In Myanmar haben am Sonntag die ersten freien Parlamentswahlen seit 25 Jahren begonnen. «Die Wahlen haben begonnen», bestätigte ein Vertreter der Wahlkommission der Nachrichtenagentur AFP die Öffnung der Wahllokale im Stadtteil Bahan von Rangun.
Dort gibt Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ihre Stimme ab. Mehr als 30 Millionen Menschen sind am Sonntag zu den Urnen gerufen. Suu Kyi hofft, durch einen Sieg ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) den demokratischen Neubeginn in dem südostasiatischen Land besiegeln zu können.
Vor vier Jahren wurde die fast fünf Jahrzehnte andauernde Militärherrschaft im ehemaligen Birma beendet und die Macht an eine formal zivile Regierung unter dem ehemaligen General Thein Sein übertragen. Mit Hochspannung wird nun darauf geblickt, ob das Militär nach dem Urnengang tatsächlich die Macht vollständig an eine demokratisch gewählte Regierung abtritt.
Thein Seins Partei macht sich ebenfalls Hoffnungen auf den Sieg. Sie verspricht Stabilität in dem Vielvölkerstaat, in dem zahlreiche Rebellenarmeen seit Jahrzehnten gegen die Zentralregierung kämpfen. Der frühere Regierungschef der Junta und heutige Präsident hat Reformen vorangetrieben und das Land geöffnet. Er versprach, das Wahlergebnis auf jeden Fall anzuerkennen. (sda/afp/dpa)