Dann ist die Medienkonferenz beendet.
Hier verkündet Parmelin den Zoll-Deal:
15 statt 39 Prozent: Das Wichtigste zum neuen Zoll-Deal mit den USA in 7 Punkten
Was ist neu?
Die Schweiz und die USA haben in ihren Verhandlungen über einen Zoll-Deal eine Einigung erzielt. Wie der Bundesrat verlauten lässt, liegt der neue Zollsatz bei 15 Prozent. Zuvor war dieser bei 39 Prozent gewesen.
Auch der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer sagte auf dem TV-Sender CNBC: «Wir haben einen Deal erreicht. Die Details werden wir heute auf der Website des Weissen Hauses veröffentlichen.» Damit bestätigt Greer, was bereits im Verlauf des Morgens durchgesickert war und von der SVP (zu früh) bejubelt wurde: Die Schweiz wird bald keine Strafzölle in Höhe von 39 Prozent mehr zahlen müssen.
Was sagt der Bundesrat dazu?
Der Bund verkündete die Einigung auf der Plattform X. «Die Schweiz und die USA haben erfolgreich eine Lösung erreicht: Die US-Zölle werden auf 15 Prozent gesenkt», heisst es dort. Weiter bedankt sich der Bund bei US-Präsident Donald Trump «für das konstruktive Engagement». Das Treffen mit Greer wird zudem als «produktiv» bezeichnet.
Die Schweiz und die USA haben erfolgreich eine Lösung erreicht: Die US-Zölle werden auf 15 % gesenkt. Danke Präsident Trump @POTUS für das konstruktive Engagement. Das Treffen @USTradeRep mit Botschafter J. Greer war produktiv. Der Bundesrat informiert um 16h00.🇨🇭🤝🇺🇸
— Bundesrat • Conseil fédéral • Consiglio federale (@BR_Sprecher) November 14, 2025
An der folgenden Pressekonferenz zeigte sich Bundesrat Parmelin zufrieden. Das Abkommen sei eine grosse Erleichterung für unsere Wirtschaft, so der SVP-Bundesrat. Zudem bekräftigt her, dass die Schweiz sich zu nichts verpflichtet habe, was ihre Souveränität bedrohen würde.
Was sagt das Weisse Haus?
Das Weisse Haus veröffentlichte am Freitagabend Schweizer Zeit ein Statement. Es formuliert zurückhaltend, dass die Schweiz und die USA eine Übereinkunft getroffen hätten, «fairen, ausgeglichenen und gegenseitigen Handel zu betreiben».
Weiter schreibt das Weisse Haus, das Ziel bestehe darin, den Deal im ersten Quartal 2026 zum Abschluss zu bringen.
Weiter listet das Statement alle Bereiche auf, in denen die Schweiz und die USA enger zusammenarbeiten wollen. Viel zu reden geben wird in der Schweiz wohl Punkt 3d, unter welchem es heisst:
Was ist alles Teil des Deals?
Der Bundesrat hat an der Pressekonferenz bekanntgegeben, dass die Schweiz in verschiedenen Bereichen den USA entgegenkommt. Unter anderem sollen Schweizer Unternehmen bis zum Ende von Trumps Amtszeit 2028 200 Milliarden Franken in die USA investieren.
Diese Summe hatte Greer bereits zuvor gegenüber CNBC erwähnt. Der US-Handelsbeauftragte führte weiter aus, dass 70 Milliarden bereits im kommenden Jahr investiert werden sollen, in Branchen wie die Pharmaindustrie und die Goldgewinnung. «Wir sind sehr begeistert von diesem Abkommen und dessen Bedeutung für die amerikanische Produktionsindustrie», so Greer dazu.
