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Frankreich: Die Proteste der «Gelbwesten» im Liveticker

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150'000 protestierten in Frankreich ++ viele Verletzte, viele Festnahmen

08.12.2018, 13:5509.12.2018, 01:55
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watson-Reporterin Camille Kündig ist vor Ort
watson-Reporterin Camille Kündig ist vor OrtBild: watson

Mit Hunderten Festnahmen und Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften haben am Samstag in Frankreich die neuen Proteste der Gelbwesten begonnen. Landesweit beteiligten sich bis zum Mittag rund 31'000 Menschen. Etwa 700 sind festgenommen worden. Während in Paris tausende Kundgebungsteilnehmer durch die Innenstadt zogen, setzte die Polizei in der Nähe des Boulevards Champs-Elysées Tränengas gegen Demonstranten ein.

Die aktuelle Entwicklungen:

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8:48
1723 Festnahmen
Laut einer Agenturmeldung von AFP sind in Frankreich 1723 Menschen verhaftet worden.

22:43
Was passiert in Paris?
Der Journalist Simon Kuper hat einem Twitter-Thread seine Gedanken zu den Demonstrationen aufgeschrieben. Klingt ziemlich vernünftig.















20:13
Einige Zahlen
Landesweit hätten sich bis zum Abend rund 125'000 Menschen an den Protesten beteiligt, sagte Frankreichs Innenminister Christophe Castaner bei einer Pressekonferenz. Davon seien 10'000 in der Hauptstadt Paris gezählt worden.

Im ganzen Land habe es knapp 1400 Festnahmen gegeben, mehr als 970 Menschen seien in Gewahrsam genommen worden. 118 Demonstranten und 17 Sicherheitskräfte seien verletzt worden, sagte der Innenminister.

Im ganzen Land wurden 89'000 Sicherheitskräfte mobilisiert, allein in Paris waren es 8000. Dies war rund ein Drittel mehr als am vorangegangenen Samstag, als in der Hauptstadt zeitweilig bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten. Premierminister Édouard Philippe sprach von einem «aussergewöhnlichen» Sicherheitskonzept.
20:11
Trump weiss es besser
Demonstrationen in Paris – und alles nur für Donald Trump. Denkt zumindest Donald Trump.




18:51
Die Angst vor der Nacht
Mit dem Eindunkeln kommt bei den Sicherheitskräften auch die Angst vor der Gewalteskalation. Denn sie rechnen damit, dass die "echten" Demonstranten jetzt nach Hause gehen und die Krawallbrüder aus der rechten und linken Ecke jetzt die Strassen Paris' füllen.

18:47
Macron will am Montag sprechen
Der französische Präsident Emanuel Macron will sich am Montag in einer Fernsehansprache an die Franzosen richten, wie französische Medien melden.
18:35

18:23
Grosse Zerstörung

18:11
Was wollen die Gelbwesten eigentlich?
Eine nicht offizielle Aufstellung:

18:02
Es wird dunkel in Paris

17:12
Autos brennen

16:55
watson-Reporterin bekommt Tränengas ab

16:38
Behörden melden: 77'000 Demonstranten, 1000 verhaftet
Die französischen Behörden melden, dass bisher rund 1000 Personen am Rande der Demonstrationen in Paris verhaftet wurden. Landesweit seien gegen 77'000 Menschen auf die Strasse gegangen.
16:22
Proteste auch in Belgien und Holland
In der belgischen Hauptstadt Brüssel wurden am Samstag bei Protesten der Gelbwesten ebenfalls etwa hundert Menschen festgenommen. Die meisten von ihnen wurden noch vor Beginn der Demonstration im Rahmen von «präventiven Massnahmen» in Gewahrsam genommen, wie die Polizei mitteilte.

Etwa 400 Menschen beteiligten sich demnach an dem Protestzug am Rande des Europaviertels. Einige von ihnen griffen die Polizei mit Wurfgeschossen an. Nach den Festnahmen habe sich die Lage aber schnell beruhigt, erklärte eine Polizeisprecherin.

Mehrere Hundert Menschen haben bei Gelbwesten-Demonstrationen in den Niederlanden gegen die aus ihrer Sicht wachsende Kluft zwischen Arm und Reich protestiert.

Neben dem Rücktritt der Regierung des rechtsliberalen Ministerpräsidenten Mark Rutte forderten Teilnehmer den Austritt aus der EU, ein niedrigeres Rentenalter sowie die Aufhebung von Umweltschutzmassnahmen, wie die Amsterdamer Zeitung «Het Parool» berichtete.

In Den Haag hatten Polizisten als Vorsichtsmassnahme den Regierungssitz abgeriegelt. Demonstrationen waren auch in Maastricht, Eindhoven und Groningen angekündigt worden. (aeg/sda)
15:58
Krawalle auf den Champs Élysées
watson-Reporterin Camille Kündig ist mitten in die Auseinandersetzungen der Geldwesten und der Polizei geraten. Hier die Aufnahmen:

15:54
Bisher 30 Verletzte
Wie die Zeitung Le Parisien meldet, wurden bisher 30 verletzte Peronen gezählt.

15:53
Gelbwesten ziehen durch die Pariser Strassen

14:37
Es knallt

14:25
Die Lage ist weiter angespannt


14:04
«Journalisten werden sowieso von der Regierung bezahlt»
In Paris kommt es seit 10.30 Uhr immer wieder zu Ausschreitungen. Sicherheitskräfte versuchten, Kundgebungsteilnehmer in der Nähe der Champs-Elysées mit Tränengas zurückzudrängen. Mehrere Demonstranten bewarfen die Polizei unter anderem mit Knallkörpern und anderen Gegenständen. Mittendrin watson-Reporterin Camillie Kündig. Ihre Arbeit ist heute nicht einfach, wie sie im Video berichtet:
13:59
Proteste auch in Marseille und Grenoble
Auch in anderen französischen Städten gingen wieder «Gelbwesten» auf die Strasse. In Marseille marschierten rund tausend Kundgebungsteilnehmer vom Hafen zur Präfektur, wie ein AFP-Reporter berichtete. Auch hier betonten die Initiatoren ihren Willen zu einem friedlichen Verlauf.

Ebenso folgten in Grenoble Kundgebungsteilnehmer einem Protestaufruf der «Gelbwesten». Einer der Initiatoren wurde dort nach Angaben der Präfektur festgenommen, weil er für die Demonstration keine Genehmigung eingeholt hatte. Die Behörden in Grenoble bezeichneten die Lage als gespannt, insgesamt gab es bis zum Mittag rund 15 Festnahmen.
13:53
Strasse blockiert
Die Proteste führen auch zu massiven Verkehrsbehinderungen in Paris. Mehrere hundert Demonstranten blockierten am Samstagmorgen zeitweise die wichtige Ringautobahn Périphérique. Die Polizei löste die Blockade auf, ohne dass es zu Zusammenstössen kam. Eine örtliche «Gelbwesten»-Sprecherin betonte den friedlichen Charakter der Autobahn-Blockade: «Wir wollen uns Gehör verschaffen, keine Randale machen», sagte Laetitia Dewalle.
13:40
«Aufgeheizte Stimmung»
watson-Reporterin Camille Kündig berichtet aus Paris: «Der Arc de Triomphe ist im Moment abgeriegelt, aber in den Seitenstrassen kommt es zu heftigen Zusammenstösse zwischen der Polizei und den Demonstranten. Die Sicherheitskräfte setzen Wasserwerfer und Tränengas ein.»
13:23
Gelbwesten-Demonstrationen auch in den Niederlanden
Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag bei Gelbwesten-Demonstrationen in den Niederlanden gegen die aus ihrer Sicht wachsende Kluft zwischen Arm und Reich protestiert. Neben dem Rücktritt der Regierung des rechtsliberalen Ministerpräsidenten Mark Rutte forderten Teilnehmer den Austritt aus der EU, ein niedrigeres Rentenalter sowie die Aufhebung von Umweltschutzmassnahmen, wie die Amsterdamer Zeitung «Het Parool» berichtete.

