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Journalist kritisiert Aung San Suu Kyi – 7 Jahre Haft

Journalist kritisiert Friedensnobelpreis-Trägerin Aung San Suu Kyi – 7 Jahre Haft

19.09.2018, 13:5819.09.2018, 14:39
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Myanmar's leader Aung San Suu Kyi waits for a meeting with Vietnam's President Tran Dai Quang (not pictured) at the Presidential Palace during the World Economic Forum on ASEAN in Hanoi, Vie ...
Aung San Suu Kyi.Bild: AP/Pool Reuters

Weil er die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi kritisiert hat, ist ein früherer Zeitungskolumnist in Myanmar zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wurde wegen «beleidigender» Äusserungen über Suu Kyi der Volksverhetzung schuldig gesprochen,

Mit seinen Facebook-Beiträgen habe er in der Bevölkerung «falsche Vorstellungen» über die De-facto-Regierungschefin verbreitet, teilte ein Gerichtssprecher in Rangun am Mittwoch mit.

Auf der Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi hatte die Hoffnung auf eine Verbesserung der Menschenrechtslage in Myanmar geruht. Suu Kyi hatte selbst bis zum Ende der Militärherrschaft 2010 viele Jahre im Gefängnis und im Hausarrest verbracht, bevor sie ins Parlament gewählt wurde.

Seit 2015 leitet sie de facto die Regierungsgeschäfte. Inzwischen gibt es Forderungen, ihr den Friedensnobelpreis wieder abzuerkennen. Grund war ihr Schweigen zum brutalen Vorgehen des Militärs gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar. Gemäss einem UNO-Bericht gibt es dabei klare Anzeichen für Völkermord.

Auch die Kritik am Umgang mit der Pressefreiheit in Myanmar wächst. Anfang des Monats waren zwei myanmarische Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, nachdem sie über die Tötung von zehn Angehörigen der Rohingya-Minderheit berichtet hatten.

Basierend auf einem Gesetz aus der Kolonialzeit wurden sie für schuldig befunden, «Staatsgeheimnisse» verraten zu haben. Suu Kyi hatte das Urteil gegen internationale Kritik verteidigt. (sda/afp)

Verbrechen an Rohingya in Myanmar

Video: srf
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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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winglet55
19.09.2018 14:06registriert März 2016
Die Wahrheit zu schreiben, ist gefährlich, nicht nur in Myanmar😠
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walsi
19.09.2018 14:57registriert Februar 2016
Der Friedensnobelpreisträger Obama lässt Menschen ohne Gerichtsurteil mit Drohnen töten. Die Preisträger Aung San Suu Kyi lässt Kritiker inhaftieren. Man frägt sich was genau die Kriterien sind um diesen Preis zu bekommen.
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raues Endoplasmatisches Retikulum
19.09.2018 16:43registriert Juli 2017
Vielleicht sollte man Friedensnobelpreise a) für abgeschlossene Projekte verteilen und nicht als Statment, dass man jemanden oder etwas unterstützt (unterstüzte Obama ja in vielen Punkten, der Nobelpreis für ihn verstehe ich jedoch immernochnicht) und b) aufhören Friedensnobelpreisträger als Heilige zu verehren.
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