Die UN-Frauenorganisation UN Women hat den Frauen im Iran nach dem gewalttätigen Vorgehen von Sicherheitskräften gegen Protestierende ihre Unterstützung zugesagt. «Wir fordern die zuständigen Behörden auf, die Ausübung der kompletten Menschenrechte in einem sicheren Umfeld ohne Angst vor Gewalt, Anklage oder Verfolgung zu unterstützen und zu ermöglichen», hiess es in einer in der Nacht zu Mittwoch veröffentlichten Mitteilung. Die Frauen müssten nach Unrecht protestieren dürfen, ohne Repressalien ausgesetzt zu sein. Sie hätten das Recht auf körperliche Autonomie, das beinhalte auch die Wahl ihrer Kleidung.
Mehr als 40 Menschen kamen laut iranischen Staatsmedien bislang bei den seit rund anderthalb Wochen dauernden Protesten im Iran ums Leben. Beobachter befürchten aber eine weitaus höhere Opferzahl. Auslöser der Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Sie war von der Sittenpolizei wegen eines Verstosses gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden und am 16. September unter ungeklärten Umständen gestorben. Die Demonstranten sprechen von Polizeigewalt, die Behörden weisen dies entschieden zurück. Der Bundestag will in einer Aktuellen Stunde an diesem Mittwoch über die landesweiten Proteste im Iran debattieren.
Die UN-Frauenorganisation forderte die iranischen Behörden auf, den Tod Aminis unabhängig, unparteiisch und unverzüglich zu untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchung müssten veröffentlicht und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. (saw/sda/dpa)