International
Südostasien

Künftiger philippinischer Präsident: «Journalisten von Attentaten nicht ausgenommen»

Gibt den Medienschaffenden den Tarif durch: Der künftige philippinische Präsident Duterte. 
Gibt den Medienschaffenden den Tarif durch: Der künftige philippinische Präsident Duterte. Bild: CERLO EBRANO/EPA/KEYSTONE

Künftiger philippinischer Präsident: «Journalisten von Attentaten nicht ausgenommen»

01.06.2016, 09:5401.06.2016, 10:03
Mehr «International»

Der umstrittene künftige Präsident der Philippinen hat Morde an Journalisten in manchen Fällen für gerechtfertigt erklärt. «Nur weil du ein Journalist bist, bist du von Attentaten nicht ausgenommen, wenn du ein Hurensohn bist», sagte Rodrigo Duterte bei einer Medienkonferenz am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner südphilippinischen Heimatstadt Davao.

Guten Journalisten, die die Wahrheit berichteten, werde nichts passieren. Korrupte Journalisten rette das Recht auf freie Meinungsäusserung nicht.

Journalistengewerkschaft ist empört

Die Journalistengewerkschaft der Philippinen reagierte mit Entsetzen. Die Aussagen des Siegers der Präsidentschaftswahl vom 9. Mai seien empörend, teilte die Organisation am Mittwoch mit. «Nichts rechtfertigt das Ermorden von Journalisten.»

Konterfei im Kaffeeschaum: Duterte will den Inselstaat mit eiserner Hand regieren.
Konterfei im Kaffeeschaum: Duterte will den Inselstaat mit eiserner Hand regieren.Bild: MARK R. CRISTINO/EPA/KEYSTONE

Duterte habe die Namen und das Gedenken an 176 Journalisten, die seit 1986 auf den Philippinen ermordet worden seien, besudelt. Er habe eine «Jagdzeit» ausgerufen, um die Medien zum Schweigen zu bringen.

Erst am vergangenen Freitag war in der Hauptstadt Manila nach Medienberichten ein Journalist erschossen worden. Im jüngsten Index der Länder mit den meisten unaufgeklärten Morden an Journalisten des Komitees zum Schutze von Journalisten vom vergangenen Jahr belegten die Philippinen den vierten Platz. (tat/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Mitarbeiter von AFD-Politiker als mutmasslicher China-Spion festgenommen
Hat ein Mitarbeiter des deutschen AFD-Politikers Maximilian Krah geheime Informationen an China gegeben? In Dresden ist ein mutmasslicher chinesischer Spion verhaftet worden .

Ein Mitarbeiter eines deutschen Europaabgeordneten ist in Dresden wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen worden. Nach Informationen von «ARD» und «Zeit» handelt es sich um einen Mitarbeiter des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah. Krah war zunächst nicht zu erreichen.

Zur Story