Nach den Enthüllungen über anonyme Briefkastenfirmen in Panama erhöhen die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) den Druck auf Steueroasen. In einer gemeinsamen Erklärung kündigten die G20-Finanzminister und -Notenbankchefs am Freitag in Washington «Abwehrmassnahmen» gegen unkooperative Länder und Finanzzentren an.
«Wir rufen alle relevanten Länder und Finanzzentren auf, sich ohne Verzögerung zum automatischen Informationsaustausch zu bekennen», heisst es in der am Rande der IWF-Frühjahrstagung verbreiteten Erklärung. Bisher beteiligen sich rund 100 Staaten am automatischen Austausch von Steuer- und Finanzdaten, mit dem Steuerbetrug und Geldwäscherei weiter eingedämmt werden sollen.
Die G20-Minister sprechen sich auch für eine Offenlegung von Hintermännern von Briefkastenfirmen und bestimmter Firmenkonstrukte aus.
Eine verbesserte Transparenz bei Informationen über «wirtschaftlich Begünstigte» sei entscheidend, um die Integrität des internationalen Finanzsystems zu schützen und den Missbrauch solcher Firmenkonstrukte für Korruption, Steuerbetrug, Terrorfinanzierung und Geldwäsche zu verhindern.
Die G20 unter Vorsitz von China schliessen sich damit dem Vorstoss Deutschlands, Frankreichs, Grossbritanniens, Italiens und Spaniens an, die möglichst rasch untereinander mit dem Austausch über Informationen zu «wirtschaftliche Begünstigten» von Firmen beginnen wollen. (sda/dpa)