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Das Nahrungsnetz der Ozeane droht zu kollabieren

Der Walhai ernährt sich von Plankton und anderen Kleinstlebewesen. Auch er ist vom drastischen Rückgang der Planktonproduktion betroffen. 
Der Walhai ernährt sich von Plankton und anderen Kleinstlebewesen. Auch er ist vom drastischen Rückgang der Planktonproduktion betroffen. Bild: shutterstock

Das Nahrungsnetz der Ozeane droht zu kollabieren – Forscher stehen vor einem Rätsel

24.12.2018, 00:4024.12.2018, 06:58
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Um das Nahrungsnetz der Ozeane steht es nicht gut. Kanadische Forscher haben festgestellt, dass die Planktonproduktion in den letzten vier Jahren massiv abgenommen hat. Über mögliche Ursachen konnten noch keine Erkenntnisse gewonnen werden, wie CBS News berichtet.

Phytoplankton und Zooplankton – pflanzliches und tierisches Plankton – sind zwar nur extrem winzige Pflanzen und andere Organismen, aber ihr Einfluss auf die Meere ist gewaltig. Sie bilden die Grundlage des Nahrungssystems. Sämtliche Lebewesen in den Ozeanen sind von ihnen abhängig. 

Pierre Pepin, ein Forscher vom kanadischen Ministerium für Fischerei und Ozeane (DFO), ist besorgt: «[Das Plankton] bestimmt tatsächlich, was passieren wird, wie viel Energie für den Rest der Nahrungskette zur Verfügung steht.» 

Fast 50 Prozent weniger Planktonproduktion

Messungen zum Planktongehalt in den Gewässern rund um Neufundland und Labrador haben einen Rückgang von fast 50 Prozent der Biomasse ergeben. Die Abnahme ist aber nicht nur in Kanada, sondern auch weltweit zu beobachten. 

«Wenn das so weitergeht, in unserem Fall schon drei oder vier Jahre, dann fangen zumindest kleine Alarmglocken an zu läuten», sagt Pepin. Zu den Ursachen ist bislang nichts bekannt. Eines ist aber sicher: Das Nahrungsnetz in den Ozeanen wird sich grundlegend verändern. Gemäss dem Forscher lässt es sich nur schwer abschätzen, wie lange es dauert, bis die Auswirkungen erkennbar sind.

Das Ministerium für Fischerei und Ozeane (DFO) ist unter anderem zuständig für die Bewirtschaftung von Fischbeständen und den Schutz der Meere. Ohne die Ursachen des Planktonrückgangs zu kennen, ist es allerdings schwierig, konkrete Massnahmen zu ergreifen. «Es ist eine echte Herausforderung», sagt Pepin. (vom)

Plastikmüll im Meer:

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Plastikmüll im Meer
Plastikmüll ist tödlich. (Bild: myplasticfreelife.com)
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Abfallfänger soll Müllteppich im offenen Pazifik einsammeln:

Video: srf/SDA SRF
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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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malu 64
24.12.2018 04:35registriert September 2014
Der ach so intelligente und vorausschauende Mensch, zertört die eigene Kugel im Rekordtempo. Aber ändern will niemand etwas, könnte ja unbequem werden.
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redeye70
24.12.2018 01:10registriert Mai 2016
Sicher ist auch hier der Mensch die Ursache dafür.
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Posersalami
24.12.2018 04:04registriert September 2016
Es wird nichts mit der starken Erwärmung und dem vergiften der Meere zu tun haben nehme ich an? Ist jetzt nur so geraten..

Wie immer wird das Problem komplex sein und alle Besitzstandswahrer werden immer irgendwo einen kleinen ungeklärten Punkt finden um jede Massnahme zu verhindern, die das Problem eindämmen würde. Ein weiteres mal bin ich froh, dass ich keine Kinder in die Welt gesetzt habe.

Btw, kennt nich jemand den Film Soilent Green?
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