Saudi-Arabien hat den kanadischen Botschafter ausgewiesen. Das Königreich rief zudem seinen eigenen Botschafter aus Kanada für Konsultationen zurück.
Obendrein würden die Geschäftsbeziehungen mit Ottawa eingefroren, teilte das saudiarabische Aussenministerium in der Nacht zum Montag mit. Damit legte Saudi-Arabien ein erst vor kurzem geschlossenes Handelsabkommen mit Kanada auf Eis.
Als Grund für das Vorgehen wurde die Einmischung in die inneren Angelegenheiten Saudi-Arabiens genannt. «Das Königreich Saudi-Arabien wird eine Einmischung in seine inneren Angelegenheiten nicht akzeptieren», hiess es weiter vom Ministerium in Riad.
Anlass für die harsche Reaktion war ein Tweet der kanadischen Aussenministerin Chrystia Freeland zum Schicksal der Aktivistin Samar Badawi gewesen. Die kanadische Botschaft in Riad hatte sich zudem «ernsthaft besorgt» über eine neue Welle von Festnahmen von Menschenrechtsaktivisten in Saudi-Arabien gezeigt und deren sofortige Freilassung gefordert.
Very alarmed to learn that Samar Badawi, Raif Badawi’s sister, has been imprisoned in Saudi Arabia. Canada stands together with the Badawi family in this difficult time, and we continue to strongly call for the release of both Raif and Samar Badawi.
— Chrystia Freeland (@cafreeland) 2. August 2018
Das harte Vorgehen des saudischen Staates mit Verhaftungen von Aktivisten in einer Phase der Öffnung erklären Experten damit, dass die Staatsführung in dem Königreich die volle Kontrolle über die Reformen behalten will. (sda/afp/dpa)