Ägypten will einen neuen Regierungssitz östlich von Kairo bauen. Wohnungsbauminister Mustafa Madlubi kündigte an, dass die neue Verwaltungshauptstadt strategisch günstig auf halber Strecke zwischen Kairo und dem Suez-Kanal liegen soll. Fünf Millionen Menschen würden später dort leben.
Design, Ökologie, Kultur: «Eine Stadt von der Natur geformt» – Auf der Website wird die künftige Hauptstadt als «vibrierende Ader» Ägyptens vorgestellt. Mehr als 10'000 Kilometer fussgängerfreundliche Strassen soll es geben und rund 1'750'000 neue Arbeitsplätze. Nicht zuletzt, weil auch die Regierung umziehen wird.
Aussehen solle die neue Hauptstadt trotzdem wie die alte. Man wolle sich vom Kairo zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts inspirieren lassen, sagte Madlubi. Mit rund 18 Millionen Einwohner gehört der Grossraum Kairo zu den grössten Ballungszentren der Welt. In der Metropole droht täglich ein Verkehrsinfarkt. Und die Bevölkerung wird weiter wachsen: Bis 2050 werden rund 40 Millionen Menschen in Kairo leben.
Die Kosten für die zwölfjährige Bauzeit belaufen sich nach Schätzungen des ägyptischen Investitionsministers auf rund 75 bis 80 Milliarden US-Dollar (75,6 Milliarden Euro). Für die Stadtentwicklung sollten hauptsächlich Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den Zuschlag bekommen.
kry/dpa