Nebel
DE | FR
International
Russland

Anführer der prorussischen Rebellen von Donezk getötet

Anführer der prorussischen Rebellen von Donezk bei Anschlag getötet

31.08.2018, 21:41
Mehr «International»

Der Anführer der prorussischen Separatisten in Donezk in der Ostukraine, Alexander Sachartschenko, ist bei einer Bombenexplosion in einem Café in der Innenstadt von Donezk getötet worden. Prorussische Separatisten und Politiker in Moskau drohen mit Vergeltung.

Sie machten sofort die Ukraine für den Anschlag verantwortlich und drohten mit Vergeltung. «Das ist die nächste Aggression seitens der Ukraine. Donezk wird dieses Verbrechen rächen», sagte der örtliche Parlamentschef Denis Puschilin.

FILE - In this Tuesday, Nov. 4, 2014 file photo, rebel leader Alexander Zakharchenko stands during a swearing in ceremony in Donetsk, Ukraine. The news agency of the Russia-backed separatists fighting ...
Alexander SachartschenkoBild: AP/AP

Auch die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, es gebe jeden Grund anzunehmen, dass die Kiewer Führung hinter dem Mord stehe. Die ukrainische Führung habe sich entschieden, sich an einem blutigen Kampf zu beteiligen und ihr Versprechen gebrochen, eine friedliche Lösung zu suchen.

Präsident Wladimir Putin würdigte den 42-Jährigen Sachartschenko als «echten Patrioten des Donbass», der seine Heimat verteidigt habe. Der ukrainische Geheimdienst SBU wies jede Verantwortung von sich. Vermutlich sei Sachartschenko in einem Konflikt zwischen «Terroristen und ihren russischen Unterstützern» getötet worden.

Bei der Explosion seien drei weitere Personen verletzt worden, sagte ein Behördensprecher. Unter den Verletzten war demnach der Finanzminister des Gebiets, Alexander Timofejew. Er sei ins Spital gebracht worden. Als vorläufiger Nachfolger wurde Vizeministerpräsident Dmitri Trapesnikow eingesetzt.

Russian President Vladimir Putin speaks during a meeting with local officials in Omsk, Russia, Tuesday, Aug. 28, 2018. (Alexei Druzhinin, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP)
Positive Worte von Putin in Richtung Sachartschenko. Bild: AP/Pool Sputnik Kremlin

Der Sprecher sagte, es seien mehrere Personen festgenommen worden, ukrainische Saboteure und Personen, die mit ihnen verbunden seien. «Sie werden des Anschlags auf das Oberhaupt der Republik verdächtigt.»

Schwelender Konflikt seit 2014

Im Osten der Ukraine herrscht ein militärischer Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten, seit die Gebiete Donezk und Luhansk im Donbass 2014 ihre Abspaltung von der Ukraine erklärt hatte.

Dabei wurden bislang mehr als 10'000 Menschen getötet. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück.

Zwischen den Separatisten und den ukrainischen Regierungstruppen gilt zwar seit Mittwoch ein Waffenstillstand, der aber schon wieder gebrochen worden ist. Eine ausgehandelte Friedenslösung steckt seit Jahren fest.

Der beim Bombenanschlag getötete Sachartschenko stammte aus dem abgespaltenen Gebiet Donezk. Er war 2014 einer der Feldkommandeure in dem vom Russland geförderten Aufstand der Ostukraine gegen die Führung in Kiew. Um die Separatistenführung ukrainischer aussehen zu lassen, übernahm er im August 2014 die Führung der Volksrepublik von dem Russen Alexander Borodai.

Nach dem Tod des Separatistenführers von Donezk wachsen die Befürchtungen vor einer neuen Eskalation der Gewalt in der Ostukraine. (sda/dpa)

Andere Bilder aus der Ukraine: Lebensfreude statt Gewalt und Zerstörung

1 / 15
Andere Bilder aus der Ukraine: Lebensfreude statt Gewalt und Zerstörung
Für einmal erreichen uns aus der Ukraine nicht Bilder von Gewalt und Zerstörung, sondern Bilder der Lebensfreude.
quelle: epa/epa / sergey dolzhenko
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Hier fliegt ein historischer Panzer von einem LKW

Video: nico franzoni
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pasch
31.08.2018 19:00registriert Oktober 2015
Und in Bern reibt man sich schon die Hände!
2010
Melden
Zum Kommentar
5
Kuba in der Krise – Proteste gegen Stromausfälle und Versorgungsengpässe

Zahlreiche Kubaner sind gegen die häufigen Stromausfälle und die Lebensmittelknappheit auf der sozialistischen Karibikinsel auf die Strasse gegangen.

Zur Story