Bringt Olympia Nord- und Südkorea wieder zusammen? Seoul hat Pjöngjang wegen der bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Südkorea Gespräche auf «hoher diplomatischer Ebene» angeboten. Diese könnten bereits am 9. Januar stattfinden.
Dabei könne über eine mögliche Beteiligung Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen im Februar im südkoreanischen Pyeongchang gesprochen werden, aber auch über andere Themen zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte bereits in seiner Neujahrsansprache erklärt, dass sich die Beziehung zwischen Nord- und Südkorea verbessern müsse und nannte ebenfalls die bald beginnenden Spiele in Pyeongchang.
«Ich hoffe sehr, dass die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang erfolgreich durchgeführt werden», erklärte Kim fünfeinhalb Wochen vor Beginn der Spiele vom 9. bis 25. Februar in Pyeongchang, das rund 80 Kilometer südlich der Grenze liegt. «Wir sind bereit, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, einschliesslich der Entsendung unserer Delegation. Zu diesem Zweck könnten sich die Behörden von Nord und Süd in naher Zukunft treffen», sagte Kim.
Das Internationale Olympische Komitee hat die Absicht der Regierungen von Nord- und Südkorea begrüsst, direkte Gespräche über die Teilnahme von Athleten aus Nordkorea an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang zu beginnen. Dies teilte das IOC am Dienstag mit.
Auch das IOC wolle die Gespräche mit dem Nationalen Olympischen Komitee Nordkoreas fortsetzen, «um eine solche Teilnahme zu ermöglichen». Deshalb werde das IOC die Einladung für eine Delegation des nordkoreanischen NOK offen halten und «die endgültige Entscheidung zu gegebener Zeit treffen», hiess es.
Als einzige nordkoreanische Athleten haben sich bisher die Paarläufer Ryom Tae-Ok/Kim Ju-Sik im Eiskunstlauf für die Spiele qualifiziert. Obwohl sie nicht fristgerecht für Pyeongchang gemeldet wurden, will das IOC für das Paar die Teilnahme ermöglichen.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten zuletzt weiter zugenommen. Nordkorea treibt seine atomare Aufrüstung voran und richtet immer wieder Drohungen gegen Südkorea und die USA. Im September testete das international isolierte Land eine Wasserstoffbombe. Ende November brüstete sich Nordkorea mit dem Test einer Interkontinentalrakete und erklärte, das gesamte US-Festland liege nun in Reichweite nordkoreanischer Raketen.
(amü/sda/afp/ap)