Die Schweizerinnen und Schweizer produzieren im Schnitt fast 700 Kilogramm Abfall pro Jahr. Etwa die Hälfte davon kommt in den Kehricht, der Rest wird anderweitig entsorgt oder wiederverwertet.
Im Jahr 2014 hat die Schweiz 2'791'000 Tonnen (ohne Importe) Abfall verbrannt. Das entspricht 339 Kilogramm pro Einwohner. Seit der Jahrtausendwende müssen in der Schweiz sämtliche nicht verwerteten, brennbaren Abfälle in geeigneten Feuerungsanlagen verbrannt werden.
Moment, gleich geht's weiter mit den Fakten. Vorher ein kurzer Hinweis:
Und schon kommt der nächste – gar nicht so trashige – Fakt:
3'215'711 Tonnen wurden wiederverwertet. Das entspricht 54 Prozent des gesamten Abfalles aus Gewerbe und Haushalten. Pro Einwohner entspricht das 391 Kilogramm Abfall. Am meisten wiederverwertet wurde Altpapier, nämlich 1'360'046 Tonnen.
Noch besser sind wir Schweizer in der Verwertung von Glas (357'568 Tonnen, 96 Prozent) und Aluminiumdosen (9290 Tonnen, 92 Prozent). Die PET-Verwertung hinkt ein wenig hintendrein mit 82 Prozent (37'119 Tonnen).
Batterien hingegen werden weniger häufig zurückgebracht und wiederverwertet. 2734 Tonnen wurden wiederverwertet. Das entspricht nur 71 Prozent aller Batterien. 1116 Tonnen wurden nicht fachgerecht entsorgt. Deshalb wurde wohl auch der Battery-Man erfunden.
Die Ausrede «In der Industrie wird eh viel mehr weggeschmissen», gilt also nicht. Den grössten Anteil der weggeschmissenen Lebensmittel stammt aus den Haushalten.
Abfallstatistiken werden schon länger mit wirtschaftlichen Entwicklung abgeglichen. Interessanterweise geht die Abfallmenge immer in wirtschaftlich schwereren Zeiten zurück.
Dies zeigt sich auch in der Abfallstatistik der EU. 2012 zum Beispiel produzierten die 28 EU-Länder auf 2,5 Milliarden Tonnen. Diese Zahl ist zwar höher als noch 2010 oder 2008, aber tiefer als 2004, also noch vor der Finanzkrise. Hinzu kommt auch noch, dass das Bewusstsein für Verschwendung im Zuge der Umweltschutz-Bewegung gestiegen ist.
2015 produzierte die Schweiz 2'374'400 Tonnen Sondermüll. Der grösste Teil davon sind mineralische Abfälle wie zum Beispiel Asphalt (38 Prozent), Behandlungsrückstände aus Filter und Strassenschächten (36 Prozent) und chemische Abfälle (23 Prozent).
1'834'400 Tonnen Sondermüll (77 Prozent) blieben im Inland. Davon wurden je 32 Prozent verbrannt und deponiert, 20 Prozent wiederverwertet und 16 Prozent chemisch behandelt.
Die Schweiz Exportierte letztes Jahr 540'000 Tonnen Sondermüll ins Ausland. Der grösste Teil davon wandert nach Deutschland (260'800 Tonnen) und in die Niederlande (236'400 Tonnen). 1'200 Tonnen gingen in die Tschechische Republik und 12 Tonnen sogar bis nach Südkorea.
1Laut einer Schätzung der NGO The World Counts kann mit dem von den Haushalten weltweit produzierten Abfall alle zwei Stunden das grösste Containerschiff vollgeladen werden. Das entspricht 4380 solcher Schiffe im Jahr.