Der Londoner Flughafen Gatwick ist wieder offen. «Präzise geplante» Drohnenflüge hatten Grossbritanniens zweitgrössten Flughafen seit Mittwochabend lahmgelegt. Betroffen waren auch viele Flüge aus der Schweiz.
Flug MU201 der China Eastern ist um 6.11 Uhr Ortszeit nach einem Nachtflug aus Shanghai gelandet. Und auch British Airways meldet auf Twitter, dass die Wiederöffnung des Flughafens bestätigt sei.
We've received confirmation 10 minutes ago from London Gatwick, advising the airport is back open and the majority of flights operating as scheduled, Samuel. Your flight looks good to go on time, however, please feel free to check our website in case of any change. ^Lisa
— British Airways (@British_Airways) 21. Dezember 2018
Erste Flugzeuge befinden sich bereits im Landeanflug:
Gatwick is operating, but it will take some time for things to get back to normal. Last week vs. current flight activity.https://t.co/w4lyJUxn3b pic.twitter.com/7G3x8lwK5u
— Flightradar24 (@flightradar24) December 21, 2018
«Die Start- und Landebahn in Gatwick ist derzeit geöffnet, und eine begrenzte Zahl von Flügen sind für Abflug und Landung eingeplant», teilte der Airport am Freitagmorgen auf seiner Webseite mit.
Dennoch sollten Passagiere den Status ihres Fluges checken, bevor sie sich auf den Weg zum Flughafen machten, hiess es dort weiter. Es werde weiterhin zu Verspätungen und Ausfällen von Flügen kommen.
Due to the unprecedented volume of tweets we’re receiving at the moment we are posting regular updates here, but may be unable to respond to individuals. Please check the latest flight information with your airline. We apologise for the continued disruption today.
— Gatwick Airport LGW (@Gatwick_Airport) December 21, 2018
Easyjet schrieb auf seiner Webseite, fliegen zu wollen. Der irische Billigflieger Ryanair hatte noch kurz zuvor angekündigt, alle ursprünglich für Gatwick geplanten Flüge stattdessen vom Londoner Flughafen Stansted starten oder dort landen zu lassen. Die Kunden seien informiert worden, sagte Ryanair auf seiner Webseite.
Seit Mittwochabend war in Gatwick – abgesehen von einer dreiviertelstündigen Unterbrechung – kein einziges Flugzeug mehr gelandet oder gestartet. Ankommende Maschinen mussten umgeleitet werden und teils hunderte Kilometer entfernte Airports wie Amsterdam und Paris ansteuern.
«Das ist eine präzise geplante Aktivität, die darauf ausgelegt wurde, den Flughafen lahmzulegen und maximale Behinderungen in der Vorweihnachtszeit zu bringen», teilte Gatwick-Geschäftsführer Stewart Wingate mit.
Am Donnerstag waren 115'000 Reisende betroffen, für Freitag wurden weitere 126'000 Personen in Gatwick erwartet. Um die chaotische Lage zu entschärfen, sollten Nachtflugverbote für andere Flughäfen vorübergehend aufgehoben werden.
Die Störmanöver über Gatwick konnten Einsatzkräfte trotz eines grossen Polizeieinsatzes mit Helikoptern und Scharfschützen sowie Spezialgerät der Armee zunächst nicht unterbinden. Tauche noch eine Drohne über dem Flugfeld auf, sei auch ein Abschuss denkbar, erklärte die Polizei. Verkehrsminister Chris Grayling versicherte, es werde ein «riesiger Aufwand» betrieben, um die Störaktionen zu stoppen.
Bei den mindestens zwei Drohnen handelt es sich nach Einschätzung der Polizei nicht um Hobby-Fluggeräte. Sie seien vielmehr für den professionellen Einsatz bestimmt.
Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gab es laut Behörden aber zunächst nicht. In den ersten 24 Stunden nach Einstellung des Flugbetriebs zählte die Polizei mehr als 50 Drohnen-Sichtungen. Medienberichten zufolge prüfen die Ermittler, ob möglicherweise ein radikaler Öko-Aktivist hinter dem Störmanöver steckt. (sda/dpa)