International
Spanien

Spanien rettet an einem Tag 141 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer

Auf dem Mittelmeer aufgegriffene Flüchtlinge auf einem Schiff des spanischen Seerettungsdienstes beim Hafen von Almeria. (Archivbild)
Auf dem Mittelmeer aufgegriffene Flüchtlinge auf einem Schiff des spanischen Seerettungsdienstes beim Hafen von Almeria. (Archivbild)Bild: EPA EFE

Spanien rettet an einem Tag 141 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer

14.07.2019, 01:55
Mehr «International»

Der spanische Seerettungsdienst hat nach eigenen Angaben an einem Tag mehr als 140 Flüchtlinge von verschiedenen Booten aus dem Mittelmeer geborgen. Eines der Boote habe auf dem Weg von Marokko nach Spanien bereits zu sinken begonnen.

Es hätten alle Insassen gerettet werden können, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. In der Strasse von Gibraltar holten die Retter 52 Menschen aus einem überfüllten Schlauchboot. Die insgesamt 141 Flüchtlinge, darunter auch 28 Frauen und drei Kinder, stammten laut der Sprecherin aus den Ländern südlich der Sahara. Sie seien in die Häfen von Almería und Algeciras gebracht worden.

Seit Januar sind 11'000 Flüchtlinge über das Meer nach Spanien gekommen. Über 200 sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überfahrt umgekommen. Insgesamt haben demnach 31'600 Migranten bis Juli Europa über das Mittelmeer erreicht, 682 sind dabei ertrunken oder werden vermisst.

Maas für «Bündnis der Hilfsbereiten»

Angesichts des massiven Widerstands in einigen EU-Staaten gegen die Aufnahme von geretteten Flüchtlingen aus dem Mittelmeer hatte der deutsche Aussenminister Heiko Maas zuvor vorgeschlagen, dass Deutschland gemeinsam mit anderen aufnahmebereiten EU-Ländern ein festes Kontingent an Flüchtlingen aufnimmt. Ein «Bündnis der Hilfsbereiten für einen verbindlichen Verteilmechanismus» müsse vorangehen, sagte Maas dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Mit seinem Vorstoss will der Deutsche Bewegung in den festgefahrenen EU-Streit über die Aufnahme der im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge bringen. Italien etwa will keine Flüchtlingsschiffe in seine Häfen lassen, solange nicht klar ist, dass alle Flüchtlinge an Bord von anderen EU-Staaten aufgenommen werden. Für die Verteilung gibt es aber bis heute keine EU-weit anerkannte Regelung.

Italiens Innenminister Matteo Salvini reagierte unterdessen erneut verärgert auf die Ankündigung des Pariser Rathauses, den beiden deutschen «Sea-Watch»-Kapitäninnen Carola Rackete und Pia Klemp für ihren Einsatz für die Flüchtlinge eine Ehrenmedaille verleihen.

Der Chef der fremdenfeindlichen Lega warf Frankreich am Samstag «Heuchelei» vor. Paris feiere Rackete als «Heldin», dabei habe es nicht auf ihre Hilferufe reagiert, als sie mit 40 Migranten an Bord nach einem Hafen gesucht habe, erklärte Salvini auf Twitter. Diese habe zudem mit der «Sea-Watch 3» ein Boot der italienischen Finanzpolizei gerammt und das Leben der Polizisten riskiert. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Schöne Menschen am Openair Frauenfeld 2019
1 / 10
Schöne Menschen am Openair Frauenfeld 2019
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das Böötlen und ihre Sicherheit
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
America is back. But is it really??
14.07.2019 02:25registriert März 2019
Die libysche Küstenwache hat Stand 11. Juli 2019 "3.905" Menschenleben gerettet. Detaillierter Bericht vom UNHCR im Link:
https://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/70272.pdf
Spanien rettet an einem Tag 141 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer
Die libysche Küstenwache hat Stand 11. Juli 2019 "3.905" Menschenleben gerettet. Detaillierter Bericht vom UNHCR im Link:
ht ...
728
Melden
Zum Kommentar
avatar
Röschtigraben1
14.07.2019 12:16registriert August 2018
Und gestern wurden im Süden von Tunesien schon wieder 38 Leichen angespült. Jeden Tag das selbe 😢
2310
Melden
Zum Kommentar
4
Frankreich nimmt im Sommer neues Atomkraftwerk in Betrieb

Nach über 20 Jahren nimmt Frankreich in diesem Sommer erstmals wieder ein neues Atomkraftwerk in Betrieb. Wie der staatliche Energiekonzern EDF am Mittwochabend mitteilte, habe die Atomaufsicht die letzten vorbereitenden Schritte für den Start des neuen Atomreaktors in Flamanville am Ärmelkanal genehmigt.

Zur Story