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Amoklauf auf Krim: Verwaltung spricht von 20 Toten

People place flowers by a national memorial during a ceremony commemorating an attack on a vocational college, in Kerch, Crimea, Thursday, Oct. 18, 2018. An official says that authorities on the Crime ...
Angehörige trauern um die Verstorbenen und platzieren Blumen.Bild: AP/AP

Opferzahl bei Amoklauf in Schule auf Krim steigt auf 20 

18.10.2018, 15:2418.10.2018, 15:25
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Beim Angriff auf eine Schule auf der Halbinsel Krim sind nach Angaben der Regionalverwaltung 20 Menschen getötet worden - der Schütze eingeschlossen. Die Regierung in Simferopol veröffentlichte am Donnerstag eine Liste mit den Namen von 19 Opfern. Der Name des Schützen, der Selbstmord begangen haben soll, wurde nicht genannt.

15 Tote einschliesslich des Schützen seien Schüler der Berufsschule in der Stadt Kertsch gewesen, 6 von ihnen waren noch minderjährig. Ausserdem seien fünf erwachsene Schulangestellte getötet worden, hiess es in der Mitteilung. In der Nacht sei eine weitere Leiche gefunden worden, sagte der Vizeleiter der Krim-Verwaltung, Diljawer Melgasijew, der Nachrichtenagentur Tass.

Nach ersten Angaben der Ermittler hatte der mutmassliche Täter, ein 18-jähriger Elektriker-Lehrling, am Mittwoch in seiner Berufsschule in der Stadt Kertsch um sich geschossen und mindestens einen Sprengsatz gezündet. Dann habe er sich selbst erschossen.

Das Vorgehen war vergleichbar mit Amokläufen in Schulen in den USA wie in Columbine 1999. Für Russland ist es aber die erste derart folgenschwere Tragödie.

Die Tatwaffe, ein Repetiergewehr, hatte sich der Berufsschüler nach seinem 18. Geburtstag legal beschafft, wie der Regierungschef der Krim, Sergej Aksjonow Aksjonow, am Donnerstag sagte. Der Schütze habe sich mit etwa 150 Schuss grosskalibriger Schrotmunition versehen.

epa07100159 A still image from video footage released by KERCH.FM shows police and investigators at the site of an alleged attack at a vocational school in Kerch in Crimea, 17 October 2018. According  ...
Polizisten vor der Schule auf der Krim.Bild: EPA/KERCH.FM

Russisches oder türkisches Gewehr

Die Angaben zur Tatwaffe gingen in russischen Medienberichten auseinander. Die Rede war entweder von einer Molot-Bekas russischer Produktion oder einer Hatsan Escort aus der Türkei.

Der Vorfall hatte sich in einer Berufsschule in der Stadt Kertsch auf der ukrainischen Krim ereignet, die Russland sich 2014 einverleibt hatte.

Kertsch liegt ganz im Osten der Halbinsel Krim, die völkerrechtlich noch immer als Teil der Ukraine gilt. Zu dieser gehörte die überwiegend von Russen bewohnte Krim aber erst, nachdem sie Stalins Nachfolger Nikita Chruchtschow - vormals Parteichef der Ukraine - 1954 der damaligen Sozialistischen Sowjetrepublik territorial überschrieben hatte. (sda/dpa)

Der Ukraine-Konflikt

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quelle: x00514 / reuters tv
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Video: srf/SDA SRF
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