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Migration

Ungarische Kamerafrau die Flüchtling trat, wird freigesprochen.

In this image taken from TV a Hungarian camerawoman, center left in blue, kicks out at a young migrant who had just crossed the border from Serbia near Roszke Hungary Tuesday Sept. 8, 2015. The camera ...
Die Kamerafrau des rechtsextremen Senders N1TV sorgte für Empörung, weil sie einem Flüchtling mit Kind auf dem Arm das Bein gestellt hat. In einer weiteren Szene tritt sie ein Flüchtlingskind.Bild: INDEX.Hu Via AP Television

Erinnerst du dich an die Kamerafrau, die Flüchtlinge trat? Jetzt wurde sie freigesprochen

31.10.2018, 06:5831.10.2018, 08:20
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Sie hatte 2015 mit Tritten gegen Flüchtlinge Empörung ausgelöst: Jetzt ist die ungarische Kamerafrau in letzter Instanz freigesprochen worden.

Der Oberste Gerichtshof Ungarns urteilte am Dienstag, das Verhalten der Journalistin sei zwar «moralisch falsch und illegal» gewesen. Es habe sich aber nicht um Vandalismus gehandelt, wie es die vorherigen Instanzen gesehen hatten.

Vielmehr habe sich die Frau einer «Störung» schuldig gemacht, erklärte das Gericht. Dabei handle es sich um ein Bagatelldelikt, das inzwischen verjährt sei. Die Medienschaffende war im Januar 2017 wegen Vandalismus zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Die Kamerafrau hatte im September 2015 nahe der Grenze zu Serbien unter anderem einem rennenden Flüchtling mit einem Kind auf dem Arm ein Bein gestellt. Beide stürzten daraufhin zu Boden. Auf anderen Aufnahmen ist zu sehen, wie die Frau einem fliehenden Mädchen einen Tritt versetzt. Die Bilder gingen um die Welt.

Die Vorfälle ereigneten sich, als hunderte Flüchtlinge nahe dem Ort Röszke eine Polizeiabsperrung durchbrachen. Die Kamerafrau, die für den Internet-Fernsehsender N1TV arbeitete, der der rechtsextremen ungarischen Partei Jobbik nahe steht, erklärte ihr Verhalten mit Panik angesichts der heranstürmenden Menschen. Nach dem Vorfall wurde sie gefeuert.

Im September 2015 waren täglich tausende Flüchtlinge aus Serbien nach Ungarn gelangt. Eine Woche nach dem Vorfall in Röszke stellten ungarische Soldaten einen 175 Kilometer langen Grenzzaun fertig. (sda/afp)

Die 31 eindrücklichsten Bilder des Flüchtlingsdramas 2015

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Die 31 eindrücklichsten Bilder des Flüchtlingsdramas 2015
Mazedonisch-griechische Grenze bei Gevgelija. (21. August 2015)
quelle: epa/epa / georgi licovski
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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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flugsteig
31.10.2018 08:53registriert Februar 2014
Ich bin in Rechtsfragen keineswegs sattelfest, aber sie wurde doch nicht freigesprochen? Die begangene Straftat ist nur schon verjährt.
Ihre Tat ist zwar moralisch verwerflich, geradezu verstörend. Dennoch keine gravierende Straftat. Jemandem „den Haken“ zu stellen ist argwöhnisch und gemein, aber allerhöchstens eine versuchte leichte Körperverletzung.
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Schutudent
31.10.2018 07:09registriert August 2018
Man kann natürlich auch verhandlungen von solchen "bagatelldelikte" durch bürokratie solange vor dem gericht verstecken, dass sie dann verjährt sind. Tolles system!!
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arconite
31.10.2018 08:26registriert Februar 2014
"Vandalismus" ist vielleicht auch nicht zwingend die richtige Anklage, für einen Angriff dieser Art... Aber ja, in Ungarn hätte dies im Zusammenhang mit Flüchtlingen wohl auch keinen Unterschied gemacht.
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