In Südkorea reibt man sich derzeit verwundert die Augen – oder besser: man putzt sich erstaunt die Ohren. Gespannt verfolgte man im Süden der koreanischen Halbinsel das historische Treffen zwischen Kim Jong Un und Moon Jae In. Dabei fiel den Zuschauern der etwas seltsame Akzent des nordkoreanischen Machthabers auf.
Die Art und Weise, wie Kim Koreanisch spreche, habe etwas Schweizerisches, bemerkten diverse Kommentatoren. Dies berichtet die South China Morning Post. Zur Erinnerung: Kim Jong Un verbrachte mehr als zehn Jahre unter dem Pseudonym «Pak-un» in der Region Bern und ging dort zur Schule.
And it is amazing to listen to KJU's North Korean accent in his casual voice. Not so accurate and sounded like he has a bit of accent from Switzerland in his Korean too.
— Minjeong Ko (@Minjeong_KoKo) 27. April 2018
Die beiden koreanischen Sprachen haben sich in den letzten Jahrzehnten auseinanderentwickelt. So hat das Südkoreanisch teilweise Wörter aus dem Englischen übernommen. Die Sprache im Norden blieb derweil eher traditionell und orientierte sich ein wenig am Russischen.
Obschon Nordkoreaner und Südkoreaner eigentlich die gleiche Sprache sprechen, haben sie teilweise Mühe, einander zu verstehen. Dennoch verzichteten die beiden Delegationen gestern auf Dolmetscher.
Da nur selten bis nie Livebilder von Kim Jong Un zu sehen sind, konnten sich die südkoreanischen Fernsehzuschauer endlich ein Bild des nordkoreanischen Staatschefs machen, ohne dass das Material zuvor bearbeitet wurde. Sie stellten fest, dass Kims Koreanisch «multikulturell» klang.
Die Tonlage sei für einige Zuschauer ebenfalls überraschend gewesen, berichtet die South China Morning Post weiter. Die Zeitung zitiert einen Zuschauer: «Seine Stimme klingt reif und konservativ, wie die eines viel älteren Mannes – alle hatten die Stimme eines Jungen erwartet.» Auch Kims Spontanität überraschte. So machte er etwa einen Witz über eine nordkoreanische Nudelsuppe, die beim Abendessen serviert wurde.
Kim hatte gestern Freitag gescherzt, hoffentlich werde der südkoreanische Präsident Moon Jae In das Gericht geniessen, das «weit gereist» sei. Nach einem Lacher fügte er hinzu: «‹Weit› sollte ich nicht sagen».
Das gestrige Aufeinandertreffen der beiden koreanischen Staatschefs lieferte in der Tat einige spannende, neue Erkenntnisse, ...
... ob Kim Jong Un heute den Young Boys auf dem Weg zum Meistertitel den Daumen drücken wird, wissen wir jedoch immer noch nicht. Die Chancen sind eher gering. Auch wenn bei Kim offenbar einiges aus Bern hängen geblieben ist, in der Vergangenheit outete sich der Nordkoreaner eher als Basketball- denn als Fussballfan.
Bin also doch nicht der Einzige.
Die Vorstellung, dass er auf Berndütsch flucht ist einfach zu köstlich.
Vielleicht schaut er ja heute den YB Match haha
Ob allerdings Trump dem Treiben in Korea - "America First" hin oder her - einfach stillschweigend zusehen wird, darf bezweifelt werden.