«Es muss gerechter zugehen», lautete eine Forderung von rund 200 Demonstranten in der Hafenstadt Rotterdam. Ministerpräsident Rutte hatte am Vortag Verständnis für die Demonstranten geäussert. Sie wollten Unmut über Probleme wie die Migration und einen sinkenden Lebensstandard der Mittelschicht zum Ausdruck bringen. (sda/dpa)
12:44
Tränengas in der Nähe der Champs Elysées

12:35
Aufgeheizte Stimmung

12:31
Auch in Brüssel wird protestiert
Die Protestkundgebungen der Gelbwesten haben sich auch auf die belgische Hauptstadt Brüssel ausgeweitet. Die Polizei nahm dort nach eigenen Angaben rund 70 Menschen fest. Bei den Festnahmen handle es sich um «präventive Massnahmen», teilte sie mit.

Die Polizei riegelte das Brüsseler Europaviertel ab. Dort haben Institutionen wie die EU-Kommission, der EU-Rat und das EU-Parlament ihren Sitz. An den Demonstrationen im Stadtzentrum nahmen am Vormittag mehrere Dutzend Gelbwesten teil. Die Kundgebungen verliefen zunächst friedlich. (sda/afp)
12:19
Unsere Reporterin ist vor Ort


12:02
Erste Bilder aus Paris
«L’acte 4»: Massenproteste der «Gelbwesten» in Paris
11 Bilder
Ein Tränengaseinsatz der Polizei nahe der Champs-Elysées.
Zur Slideshow
11:45
Fast 500 Festnahmen
epa07216304 Some Yellow Vests (Gilets jaunes) protesters clash with police forces during a demonstration near the Champs Elysees in Paris, France, 08 December 2018. Police in Paris is preparing for an ...
Bild: IAN LANGSDON/EPA/KEYSTONE
Vor den Massenprotesten in Paris sind mittlerweile gegen 500 Personen festgenommen worden. Viele haben sich offenbar Gruppen angeschlossen, die «Gewalt gegen Personen oder die Zerstörung von Gegenständen» vorbereitet haben. Pariser Touristen-Attraktionen wie Eiffelturm und Louvre sowie zahlreiche Geschäfte bleiben aus Furcht vor Chaos und Plünderungen geschlossen. Zudem bleiben 36 Stationen der U-Bahn und der Vorortbahnen RER geschlossen. Rund 50 Buslinien wurden unterbrochen oder umgeleitet. (sda)
«Gelbwesten» auf dem Weg zum Arc de Triomphe:

11:19
Erste Zusammenstösse in Paris
Auf den Pariser Champs-Elysées haben sich mittlerweile mehr als 2000 Menschen versammelt. An der Rue Arsène Houssaye kam es zu einem erstem Tränengaseinsatz der Polizei, wie «Le Parisien» berichtet. Mehrere Demonstranten bewarfen die Polizei unter anderem mit Knallkörpern und anderen Gegenständen. Landesweit sind mehrere Autobahnstrecken unterbrochen, so zum Beispiel die A6 in Villefranche-sur-Saône.


