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Geistlicher Holocaust-Leugner Williamson scheitert in Strassburg

Geistlicher Holocaust-Leugner Williamson vor Gericht abgeschmettert

31.01.2019, 11:2331.01.2019, 11:35
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** ARCHIV ** Ein Videostandbild vom November 2008 zeigt Bischoff Richard Williamson waehrend eines Interviews in Schierling. Der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok hat an die deutsche Justiz appelliert, ...
Richard WilliamsonBild: AP SVT

Der erzkonservative Geistliche und Holocaust-Leugner Richard Williamson ist vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte mit einer Beschwerde gegen Deutschland gescheitert. Die Strassburger Richter wiesen die Klage des Briten am Donnerstag als unbegründet ab.

Das Ex-Mitglied der umstrittenen Piusbruderschaft war in Deutschland wegen Interview-Aussagen über den Holocaust zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Williamson hatte in einem aufgezeichneten Gespräch mit einem schwedischen Fernsehjournalisten die Existenz von Gaskammern zur Vernichtung der Juden während der Zeit des Nationalsozialismus abgestritten. Das Interview wurde im Priesterseminar im bayerischen Zaitzkofen aufgenommen.

Der Geistliche sah durch die Verurteilung sein Recht auf freie Meinungsäusserung verletzt. Er argumentierte vor Gericht, seine Aussagen seien für die schwedische Öffentlichkeit gedacht gewesen, wo Holocaustleugnung nicht strafbar sei. Die Richter hielten dagegen, dass Williamson sehr wohl damit habe rechnen können, dass seine Aussagen auch in Deutschland auf Interesse stossen würden - allein schon angesichts der Geschichte des Landes.

Williamson habe mit dem Fernsehsender ausserdem keine Verabredungen getroffen, um eine Ausstrahlung in Deutschland zu verhindern. Die deutschen Gerichte hätten damit zurecht entschieden, dass Williamsons Aussagen in Deutschland strafbar seien - zumal der Geistliche sie auf deutschem Boden getroffen habe. (aeg/sda/dpa)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Palpatine
31.01.2019 12:17registriert August 2018
Erzkonzervativer Geistlicher + Holocaust-Leugner = Doppelt hinter dem Mond?
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Dina Rudolfson
31.01.2019 13:12registriert November 2018
Vitus Huonder, das Herzblatt der SVP, will ja auch Kontakt zur Piusbruderschaft halten. Kein Wunder zahlen SVP Mitglieder diesem Typen Geld. Nicht ohne Grund hat er auf einem rechtesextremen Blog mitgearbeitet. Lustig auch, dass so viele Menschen, die Gott so nahe spüren, so aufblühen, wenn Sie andere Menschen erniedrigen können. 3000 Dankensbriefe soll der Typ erhalten haben, nach dem er sagte: "Schläft einer mit einem Mann haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft". Also lieber in die Hölle gehen als mit so etwas die Ewigkeit verbringen zu müssen.
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Schabernack
31.01.2019 14:30registriert Oktober 2018
Wie können Holocaustleugnungen mit dem Recht auf freie Meinungsäusserung vereinbar sein, wenn es sich beim Holocaust um eine Tatsache und nicht um eine Meinung handelt? Wie des Weiteren die Leugnung eines Genozids mit dem Christentum vereinbar sein soll, welcher auf Nächstenliebe basiert, ist mir sowieso schleierhaft.
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