Weiter kündigte der Bundesrat an, dass die Schweiz Einfuhrzölle auf gewisse US-Produkte abbauen will. Dabei handelt es sich um sämtliche Industrieprodukte und Fisch und Meeresfrüchte. Zudem gewährt die Schweiz den USA neue zollfreie Kontingente auf gewissen US-Exportprodukte. Dazu gehören:
- Rindfleisch im Umfang bis 500 Tonnen
- Bisonfleisch im Umfang bis 1000 Tonnen
- Geflügelfleisch im Umfang bis 1500 Tonnen
In einer Mitteilung aus dem Weissen Haus in Washington hiess es, dass sich die Schweizer Direktinvestitionen über die kommenden fünf Jahre erstrecken würden - und zwar auf alle 50 US-Bundesstaaten. Liechtenstein, neben der Schweiz dritte Partei in der Absichtserklärung, werde seinerseits 300 Millionen Dollar Direktinvestitionen in den USA leisten neben der Schaffung von 50 Prozent mehr Arbeitsstellen im privaten Wirtschaftssektor.
Ist das alles in Stein gemeisselt?
Nein – nicht ganz. Noch fehlen ein paar politische Hürden, die genommen werden müssen. Wie Parmelin klarstellte, handelt es sich erst um eine unverbindliche Absichtserklärung. In den nächsten Monaten müsse, analog zu einem Freihandelsabkommen, ein Vertrag abgeschlossen werden. «Dieser müsste vom Parlament abgesegnet werden und dem Referendum unterliegen», erklärt er. Man dürfe sich also noch nicht zurücklehnen.
Über welche Produkte wird noch verhandelt?
In der vorerst unverbindlichen Absichtserklärung hat die Schweiz gegenüber den USA keine Zugeständnisse zulasten der Landwirtschaft gemacht. Laut Parmelin gehen die Verhandlungen über Käse und Kaffee weiter.
Für gewisse Landwirtschaftsprodukte gab es Zugeständnisse, aber nicht für solche, welche die Schweizer Landwirtschaft vorrangig produziert. Rindfleisch und Geflügel sind Parmelin zufolge ausgenommen. In der Industrie übernimmt die Schweiz die US-Normen.
Pharma- und Chemieprodukte aus der Schweiz profitieren in den USA weiterhin von der Meistbegünstigungsklausel. Selbst wenn die USA auf sie Zölle erheben sollten, blieben diese auf den ausgemachten Satz von 15 Prozent beschränkt, erklärte Parmelin
Was war zuvor passiert?
Ganz überraschend kam die Meldung nicht: Schon am späten Mittag hatte die SVP eine Meldung veröffentlicht, in welcher die Rede von einem Zolldeal war. Auch in dieser Mitteilung war von 15 Prozent die Rede. Kurz darauf zog die SVP das Communiqué aber zurück. Es habe sich bei der Mitteilung um einen Fehler gehandelt, so eine Mediensprecherin gegenüber watson.
Das Eis gebrochen hatte das Treffen von Schweizer Unternehmern mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus, wie Bundesrat Guy Parmelin am Freitag vor den Medien in Bern sagte. Dieses Treffen habe Trump zur Erkenntnis gebracht, dass hohe Zölle für beide Seiten ein Verlustgeschäft sind.
Die Einigung vom Freitag ist das Ende eines monatelangen Hin und Her. Im Sommer hatte US-Präsident Donald Trump einen Importzoll von 39 Prozent für die Schweiz verhängt, womit die Schweiz deutlich härter abgestraft wurde als etwa die EU.
(dab/her/sda/awp)
Die Pressekonferenz zum Nachlesen
Die Medienkonferenz ist beendet
Dann ist die Medienkonferenz beendet.
Weitere Details zur Pharma
Denn die Pharma-Exporte machten einen grossen Teil des Handelsdefizits mit den USA aus, so die Direktorin des Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) weiter.
«Es war auch so, dass wir in diesem Sinne Pech hatten», so Budliger Artieda weiter. Das Handelsdefizit sei im Januar 2025 besonders hoch gewesen, da US-Präsident Trumps Zölle schon im Raum gestanden hätten. Da habe es daher vorab sehr viele Exporte vonseiten der Pharma-Branche gegeben.
Ausserdem gäbe es auch Möglichkeiten, die Importe zu erhöhen, um das Defizit auszugleichen. Das Abkommen sei ein Zusammenkommen des Privatsektors und der Eidgenossenschaft.
