International
Sport

Coming-out in der NFL: Ryan Russell ist bisexuell – die Reaktionen

Football-Spieler Ryan Russell outet sich als bisexuell – die Reaktionen bleiben nicht aus

04.09.2019, 11:5004.09.2019, 13:00
Mehr «International»

«Coming out & coming back», schrieb Football-Profi Ryan Russell am Wochenende auf Instagram. Der 27-Jährige, der aktuell auf Vereinssuche ist, hatte ein paar Tage zuvor sein Coming-out. Russell habe nun zwei grosse Ziele: «In die NFL zurückzukehren und mein Leben offen zu leben».

Er ist der erste Sportler aus den grossen US-Sportligen, – MLB, NFL, NBA und NHL – der sich zu seiner Bisexualität bekannt hat. Zuvor war NFL-Profi Michael Sam der erste offen schwule Football-Spieler. Sam hatte im Februar 2014 sein Coming-out.

«Coming out & coming back»

In einem Essay auf ESPN.com erklärte Russell in der vergangenen Woche öffentlich, dass er bisexuell ist: »Meine Wahrheit ist, dass ich ein talentierter Football-Spieler bin, ein guter Autor, ein liebender Sohn, ein überheblicher Bruder, ein fürsorglicher Freund, ein treuer Liebhaber und ein bisexueller Mann".

«NFL bereit, einen LGBTQ-Spieler zu akzeptieren»

«Ich glaube, dass die NFL bereit ist, einen LGBTQ-Spieler zu akzeptieren», schreibt Russell in dem Essay, den er mit den Worten «Was auch immer ich vor diesem Brief für euch war, ich bin es immer noch. Wir kennen uns jetzt einfach ein bisschen besser» beendet.

Ermutigende Nachrichten und grösstenteils positive Reaktionen

Von Ex-Teamkameraden habe Russell seit seinem Coming-out ermutigende Nachrichten erhalten, schreibt er in seinem Essay. Auch die Reaktionen der Öffentlichkeit waren zum grossen Teil positiv, wie folgende Tweets beispielhaft zeigen.

Natürlich gibt es aber auch im Jahr 2019 immer noch Leute, die sich nicht damit abfinden können, dass jemand bisexuell ist. Zum Beispiel hat User «Larry Legend» folgende schräge Theorie, mit der er Russell unterstellt, dass dieser nur sage, bisexuell zu sein, um schneller wieder einen Verein zu finden:

(as)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
History Porn Teil XLIX: Geschichte in 25 Wahnsinns-Bildern
1 / 27
History Porn Teil XLIX: Geschichte in 25 Wahnsinns-Bildern
Mitglieder eines geheimen Schwulenclubs in St.Petersburg, 1921. Im Zarenreich war Homosexualität strafbar. Mit der Einführung des neuen Strafgesetzbuches in der Sowjetunion 1921 wurde sie dann legalisiert. Doch nur bis 1933 – Stalin stellte sie abermals unter Strafe. Den Männern drohte bis zu fünf Jahren Gefängnis oder Zwangsarbeit. Manche wurden auf unbestimmte Zeit in psychiatrische Kliniken gesteckt und zu einer «Behandlung» gezwungen. Der Artikel 121 diente auch hervorragend dazu, Regimegegner aus dem Weg zu räumen: Zwischen 1934 und 1991 wurden damit 60'000 bis 250'000 Männer verurteilt. Im heutigen Russland sind homosexuelle Handlungen gesetzlich zwar legal, doch noch immer mit allerhand Repressalien verbunden, in Tschetschenien werden Homosexuelle gar verfolgt.
bild: wikimedia
... Mehr lesen
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Wann hast du rausgefunden, dass du hetero bist?»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
JJBenson
04.09.2019 12:21registriert November 2017
Ehrlich gesagt finde ich den Letzten von euch abgebildeten vermeintlich negativen Kommentar kein Statement gegen Bisexualität.

Er wirft Russell zwar vor, seine Bisexualität und das Outing für seine Karriere einsetzen zu wollen. Doch sehe ich darun kein Statement gegen Bisexualität im Sport oder an sich.
14022
Melden
Zum Kommentar
avatar
Baron Swagham IV
04.09.2019 13:33registriert Februar 2019
Evt will er sich ja wirklich ins Gespräch bringen. Sein letztes NFL Spiel war wohl 2017.
Aber in dieser Liga, mit so vielen bekennenden Evangelikanen (gerade bei Coaches und QB) braucht es Mut.
Und vielleicht ist kein Kalkül dahinter und dann freue ich mich umso mehr für ihn dass er jetzt frei leben kann. Ist jedem Menschen zu gönnen
427
Melden
Zum Kommentar
10
«Tragisch» – Saudi-Arabien übernimmt Vorsitz in UN-Kommission zur Frauenförderung
Saudi-Arabien hat künftig den Vorsitz in der UN-Kommission zur Förderung von Frauen. Nicht alle freuen sich darüber.

Die 45 Mitgliedsländer der «Kommission der Vereinten Nationen zur Rechtsstellung der Frau» (CSW) bestimmten den saudischen Botschafter Abdulasis Alwasil am Mittwoch in New York per Akklamation zum Vorsitzenden der nächsten Sitzungsperiode. Das Mandat dauert ein Jahr.

Zur Story