Russland verweigert dem ARD-Journalisten Hajo Seppelt das Visum für die Fussball-WM vom 14. Juni bis 15. Juli, teilte der öffentlich-rechtliche TV-Sender am Freitag mit. Seppelt stehe auf einer Liste der in Russland «unerwünschten Personen» und könne daher nicht in die Russische Föderation einreisen. Nähere Angaben zu den Hintergründen seien nicht gemacht worden, teilte der Sender mit.
«Die ARD betrachtet dies als einen einmaligen Vorgang in der Geschichte des ARD-Sportjournalismus und im Hinblick auf die Berichterstattung über Grossereignisse wie die Fussball-WM als beispiellosen Eingriff in die Pressefreiheit», hiess es in der Mitteilung. Bei Sportgrossereignissen wie der Fussball-WM oder den Olympischen Spielen sei der freie Zugang für Medienvertreter aus aller Welt üblicherweise selbstverständlich und gehöre auch zu den Voraussetzungen für die Vergabe an Ausrichterländer.
Russland verweigert ARD-Doping-Experten Seppelt die Einreise zur Fußball-WM https://t.co/xORg2ycJcY #Eilmeldung
— tagesschau (@tagesschau) 11. Mai 2018
Der mehrfach ausgezeichnete Seppelt ist durch seine Beiträge zum Thema Doping bekannt geworden, die seit 2009 in der ARD ausgestrahlt werden. Er trug massgeblich dazu bei, das russische Doping-System aufzudecken. Arbeitsschwerpunkte des 55-jährigen Berliners sind die Themen Doping, Sportpolitik und Olympia.
Die FIFA erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa, dass Seppelt eine Akkreditierung für das WM-Turnier gewährt worden sei. Nun warte man auf Informationen aus Russland. Die Pressefreiheit sei für die FIFA von überragender Wichtigkeit. «Wir streben immer an, Medienvertretern die besten Voraussetzungen zur Berichterstattung über alle FIFA-Turniere zu bieten.» (sda/dpa)