Eine internationale Frauen-Initiative will mit zwei Segelschiffen die Blockade des Gazastreifens durchbrechen: Die beiden Segler «Amal» (Hoffnung) und «Saytun» (Olive) legten am Mittwochabend in Barcelona im Nordosten Spaniens mit rund 20 Aktivistinnen zur Überquerung des Mittelmeers ab.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Versuche, die rund 1.9 Millionen Palästinenser im fast vollständig von Israel abgeriegelten Gazastreifen von der See aus mit Gütern zu beliefern. Die Aktionen scheiterten jedoch. Mehrfach nahmen israelische Sicherheitskräfte Teilnehmer fest, 2010 wurden zehn türkische Aktivisten getötet, als ein israelisches Kommando eine solche Hilfsflotte aufhielt.
Der Aussenhandel des Gazastreifens ist laut Berichten der Weltbank und der UNO praktisch zum Erliegen gekommen. Durch die Gaza-Blockade müssten «nicht nur die Palästinenser leiden», sagte die Israelin Zohar Chamberlain, eine der Organisatorinnen der in Barcelona gestarteten Segler. Auch die «Seelen der Israelis» würden durch die Blockade geschädigt, «weil man nicht human bleiben kann, wenn man unsere palästinensischen Brüder so behandelt, als wären sie nicht unsere Brüder».
Zu der Initiative «Frauen-Schiff nach Gaza» gehören Teilnehmerinnen aus den USA, Norwegen, Südafrika und Malaysia. Die Segler wollen mehrere Stopps einlegen, etwa in Ajaccio auf Korsika, um weitere Aktivisten an Bord zu nehmen. Die Ankunft im Gazastreifen ist für Oktober geplant.
(sda/afp)