Nach zahlreichen Angriffen auf Spitäler in Syrien und anderen Kriegsgebieten streben mehrere Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats eine Resolution gegen solche Attacken an. Ägypten, Japan, Spanien, Neuseeland und Uruguay arbeiten derzeit an einem gemeinsamen Entwurf.
Das teilte die Sprecherin der neuseeländischen UNO-Mission Nicola Garvey am Mittwoch mit. Es sei an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft ein Zeichen setze für den Schutz von Ärzten und medizinischen Einrichtungen in Ländern wie Syrien, dem Jemen oder Afghanistan.
Alleine in Syrien wurden nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen (MSF) im vergangenen Jahr 63 von der Organisation unterstützte Kliniken attackiert. Im Jemen wurden demnach mindestens drei MSF-Einrichtungen beschossen.
Bei einem US-Luftangriff Anfang Oktober auf ein Spital der Hilfsorganisation in der nordafghanischen Stadt Kundus wurden 42 Menschen getötet. Die US-Armee sprach später von einem «menschlichen Fehler».
Ärzte ohne Grenzen befürwortete die Initiative der fünf nicht-ständigen Ratsmitglieder. Solange die Weltgemeinschaft die Angriffe nicht verurteile, drohten diese «zur Normalität zu werden», sagte MSF-Chef Jason Cone.
In Syrien vermutet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hinter Luftangriffen auf Spitäler eine Kriegsstrategie des Regimes und Russlands.
«Syrische und russische Kräfte haben Gesundheitseinrichtungen absichtlich angegriffen und damit das humanitäre Völkerrecht eklatant verletzt. Aber wirklich ungeheuerlich ist, dass das Zerstören von Kliniken Teil ihrer Militärstrategie geworden zu sein scheint», erklärte die Amnesty-Mitarbeiterin Tirana Hassan in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.
Eine AI-Untersuchung habe Hinweise auf systematische Bombardierungen in den vergangen drei Monaten gefunden. Westliche Regierungen und Aktivisten hatten syrische Regierungstruppen und ihre russischen Verbündeten für Angriffe auf Krankenhäuser verantwortlich gemacht. Moskau hat die Anschuldigungen stets zurückgewiesen.
(sda/afp)