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Schule - Bildung

Coronavirus: Save the Children warnt vor globalem Bildungsnotstand

Das Bild des deutschen Fotografen Hartmut Schwarzbach erzählt laut Unicef "vom mutigen Überlebenskampf von Kindern angesichts gleich dreier Tragödien unserer Zeit: Armut, Umweltverschmutzung und  ...
Insbesondere Mädchen werden durch Schulschliessungen und wegen wirtschaftlichen Problemen in der Krise zur Kinderarbeit getrieben.Bild: EPA

Kinderhilfswerk warnt vor globalem Bildungsnotstand wegen Corona-Krise

13.07.2020, 08:1813.07.2020, 15:34
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Die Kinderhilfsorganisation Save the Children hat vor einem weltweiten Bildungsnotstand als Folge der Corona-Pandemie gewarnt. Bis Jahresende könnten fast zehn Millionen Kinder für immer vom Unterricht ausgeschlossen sein. Besonders betroffen seien Mädchen in ärmeren Ländern oder Konfliktregionen, die aufgrund der Schulschliessungen und wirtschaftlichen Probleme in Kinderarbeit oder Frühehen gezwungen würden, hiess es in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Als Konsequenz fordert die Kinderrechtsorganisation unter anderem Kreditgeber auf, den ärmsten Staaten einen Aufschub bei der Schuldentilgung zu gewähren. Darüber hinaus müssten Kinder während der Schulschliessungen Zugang zu digitalem Lernen und Schutzmöglichkeiten haben.

Wo die Schule wieder offen ist:

Karte und Daten der Unesco.
Karte und Daten der Unesco.Screenshot: unesco

Vor der Pandemie seien 258 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit nicht zur Schule gegangen, hiess es in dem Bericht. Durch die weltweiten Schulschliessungen waren es demnach zwischenzeitlich 1.6 Milliarden, aktuell liegt die Zahl bei etwa einer Milliarde. Am grössten ist das Risiko, nicht mehr zur Schule zurückzukehren, dem Bericht zufolge in zwölf Staaten, die überwiegend in West- und Zentralafrika liegen. Aber auch der Jemen und Afghanistan zählen dazu.

Die Auswirkungen der Schulschliessungen sind laut Bericht vielfältig. Ausser einem Mangel an Bildung verlieren viele Kinder demnach mit der Schule einen sicheren Aufenthaltsort, an dem sie mit Freunden spielen können, wo sie eine Mahlzeit bekommen und Zugang zu Gesundheitsdiensten haben. Zudem falle eine wichtige Kontrollfunktion weg: Oftmals seien es Lehrer, die als Erste bemerken, wenn ein Kind unter häuslicher Gewalt leidet. (sda/dpa)

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