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«El Gil»: Die Polizei fasst den Hauptverdächtigen im Fall der verschwundenen Studenten in Mexiko

«El Gil»: Die Polizei fasst den Hauptverdächtigen im Fall der verschwundenen Studenten in Mexiko

18.09.2015, 03:4718.09.2015, 06:49
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Fast ein Jahr nach der Entführung und dem mutmasslichen Mord an 43 Studenten in Mexiko ist einer der Hauptverdächtigen festgenommen worden. Die Bundespolizei nahm Gildardo López Astudillo alias «El Gil» in Taxco im Bundesstaat Guerrero fest.

«El Gil:» Möglicher Drahtzieher im Fall der verschwundenen Studenten.
«El Gil:» Möglicher Drahtzieher im Fall der verschwundenen Studenten.
Bild: EPA/EFE/PGR

Bei der Festnahme sei kein Schuss gefallen, sagte der Nationale Sicherheitsbeauftragte Renato Sales am Donnerstag. Der mutmassliche Regionalchef der kriminellen Organisation Guerreros Unidos hatte zuletzt immer wieder den Wohnort gewechselt.

Nach einer längeren Observierung durch den Geheimdienst und die Polizei griffen die Beamten am Mittwoch zu. Gegen «El Gil» liegt ein Haftbefehl wegen organisierter Kriminalität und Entführung vor.

Örtliche Polizisten hatten die Studenten am 26. September vergangenen Jahres in der Stadt Iguala angegriffen und sie den Guerreros Unidos übergeben. Mehrere Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Männer getötet und ihre Leichen verbrannt zu haben. Der Vorfall warf ein Schlaglicht auf die engen Kontakte zwischen Politik, Sicherheitskräften und organisiertem Verbrechen in Mexiko.

Umstrittene Ermittlungen

Mittlerweile sind 111 Verdächtige in Haft. Einige sagten aus, «El Gil» habe angeordnet, die Studenten auf einer Müllhalde bei Cocula zu töten und ihre Leichen zu verbrennen. Den Ermittlungen zufolge schrieb er dem Chef der Guerreros Unidos, Sidronio Casarrubias Salgado, zuvor eine Nachricht, bei den jungen Männern handle es sich um Mitglieder einer rivalisierenden Bande. Casarrubias Salgado ordnete daraufhin an, «das Territorium zu verteidigen».

Bislang sind erst zwei Opfer identifiziert. Experten der Universität Innsbruck ordneten in Cocula entdeckte Leichenteile zwei Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa zu. Die Angehörigen der jungen Männer glauben nicht an die offizielle Version der Ereignisse und fordern weitere Ermittlungen. (kad/sda/dpa)

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