Die Luftangriffe der von Saudi-Arabien angeführten Allianz gegen die Huthi-Rebellen im Jemen sind nach vier Wochen beendet worden. Im saudiarabischen Staatsfernsehen hiess es dazu am Dienstag, die Operation «Sturm der Entschlossenheit» sei «erfolgreich» verlaufen. Es folge nun eine Operation «Wiederherstellung der Hoffnung».
Seit dem 26. März flog die Militärkoalition nach eigenen Angaben mehr als 2000 Angriffe. Nun solle eine neue Operation mit dem Namen «Restoring Hope» beginnen. Laut dem TV-Sender al-Arabia soll der Fokus dabei auf Sicherheit, Terrorbekämpfung und einer politischen Lösung für den Konflikt im Jemen liegen.
Beim Konflikt im Jemen sind in den vergangenen vier Wochen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast tausend Menschen getötet worden. Ausserdem seien etwa 3500 Menschen verletzt worden, teilte die WHO am Dienstag in Genf mit.
Alleine bei einem Angriff der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition auf ein Raketendepot in der Hauptstadt Sanaa wurden nach jüngsten Angaben 38 Zivilisten getötet und 532 Menschen verletzt. Nach der schweren Explosion am Montag, die mehrere umliegende Häuser zum Einsturz brachte, war zunächst von 28 Toten die Rede gewesen.
Zuletzt hatte vieles darauf hingedeutet, dass das Königreich am Golf einen Krieg am Boden vorbereitet. König Salman ordnete am Dienstag die Mobilisierung weiterer Truppen an. Die hauptsächlich aus Bodentruppen bestehende Nationalgarde stehe bereit, um «an der Seite der anderen Truppenteile» zu kämpfen, sagte der zuständige Minister Mitab ben Abdallah der amtlichen Nachrichtenagentur SPA.
Die von den anderen Streitkräften unabhängige Nationalgarde setzt sich aus 75'000 Soldaten und 25'000 Stammeskämpfern zusammen. König Salman ordnete am Dienstag an, die Truppe für einen möglichen Einsatz im Jemen in Gefechtsbereitschaft zu versetzen. Welche Rolle die Garde bei dem von Riad angeführten Militäreinsatz im Jemen spielen könnte, ist allerdings bisher unklar.
Auch die USA verstärken ihr Engagement in dem Konflikt. Das Pentagon erhöht die Präsenz der Kriegsmarine im Arabischen Meer. Der Flugzeugträger «USS Theodore Roosevelt» und die «USS Normandy» seien in die Region entsandt worden, um zu gewährleisten, «dass wichtige Schiffsrouten offen und sicher bleiben», erklärte die Marine am Montag (Ortszeit). Damit befinden sich nun neun US-Kriegsschiffe in dem Meer.
Pentagon-Sprecher Steven Warren wies Berichte zurück, wonach die Marine den Auftrag habe, iranische Schiffe in der Region abzufangen, weil auf ihnen Waffen für die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen vermutet werden. Saudi-Arabien wirft Iran vor, die Huthi-Rebellen mit Ausbildern und Waffen zu unterstützen. Teheran bestreitet dies. (tat/ler/AFP/dpa)