamisten im Westjordanland
Sicherheitskräfte der gemässigten palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland gehen nach eigenen Angaben in der Stadt Dschenin gegen Mitglieder der islamistischen Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad vor.

Dabei sei ein 19-Jähriger getötet und ein 16-Jähriger durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt worden, berichtete die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Ziel der mehrtägigen Aktion gegen «Gesetzlose» sei die Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung, betonte die Autonomiebehörde. Dschenin im Norden des von Israel besetzten Westjordanlandes gilt als Hochburg gewaltbereiter Islamisten. Auch israelische Polizei- und Militäreinheiten sind dort häufig im Einsatz.

Es habe viele Festnahmen gegeben, sagte ein Sprecher der palästinensischen Sicherheitskräfte Wafa. Dazu seien Minen und Sprengfallen beseitigt worden, die Extremisten für Anschläge auf israelische Einheiten vorbereitet hätten. (sda/dpa)

(red)

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7. Oktober
Im Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten.
Bild: Ein Zimmer in einem Haus im Kibbuz Kfar Aza nach dem Angriff der Hamas.
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quelle: keystone / abir sultan
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schille
24.09.2024 11:18registriert Februar 2014
Cool, China spricht sich für eine Zweistaatenlösung aus! Gilt das dann auch für Taiwan und Tibet? Oder misst China hier mit zweierlei Mass?
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Old and fragile
24.09.2024 21:34registriert Juli 2024
China unterdrückt die Uiguren und sorgt sich um die arabischen Brüder.
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raab23@gmail.com
24.09.2024 19:07registriert Mai 2022
Ja ja Erdogan der pseudo-schutzheilige aller Muslime... Wie im Osmanischen Reich!
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