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Russland stationiert Marschflugkörper an mehr Standorten

A Russian military officer walks past the 9M729 land-based cruise missile on display with its launcher, right, in Kubinka outside Moscow, Russia, Wednesday, Jan. 23, 2019. The Russian military on Wedn ...
Ein russischer Soldat neben einem Marschflugkörper vom Typ 9M729.Bild: AP/AP

Enthüllungsbericht: Russland stationiert Marschflugkörper an mehr Standorten

10.02.2019, 05:05
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Russland hat seine umstrittenen Marschflugkörper vom Typ 9M729 an mehr Standorten aufgestellt als bisher bekannt. Dies berichtet die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» unter Berufung auf einen ranghohen westlichen Geheimdienstbeamten.

Demnach gibt es neben einem Ausbildungsbataillon auf dem südrussischen Testgelände Kapustin Jar und einem Bataillon in Kamyschlow östlich von Jekaterinburg noch zwei weitere Stationierungsorte: das nordossetische Mosdok sowie Schuja nahe Moskau.

Über den Standort in Schuja hatten die USA ihre Nato-Partner dem Bericht zufolge erstmals in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres informiert. Jedes der vier Bataillone verfügt laut der «FAS» über vier Startfahrzeuge auf Rädern, die jeweils vier Raketen mit sich führen. Folglich besitze Russland mindestens 64 der neuen Marschflugkörper, die sowohl mit einem konventionellen als auch mit einem atomaren Sprengstoff bestückt werden können.

Moskau streitet ab

Russland und die USA waren in der vergangenen Woche aus dem INF-Abrüstungsvertrag ausgestiegen. Das Abkommen verbietet landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern, die Atomsprengköpfe tragen können. Die USA und die Nato werfen Russland vor, mit seinem Marschflugkörper 9M729 gegen das Abkommen zu verstossen. Moskau bestreitet dies.

Wie die «FAS» berichtete, beträgt die Reichweite des Marschflugkörpers mit Atomsprengkopf 2350 Kilometer, mit einem konventionellen 500 Kilogramm schweren Sprengkopf seien es 2000 Kilometer. Nach Angaben aus Moskau hat der Marschflugkörper aber nur eine Reichweite von 480 Kilometern.

Bei der derzeitigen Aufstellung lägen somit das östliche und nördliche Europa sowie Mitteleuropa in Reichweite des russischen Systems. Im Krisenfall könne das System jedoch rasch nach Westen verlegt werden und dann das gesamte Europa mit Ausnahme Portugals bedrohen. (sda/afp/dpa)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ströfzgi
10.02.2019 08:35registriert April 2016
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Enthüllungsbericht: Russland stationiert Marschflugkörper an mehr Standorten
Verwunderts jemanden?
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walsi
10.02.2019 06:21registriert Februar 2016
In unseren Zeitungen lese ich immer, dass Europa von Russland bedroht wird. Kleines Detail Russland gehört zu Europa, aber seis drum. Wann hat dann Russland Westeuropa in der Vergangenheit angegriffen? Bis heute war es so, dass die Westeuropäer Russland angegriffen haben. Napoleon und Hitler schon vergessen?

Es gibt da ein Land welches auf der ganzen Welt viel aggressiver agiert und über 800 Militärstützpunkte auf der ganzen Welt hat. Dieses hat schon mehreren Ländern Tod und Verderben gebracht. Vietnam, Irak, und Libyen um nur ein paar zu nennen. Aber die Russen sind die Bösen.
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Jein
10.02.2019 09:13registriert August 2017
Ein Marschflugkörper wird nahe Moskau stationiert, 600km von der nächsten Grenze und soll nur 480km Reichweite haben? Wer's glaubt wird selig.
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