International
Naher Osten

Ehefrau gibt vorerst Entwarnung: Prügel-Strafe für Blogger Raif Badawi wird offenbar nicht heute fortgesetzt

Geht die Prügelstrafe für Badawi am Freitag weiter? 
Geht die Prügelstrafe für Badawi am Freitag weiter? Bild: wikipedia

Ehefrau gibt vorerst Entwarnung: Prügel-Strafe für Blogger Raif Badawi wird offenbar nicht heute fortgesetzt

Wegen angeblicher Beleidigung des Islam sitzt der Blog-Autor Raif Badawi seit mehr als zwei Jahren im Gefängnis. Jüngst bestätigte das oberste Gericht des Landes seine Verurteilung zu 1000 Peitschenhieben. Aktivisten befürchteten, dass die Prügel-Strafe am Freitag weiter gehen könnte. 
12.06.2015, 06:1606.01.2016, 08:16
Mehr «International»

Alarm geschlagen hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch: Sie befüchtete, dass dem saudischen Blogger Raif Badawi heute seine zweite Auspeitschungsrunde bevor steht.

Offenbar wird die Prügel-Strafe aber heute doch nicht fortgesetzt. Das sagte die Ehefrau Badawis zu «BBC News».

Letzten Sonntag hat das höchste Gericht des Landes die Prügel-Strafe für den 31-Jährigen bestätigt – trotz internationaler Solidaritätswelle, Kritik aus den USA und der EU sowie beherzter Kampagne von Amnesty International. 

Badawi sitzt seit über zwei Jahren in Haft, weil er in seinem Blog den Islam beleidigt und den Säkularismus gerühmt haben soll. Ein Gericht in Saudi-Arabien verurteilte ihn dafür zu 20 mal 50 Peitschenhieben, zehn Jahren Gefängnis und rund 240'000 Franken Strafe.

Prügel ausgesetzt

Im Januar erhielt Badawi vor einer Moschee in der saudischen Stadt Jeddah einen ersten Satz Prügel. Über zwei Wochen sollten die restlichen 950 Peitschenhiebe verteilt werden. Sie wurden – angeblich aus gesundheitlichen Gründen – verschoben. Der Verdacht entstand, dass Saudi-Arabien sich nur wegen der grossen medialen Aufmerksamkeit zu diesem Entschluss durchgerungen hat. 

Badawi ist Mitbegründer des «Saudi Liberal Network», einer Online-Diskussionsgruppe, die Debatten über religiöse und politische Themen angeregt hatte. Im Juni 2012 wurde er festgenommen und im Mai letzten Jahres verurteilt. (rar)

No Components found for watson.appWerbebox.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Erste deutsche Stadt verbietet E-Trottis
Die deutsche Stadt Gelsenkirchen räumt auf: Schon am kommenden Wochenende verschwinden alle Leih-E-Scooter aus dem Stadtbild. Was bedeutet das für die Nutzerinnen und Nutzer?

Ab dem kommenden Wochenende dürfen in Gelsenkirchen keine Leih-E-Scooter mehr auf Strassen und Gehwegen fahren. Die Stadt verhängte das Verbot nach einem Streit mit den E-Scooter-Anbietern Bolt und Tier. Beide Anbieter klagten gegen das Verbot. Nun hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschieden: Das Verbot ist rechtens.

Zur Story