Ein Skandal um erpresste sexuelle Aufnahmen von Mädchen und Frauen in einem Online-Chat erschüttert viele Menschen in Südkorea. Die Polizeibehörde in Seoul veröffentlichte am Dienstag den Namen eines 25-jährigen Mannes, der die pornografischen und gewaltverherrlichenden Bilder und Videos gegen Geld Tausender Kunden über den Messengerdienst Telegram verbreitet haben soll.
Seine Opfer habe er zum Teil als Sklavinnen bezeichnet, wurde die Polizei von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Der Verdächtige, der die Videos unter dem Nutzernamen «Baksa» (Doktor oder Guru) verbreitet hat, sitzt seit voriger Woche in Untersuchungshaft.
In dem Fall wurden laut Polizei mindestens 74 Frauen - darunter 16 Minderjährige, über mehrere Monate hinweg Opfer sexueller Ausbeutung und Gewalt. Die Täter lockten sie demnach mit gefälschten Stellenanzeigen an und verlangten Nacktfotos. Danach sollen sie gedroht haben, diese Bilder zu veröffentlichen, wenn sie nicht weiteren Aufnahmen mit erniedrigenden Darstellungen zustimmten.
Die Ermittler schätzen nach Berichten südkoreanischer Medien, dass ein von «Baksa» betriebener Chat etwa 10'000 Mitglieder hat, die bis zu 1500 Won (rund 1160 Franken) für die Videos bezahlten. Laut Polizei wird gegen 124 Personen ermittelt. (sda/dpa)