9:42
Die Polizei fährt in Paris schwere Gefährte auf

Hunderte Festnahmen vor neuen Massenprotesten
Wenige Stunden vor den Massenprotesten der sogenannten Gelbwesten sind in Paris 278 Personen festgenommen worden. Viele der Personen haben sich offenbar Gruppen angeschlossen, die «Gewalt gegen Personen oder die Zerstörung von Gegenständen» vorbereitet haben. Das bestätigte die Polizei der Nachrichtenagentur dpa. Eine Quelle, die mit den Fällen vertraut ist, sagte zuvor der Nachrichtenagentur AFP, dass einige der Festgenommenen Masken getragen sowie Steinschleudern, Hämmer und Pflastersteine bei sich gehabt hätten.
Premierminister trifft gemässigte Vertreter der «Gelbwesten»
Frankreichs Premierminister Edouard Philippe hat am Freitagabend gemässigte Vertreter der «Gelbwesten» getroffen. Ein Sprecher der Protest-Gruppe, Christophe Chalençon, sagte nach dem Treffen, Philippe habe der Delegation zugehört und versprochen, deren Forderungen an Präsident Emmanuel Macron weiterzuleiten. «Jetzt warten wir auf Herrn Macron», fügte Chalençon hinzu. «Ich hoffe, dass er wie ein Vater zum französischen Volk sprechen wird, mit Liebe und Respekt, und dass er starke Entscheide treffen wird.» Die Aktivisten, die von Philippe empfangen wurden, gehören zu den sogenannten «freien Gelbwesten», die sich gegen eine Beteiligung an der Demonstration am Samstag ausgesprochen haben.

In Paris kam es gegen 10.30 Uhr zu den ersten Ausschreitungen. Sicherheitskräfte versuchten, Kundgebungsteilnehmer in der Nähe der Champs-Elysées mit Tränengas zurückzudrängen, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Mehrere Demonstranten bewarfen die Polizei unter anderem mit Knallkörpern und anderen Gegenständen. Kurz zuvor hatten die Demonstranten ihren Protestzug über die Champs-Elyées begonnen. Die Polizeipräfektur sprach zur Mitte des Vormittags von rund 1500 Teilnehmern bei dieser Veranstaltung.

Hämmer, Masken, Pflastersteine

Bereits im Vorfeld waren erneut Ausschreitungen am vierten Samstag nacheinander mit landesweiten Protesten befürchtet worden. Die Regierung hatte deshalb landesweit 89'000 Sicherheitskräfte mobilisiert, in Paris waren es 8000. Dies war rund ein Drittel mehr als am vergangenen Samstag, als es in der Hauptstadt zeitweilig bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten.

Moderate Vertreter der Gelbwesten hatten ihre Anhänger zuvor aufgerufen, den Kundgebungen in Paris fernzubleiben, um in den Augen der Öffentlichkeit nicht mit den Randalierern in einen Topf geworfen zu werden. Einzelne Aktivisten riefen dagegen zur Einnahme des Elysée-Palasts in Paris auf, des Amtssitzes von Präsident Emmanuel Macron. Die Protestbewegung fordert den Rücktritt Macrons sowie allgemeine Steuersenkungen, höhere Renten und Löhne. Die bisherigen Zusagen der Regierung reichen den Aktivisten nicht aus. (sda/afp)

Diese Bilder empören Frankreich

Video: srf
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109 Kommentare
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Loe
08.12.2018 11:37registriert Juni 2017
Egal was die Forderung sind, egal wie gut oder schlecht der Hintergedanke - ich persönlich finde die Art und Weise, wie demonstriert (bzw randaliert) wird einfach nur unterste Schublade...
315114
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N. Y. P.
08.12.2018 11:04registriert August 2018
Im Prinzip ist es doch eine Demonstration gegen die globale Umverteilung von unten nach oben.

Gegen die Entsolidarisierung in der Gesellschaft.

Gegen immer geringere Kaufkraft von immer mieseren Löhnen.

Gegen korrupte Eliten.

Etc. etc.

Die Reichen werden sich in Zukunft wohl in ihre gesicherte von Sicherheitskräften geschützten Blasen zurückziehen..
25471
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tripod
08.12.2018 10:47registriert Oktober 2018
Die Forderungen sind vielschichtiger und weitreichender, als gemeinhin vermittelt wird. Nebst den viel erwähnten arbeitsrechtlichen, steuer- und gesundheitspolitischen Forderungen sind darunter auch sicherheitspolitische wie bspw. der Austritt aus der NATO.
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