Tim, der grosse Sturm ist vorüber, wie hast du ihn erlebt?
Tim Dürig: Es war glücklicherweise nicht so krass, dass man keinen Fuss mehr vor die Tür hätte setzen können. Ich habe nachdem ich die News in den USA, aber auch der Schweiz, gesehen habe, mit weit Schlimmerem gerechnet. Es war aber trotz allem keineswegs ein alltägliches Erlebnis.
Der Bürgermeister Bill de Blasio riet den Menschen zuhause zu bleiben, davon hast du wahrscheinlich nicht viel gehalten?
Ehrlich gesagt habe ich seit mehreren Wochen auf einen Sturm gewartet, da war mir sein Rat ziemlich egal. Ich wollte diesen Moment unbedingt einfangen. Schon lange vor meinem Aufenthalt in New York vernahm ich immer wieder von den eiskalten Winterstürmen in New York und das wollte ich unbedingt einmal erleben. Lieber zu spät als gar nicht, hat sich diese Chance dann noch ergeben. Es hat sich gelohnt rauszugehen und ein bisschen zu frösteln – die Rückkehr ins Warme war aber definitiv auch schön.
War es vergleichbar mit einem Wintersturm in der Schweiz?
Phuu, das ist schwierig zu sagen, wettertechnisch war das schon etwas einmaliges. Die Kälte ist zwar vergleichbar mit Temperaturen wie in den Schweizer Bergen – in Zusammenhang mit dem Wind war es allerdings schon sehr kalt und das obwohl man denken könnte, die Wolkenkratzer würden den Wind ein bisschen abschwächen. In Schweizer Städten habe ich so etwas noch nie erlebt.
Haben die Menschen schon wieder ihre Häuser verlassen?
Auf jeden Fall – bereits gestern wagten sich viele ins Freie. Sehr wahrscheinlich auch um den Moment festzuhalten. Am Times Square hatte ich das Gefühl, dass jeder zweite ein Fotograf war. Die öffentlichen Schulen sind meines Wissens ab heute auch wieder geöffnet.