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Spass ist anders: Pokémon im Kriegsgebiet

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bild: Khaled Akil/AFP

Spass ist anders: Pokémon im Kriegsgebiet

Khaled Akils Pokémon inmitten der Kriegsruinen in Syrien erinnern uns daran, dass das Leiden und Sterben weitergeht, während wir den Krieg längst aus unseren Köpfen verdrängt haben.
28.07.2016, 15:2128.07.2016, 16:08
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Seit vier Jahren ist Khaled Akils Heimatstadt Aleppo ein Zentrum des syrischen Bürgerkriegs. Längst liegt die Stadt in Schutt und Asche. Akil, ein 30 Jahre alter syrischer Photograph, fragte sich daher, wie es wäre, in den Ruinen der einst wunderschönen Altstadt Pokémon zu jagen.

«Ich will nicht mit dem Finger auf Menschen zeigen, weil sie nicht mehr an das Elend in Syrien denken. Die Bilder sollen einfach in Erinnerung rufen, was dort gerade passiert», sagte Akil gegenüber Al ...
«Ich will nicht mit dem Finger auf Menschen zeigen, weil sie nicht mehr an das Elend in Syrien denken. Die Bilder sollen einfach in Erinnerung rufen, was dort gerade passiert», sagte Akil gegenüber Aljazeera.bild: khaled akil/afp
«Leider geht auch der Krieg in Syrien vergessen, wie jeder andere Krieg. Nach einer Weile langweilen die täglichen Kriegsnachrichten die Menschen oder sie gewöhnen sich an die Meldungen über Tote und  ...
«Leider geht auch der Krieg in Syrien vergessen, wie jeder andere Krieg. Nach einer Weile langweilen die täglichen Kriegsnachrichten die Menschen oder sie gewöhnen sich an die Meldungen über Tote und Zerstörung. Also verlieren sie das Interesse und leben ihr Leben weiter. Meine Bilder sind vielleicht eine subtile Erinnerung.»
bild: khaled akil/afp
Der Bürgerkrieg hat bislang über 250'000 Leben gefordert. Millionen sind auf der Flucht, die allermeisten sind in die Türkei, nach Jordanien und in den Libanon geflohen. 
Der Bürgerkrieg hat bislang über 250'000 Leben gefordert. Millionen sind auf der Flucht, die allermeisten sind in die Türkei, nach Jordanien und in den Libanon geflohen. bild: khaled akil/afp
Seit 2012 lebt Akil in Istanbul. Ein Grossteil seiner Familie ist immer noch in Aleppo.
Seit 2012 lebt Akil in Istanbul. Ein Grossteil seiner Familie ist immer noch in Aleppo.bild: khaled akil/afp
A Syrian boy walks with his bicycle in the devastated Sukari district in the northern city of Aleppo on November 13, 2014, after more than three years of fighting and shelling. Syrians are increasingl ...
«Ich wünsche mir nichts mehr, als irgendwann wieder durch Strassen der einst wunderschönen Stadt flanieren zu können – am besten ganz ohne Handy und Pokémon.»
bild: khaled akil/afp

So sah die Altstadt von Aleppo vor Kriegsbeginn aus

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bild: Craig Jenkins/wikimedia

(oli via tnw)

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Diese 23 Bilder aus Syrien beweisen, dass gerade was komplett falsch läuft
Die Lage an der syrisch-türkischen Grenze ist prekär. Rund 40'000 Menschen warten darauf, das Bürgerkriegsland zu verlassen.
quelle: x03674 / ammar abdullah
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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wydy
28.07.2016 17:50registriert Februar 2016
Natürlich denke ich nicht täglich an den Krieg in Syrien, ansonsten hätte ich schon längst Selbstmord begangen. Es ist korrekt, dass es dort schrecklich ist und täglich Leute sterben. Aber ich will das Leben geniessen und nicht andauernd über die globale Erwärmung, Kriege, Hungersnöte etc. nachdenken. Das wäre viel zu deprimierend. Auch kann ich nicht nach Syrien reisen und den Krieg dort von heute auf morgen beenden. Ich kann nur bedingt dort helfen und andauernd an den Krieg erinnert zu werden, ändert nichts an der Situation.
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