Begleitet von Glockenschlägen und Sirenen hat Nordkorea die Uhren des Landes offiziell um eine halbe Stunde zurückgedreht. Ab Mitternacht gelte die neue «Pjöngjang»-Zeit als neue Standardzeit, berichteten die staatlichen Medien am Samstag.
Mit dem Schritt feierte Nordkorea die Befreiung der koreanischen Halbinsel von japanischer Kolonialherrschaft vor 70 Jahren. Die Glocke an der Sternwarte in Pjöngjang habe geläutet, wie «sie es zur Freude der Koreaner getan hatte, als sie den Neujahrstag nach der Befreiung des Landes begrüssten», hiess es.
Der Zeitunterschied zur Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ) hatte vorher in Nordkorea wie in Südkorea und Japan sieben Stunden betragen. Japan hatte Korea während seiner Kolonialherrschaft (1910-1945) seine Zonenzeit aufgezwungen.
Auch Südkorea hatte von 1954 bis 1961 die Uhren um 30 Minuten auf seine eigene Zeit zurückgedreht, die vor der Kolonialzeit vorübergehend koreanische Standardzeit war. Nach dem Militärputsch von 1961 wurde die Zeit wieder umgestellt.
Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye hatte diese Woche gewarnt, dass der jetzige einseitige Schritt des kommunistischen Regimes in Pjöngjang die Trennung beider Koreas vertiefen könne. (sda/dpa)