«Wir mussten einen Plan als Land, als Schweiz präsentieren können, wie wir dieses Handelsdefizit in den Griff kriegen.», sagte Budliger Artieda weiter. (sda)
Budliger: Dieses System haben nicht wir erfunden
Was ist mit Rüstungskäufen?
Was würde geschehen, wenn das Volk Nein sagen würde?
Budliger: Das war ein unilateraler Prozess
Wie geht es beim Goldhandel weiter?
Die Eidgenossenschaft sei hierbei nicht involviert. Es gäbe ein Interesse vonseiten der Schweizer Goldproduzenten, in den USA zu produzieren. New York sei ein «primärer Ort des Goldhandels». Für die USA sei es denn auch wichtig, ihren Goldmarkt zu stärken, sagte Budliger Artieda weiter.
US-Finanzminister Scott Bessent verstehe die geopolitische Bedeutung des Goldhandels «sehr gut». Daher sei dies auch ein Argument, dass der Privatsektor eingebracht habe.
(sda)
Parmelin: Es haben noch nicht alle gecheckt, wie viel Arbeit auf uns wartet
Was ist mit der Uhrenindustrie?
Natürlich hätte man sich gewünscht, die versprochenen 200 Milliarden Franken in der Schweiz zu investieren, sagt Parmelin. Aber: «Wir müssen schon sehen, dass viele dieser Investionen, zum Beispiel in der Pharma, ohnehin getätigt worden wären.»
Was hat die Schweiz versprochen beim Handelsdefizit?
Die Schweiz habe zudem Pech gehabt, dass zum Zeitpunkt, als sich Trump für das Handelsdefizit zu interessieren begonnen hat, dieses besonders ungünstig für die USA ausgesehen habe, führt Budliger aus.
Wie ist es zum Erfolg gekommen?
Deutscher Aussenminister äussert sich
In der Zollfrage würden Deutschland und die Europäische Union auf der Seite der Schweiz stehen, sagte Wadephul am Freitagnachmittag an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit Cassis in Berlin. Grundsätzlich sei sich die EU einig, dass es keine Handelsschranken geben sollte.
Cassis selbst äusserte sich nach den Gesprächen seines Amtskollegen Guy Parmelin vom Donnerstag in Washington zurückhaltend. Parmelin habe festgehalten, dass die zweite Runde beendet sei. Die erste Runde sei nach Erfolgen auf technischer Ebene verunglückt.
Johann Wadephul bewertete die Sicherheitszusammenarbeit der Schweiz und ihre Annäherung an das Verteidigungsbündnis Nato positiv. Europa müsse zusammenrücken. Auch dass die Schweiz die EU-Sanktionen gegen Russland mitträgt, kommentierte er beifällig. Der Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin dürfe nicht nachlassen.
(sda)
Warum dankt der Bundesrat Trump?
Von einer Unterwerfung, wie die Frage des Journalisten insinuiert, könne keine Rede sein, sagt Parmelin.
Wollte Trump KKS nicht mehr sehen?
Parmelin: «Wir haben diese Übereinkunft mit dem Handelsbeauftragen getroffen. Es hätte keinen Sinn ergeben, das jetzt nicht zu verkünden»
Parmelin: Das Weisse Haus hat die Absichtserklärung gutgeheissen
Kauft die Schweiz mehr Boeing-Flugzeuge?
»
Budliger: «Es handelt sich da um Absichtserklärungen von Privaten. Die Eidgenossenschaft wird keine Flugzeuge kaufen»
Parmelin: «Wir haben schon eines, das habe ich eben benutzt.»
Details zur Schweizer Zollpolitik
Für weitere Exportinteressen der USA habe man sich auf eine Lösung einigen können, welche die agrarpolitischen Interessen der Schweiz berücksichtige, hiess es am Freitag weiter.
Die Schweiz gewähre den USA im Rahmen der Übereinkunft zudem zollfreie bilaterale Zollkontingente auf ausgewählte US-Exportprodukte. Für Rindfleisch etwa gälte ein Umfang von 500 Tonnen, für Bisonfleisch 1000 Tonnen und für Geflügelfleisch 1500 Tonnen.
