
Duterte dementiert Verbindungen zu Todesschwadronen. Bild: ERIK DE CASTRO/REUTERS
15.09.2016, 16:0815.09.2016, 17:19
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte soll nach Aussagen eines ehemaligen Milizsoldaten früher Tötungen mutmasslicher Drogenhändler angeordnet haben. Edgar Matobato, ehemals Mitglied einer Todesschwadron in Davao City, sagte am Donnerstag vor einem Untersuchungsausschuss im philippinischen Senat aus.
«Es war unser Job, Kriminelle wie Drogenhändler, Vergewaltiger und Kidnapper zu töten.»
Edgar Matobato
Die Tötungen seien durchgeführt worden, als Duterte Bürgermeister der Stadt war. Auf Dutertes Anordnung hin habe seine Schwadron damals etwa tausend Menschen getötet.

Edgar Matobato vor dem Untersuchungsausschuss: Solches Klebeband habe er bei seinen Opfern verwendet. Bild: EZRA ACAYAN/REUTERS
«Es war unser Job, Kriminelle wie Drogenhändler, Vergewaltiger und Kidnapper zu töten», sagte Matobato. Er sei von 1988 bis 2013 als Mitglied des sogenannten Davao-Todesschwadrons an der Tötung von mehr als 50 Menschen beteiligt gewesen. Einige der Opfer seien zerstückelt und in einem Massengrab vergraben oder ins Meer geworfen worden.
Die Senatorin Leila de Lima, auf deren Initiative die Senatsanhörung des Zeugen zurückgeht, will die Ergebnisse der Anhörung dem Ombudsmann der Philippinen übergeben, der für Ermittlungen gegen kriminelle Regierungsvertreter zuständig ist.

Anhörung veranlasst: Senatorin Leila de Lima.Bild: Aaron Favila/AP/KEYSTONE
Duterte weist Verbindungen zu Todesschwadronen zurück, warnte aber Kriminelle während seines Präsidentenwahlkampfes wiederholt, dass er sie töten werde. Seit seinem Amtsantritt im Juni verfolgt Duterte eine rigorose Anti-Drogen-Politik.
Etwa 1400 verdächtige Drogenhändler- und Konsumenten wurden bei Polizeieinsätzen sei Anfang Juli getötet. In weiteren knapp 1500 ungeklärten Tötungsfällen ermittelt die Polizei. (sda/dpa/afp)
Das könnte dich auch interessieren:
Das könnte dich auch noch interessieren:
Der drohende Mangel an Gas und Strom im nächsten Winter, der Entwurf für die Schlusserklärung der Konferenz in Lugano zum Wiederaufbau der Ukraine und der offene Streit in der SP Schweiz: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen: