International
Schweiz

ICE-Drama in Frankfurt: Täter soll an Verfolgungswahn leiden

Täter von Frankfurt soll an Verfolgungswahn leiden – Zuggäste könnten seine Gedanken lesen

Drei Tage nach dem Tötungsdelikt im Frankfurter Hauptbahnhof liefert ein Medienbericht Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung des Täters.
01.08.2019, 12:2001.08.2019, 13:27
Mehr «International»

Der Mann, der am Montag einen achtjährigen Buben im Frankfurter Hauptbahnhof vor einen Zug stiess, soll an Paranoia leiden. Das berichtet die Tamedia-Redaktion am Donnerstag. Der Hausarzt habe beim dreifachen Familienvater vor einigen Monaten eine psychische Störung mit Wahnbildung festgestellt und ihn an einen Psychologen überwiesen. Die Autoren berufen sich auf Akten aus der psychiatrischen Behandlung.

Der 40-jährige Eritreer soll geäussert haben, dass Zugpassagiere und Arbeitskollegen seine Gedanken lesen könnten. Ausserdem habe er geglaubt, dass andere Menschen ihn manipulierten und Handystrahlen und elektromagnetische Wellen ihn beeinflussten. Gegenüber einem Verwandten sprach er von der Angst, aufgrund der Verfolgungen nicht mehr in der Schweiz leben zu können.

Der mutmassliche Täter sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Er hat sich noch nicht zum Motiv geäussert. Am vergangenen Montag stiess er eine 40-jährige Frau und deren Sohn vor einen einfahrenden Zug. Die Frau konnte sich retten, der Junge erlag seinen tödlichen Verletzungen. Eine weitere angegriffene Frau brachte sich rechtzeitig in Sicherheit. Der Mann lebte in Wädenswil, wo er letzte Woche seine Familie in der Wohnung einsperrte und eine Nachbarin mit einem Messer bedrohte.

(mwa) (bzbasel.ch)

Experte erstellt psychiatrisches Gutachten
Nach der tödlichen Gleis-Attacke im Frankfurter Hauptbahnhof soll ein Experte ein psychiatrisches Gutachten über den Tatverdächtigen erstellen. Es sei ein Sachverständiger beauftragt worden, der mit dem Mann aus Eritrea entsprechende Gespräche führe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. (sda)
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Polizei hält nach Drohung an Berner Bahnhof Person an
1 / 11
Polizei hält nach Drohung an Berner Bahnhof Person an
Die Polizei sperrt nach einer Drohung den Platz um die Heiliggeistkirche ab.
quelle: keystone / peter klaunzer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Tragischer Vorfall in Frankfurt am Main
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
54 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
MBär
01.08.2019 12:34registriert Januar 2019
Oh je, das passt aber nicht ins Bild des "mordlustigen Afrikaners" welches propagiert wurde vom politischen & gesellschaftlichen Bodensatz....

Nach wie vor: Es ist schrecklich was passiert ist, gerade weil es aus dem nichts kam und jeden hätte treffen können. Aber nun ist es wichtig, Stellung zu beziehen und gegen Hetze einzustehen, ob physisch oder digital. Wer sich nicht distanziert von Aussagen wie der SVP des Kt. Zürich (offiziellee Account auf Twitter @svpzh), akzeptiert Hetze & Hass. Und das darf nicht sein! #Wirsindmehr

Mein Beileid allen Betroffenen
293133
Melden
Zum Kommentar
avatar
Satan Claws
01.08.2019 12:52registriert Mai 2019
"Die Autoren berufen sich auf Akten aus der psychiatrischen Behandlung..." Wer ist der Psychiater? Ich frage nur dass ich nicht zufällig einmal den selben abbekomme, der dann alles ausplaudert und offensichtlich kaum hilft.
8238
Melden
Zum Kommentar
avatar
Phrosch
01.08.2019 22:00registriert Dezember 2015
Wie kommen Journalisten an „Akten aus der psychiatrischen Behandlung“?! Ärzte, aber auch deren Mitarbeiter unterstehen der Schweigepflicht. Wenn Unterlagen zur Behandlung eines Menschen den Weg an die Öffentlichkeit finden, ist das extrem bedenklich, auch wenn der Betroffene straffällig wurde.
242
Melden
Zum Kommentar
54
Videos zeigen: Auch abgefangene iranische Geschosse sind noch gefährlich

Es ist eine neue Stufe der Eskalation im Nahen Osten. 170 Drohnen, 120 ballistische Raketen und 30 Marschflugkörper. Über 300 Geschosse sollen es gewesen sein, die der Iran am Samstag auf Israel abgefeuert hat. Laut der iranischen Regierung in Teheran war dieser Schlag eine Antwort darauf, dass Israel vor rund zwei Wochen die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus bombardiert und dabei einen hochrangigen iranischen General getötet hatte.

Zur Story