Das Datum zur Umsetzung dieser Marktzugangskonzessionen werde mit den USA koordiniert, um eine zeitgleiche Senkung der Zölle sicherzustellen.
Darüber hinaus planten Schweizer Unternehmen, bis Ende 2028 insgesamt 200 Milliarden US-Dollar an Direktinvestitionen in den USA umzusetzen. Dabei solle auch die Stärkung der Berufsbildung vorangetrieben werden, hiess es weiter. (sda)
Wie kam es zu den 200 Milliarden?
Pilatus beginnt eine Firma zu bauen. Stadler Rail ist in Utah tätig.« Die Liste wird aber nicht publiziert», sagt Budliger.
Wem ist dieser Erfolg zu verdanken?

16:48 Uhr:
Was ist mit Chlorhühnern?
Die Annex-Listen
Was gilt beim Käse?
Ab wann gelten die 15 Prozent?
Fragerunde ist eröffnet
Grosse Erleichterung
Zurücklehnen könne man sich aber nicht, handle es sich doch erst um eine unverbindliche Absichtserklärung. In den nächsten Monaten müsste, analog zu einem Freihandelsabkommen, ein Vertrag abgeschlossen werden. «Dieser müsste vom Parlament abgesegnet werden und dem Referendum unterliegen»
Zugeständnisse der Schweiz
Parmelin: Keine Zugeständnisse gemacht
Medienkonferen beginnt
Techindustrie-Verband Swissmem ist erleichtert
Die Nachverhandlungen des Bundesrates mit der US-Regierung hätten sich ausbezahlt, schreibt der Verband am Freitag in einer Mitteilung im Anschluss an die Bekanntgabe eines künftigen US-Zolltarifs für Produkte aus der Schweiz von 15 Prozent. Die massiven tarifären Nachteile gegenüber den Konkurrenten unter anderem aus der EU und Japan würden damit wegfallen.
Dies bedeutet laut Swissmem aber lediglich ein kurzes Aufatmen. Denn von einer Entwarnung könne noch keine Rede sein. Weiterhin würden sich viele Faktoren negativ auf die Chancen der Schweizer Exportindustrie auswirken.
(sda)
Handel Schweiz frohlockt
Das Abkommen verhindere weitere Belastungen für Schweizer Unternehmen und sichere die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts, schrieb der Verband am Freitag in einem Communiqué. «Wir freuen uns sehr über die Einigung. Sie ist für die Schweizer Wirtschaft von grosser Bedeutung», erklärte Verbandsdirektor Kaspar Engeli. «Unser Dank gilt dem Bundesrat und allen beteiligten Stellen.»
Für ein kleines, hochvernetztes Land wie die Schweiz seien verlässliche, faire und stabile Handelsbeziehungen essenziell. Die jüngsten Erfahrungen würden bestätigen, dass ein funktionierender globaler Marktzugang kein Selbstläufer sei. «Handelsbarrieren, geopolitische Spannungen und protektionistische Tendenzen können für grosse wirtschaftliche Schäden sorgen», schrieb Handel Schweiz.
SVP verschickt Medienmitteilung – zum zweiten Mal
Es scheint, als sei die SVP derart stolz auf ihren Bundesrat, dass sie es kaum erwarten konnte, die frohe Kunde in die Welt zu posaunen. Schon am frühen Nachmittag verschickte sie eine Mitteilung, in der sie die Einigung und die 15 Prozent Zollsatz verkündete. Später zog sie die Medienmitteilung zurück.
(her)
Parmelin verspätet sich um eine halbe Stunde
Die Medienkonferenz verfolgst du live im Ticker und im Stream auf watson.
Bundesrat Parmelin erklärt Zoll-Deal an Medienkonferenz
Der Deal kam zustande, nachdem Wirtschaftminister Guy Parmelin in die USA gereist war, um sich mit dem US-Handelsbeauftragten für die Schweiz zu treffen. Mittlerweile ist Bundsrat Parmelin zurück in der Schweiz. Um 16 Uhr wird er in Bern eine Medienkonferenz abhalten. Diese gibt es live auf watson – im Ticker und im Stream.
(her)
