Einen Tag nach dem tödlichen Anschlag auf einen Bus mit vietnamesischen Touristen in Gizeh haben die ägyptischen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben 40 mutmassliche Terroristen getötet.
Allein bei Razzien in Gizeh kamen laut Angaben des Innenministeriums 30 Menschen ums Leben. Die Sicherheitskräfte warfen «terroristischen Elementen» dort vor, Anschläge auf staatliche Einrichtungen und die Tourismusbranche zu planen.
Das Innenministerium liess jedoch offen, ob es eine direkte Verbindung zu dem Anschlag auf den Touristenbus gibt, bei dem in der Nähe der Pyramiden von Gizeh drei Urlauber aus Vietnam und ihr einheimischer Führer ums Leben gekommen waren.
Weitere zehn mutmassliche Aufständische wurden einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Mena zufolge bei einer Schiesserei im Norden der Sinai-Halbinsel getötet. Dort gehen die Sicherheitskräfte gegen Aufständische der Extremistenmiliz Islamischer Staat vor.
Am Freitagabend waren bei einer Bombenexplosion nahe der Pyramiden von Gizeh im Süden der Hauptstadt Kairo drei vietnamesische Touristen und ihr ägyptischer Reiseführer getötet worden. Zwölf weitere Menschen wurden bei dem Anschlag auf den Touristenbus nach staatlichen Angaben verletzt.
Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär 2013 ist die Sicherheitslage in Ägypten fragil. Immer wieder kommt es zu Anschlägen. Häufig sind Sicherheitskräfte oder Kopten das Ziel. Aber auch Touristen waren bereits Ziel von Angriffen. Im Juli vergangenen Jahres wurden zwei deutsche Frauen bei einer Messerattacke in Hurghada ermordet. (sda/dpa/reu)