Die Regierung Maltas hat dem deutschen Rettungsschiff «Alan Kurdi» das Anlegen erlaubt. Die 65 Flüchtlinge an Bord sollten dann allerdings umgehend auf andere Länder verteilt werden, teilte die Regierung der Mittelmeerinsel am frühen Sonntagabend mit.
While the #AlanKurdi has to wait outside Malta's closed harbor, three people are under acute medical care.
— sea-eye (@seaeyeorg) July 7, 2019
All three collapsed in the heat.
We urgently need medical assistance and a safe port for all rescued on board to prevent worse. pic.twitter.com/NRtXbx2qBT
Die «Alan Kurdi» der Hilfsorganisation Sea-Eye hatte am Samstagabend Kurs auf Malta genommen, da ihr auf der italienischen Insel Lampedusa das Anlegen untersagt worden war.
Das Schiff hatte am Freitag 65 Menschen von einem Schlauchboot im Mittelmeer gerettet und lag seitdem in internationalen Gewässern vor Lampedusa. Ein Angebot der libyschen Küstenwache, den Hafen der Stadt Sawija als «sicheren Zufluchtsort» anzulaufen, lehnte das Rettungsschiff ab
Am Samstagmorgen teilte Sea-Eye bei Twitter mit, die italienische Finanzpolizei sei «persönlich vorbeigekommen», um ein Dekret des Innenministers Matteo Salvini zu überbringen: «Der Hafen ist zu.
Die «Alan Kurdi» hatte am Freitag 65 Menschen von einem Schlauchboot im Mittelmeer gerettet und lag seitdem in internationalen Gewässern vor Lampedusa. Ein Angebot der libyschen Küstenwache, den Hafen der Stadt Sawija als «sicheren Zufluchtsort» anzulaufen, lehnte das Rettungsschiff ab.
Am Samstagmorgen teilte Sea-Eye bei Twitter mit, die italienische Finanzpolizei sei «persönlich vorbeigekommen», um ein Dekret des Innenministers Matteo Salvini zu überbringen: «Der Hafen ist zu.»
Das italienische Rettungsschiff «Alexa» setzte sich hingegen über Salvinis Verbot hinweg und legte am Samstag im Hafen von Lampedusa an - erwartet von einem Grossaufgebot von Polizisten. Die hygienischen Bedingungen an Bord seien nicht länger tragbar, schrieb Mediterranea nach zwei Tagen Wartens vor der Küste auf Twitter. Lampedusa sei der einzig mögliche sichere Hafen.
Salvini von der fremdenfeindlichen Lega-Partei schrieb nach der Ankunft des Schiffes bei Twitter, bei der Crew der «Alex» handele es sich um «Schakale». Daraufhin forderte Mediterranea den Vizeregierungschef per Twitter auf, «die unnötige Grausamkeit» zu beenden und alle von Bord zu lassen.
Gegen 1.30 Uhr nachts konnten die 41 Flüchtlinge die «Alex» verlassen und wurden in ein Aufnahmelager gebracht. Das Segelboot wurde vorübergehend beschlagnahmt. Gegen den Kapitän Tommaso Stella wurden Ermittlungen wegen Verdachts der Beihilfe zur illegalen Einwanderung eingeleitet, wie die italienische Nachrichtenagentur Agi meldete.
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer forderte nach Angaben aus Regierungskreisen in Berlin Salvini in einem Brief dazu auf, die Blockade italienischer Häfen für Flüchtlings-Rettungsschiffe aufzuheben. Demnach betonte Seehofer, dass es sich bei der Rettung von Menschen in Seenot um eine humanitäre Pflicht handle, die nicht in Frage gestellt werden dürfe. Seehofer bot zudem an, einen Teil der Geflüchteten in Deutschland aufzunehmen.
Laut einer am Samstag in der Zeitung «Corriere della Sera» veröffentlichten Umfrage stimmen 59 Prozent der Italiener der Schliessung italienischer Häfen zu. Salvini hatte kürzlich ein Dekret veröffentlicht, wonach Kapitäne, Eigner und Betreiber von Flüchtlingsschiffen mit bis zu 50'000 Euro Strafe rechnen müssen, wenn sie ohne Genehmigung in italienische Hoheitsgewässer fahren.
Vergangene Woche hatte die «Sea-Watch 3» der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch trotz des Verbots der populistischen Regierung in Rom Kurs auf die italienischen Hoheitsgewässer genommen und mit zuletzt noch 40 Flüchtlingen an Bord im Hafen Lampedusas angelegt.
Die deutsche Kapitänin Carola Rackete war daraufhin festgenommen und erst am Dienstag wieder freigelassen worden. Rackete wird unter anderem Beihilfe zur illegalen Einwanderung vorgeworfen. (sda/afp)
Alles klar.
Keine weiteren Fragen.
Soso. Dann muss es sich tatsächlich um akute, lebensgefährliche Bedingungen an Bord handeln.