Sie riskieren ihr Leben, um Menschen zu retten. Die «Weisshelme» gelten als Helden des syrischen Bürgerkriegs, sie stehen der Opposition nahe und sind insbesondere in der belagerten und vom Assad-Regime und seinen Verbündeten beschossenen Stadt Aleppo im Einsatz. Der Syrische Zivilschutz, so ihr offizieller Name, erhielt den diesjährigen Alternativen Nobelpreis und war für den «echten» Friedensnobelpreis nominiert.
Nun jedoch sind die Weisshelme in die Kritik geraten, wegen eines Videos. Es zeigt zwei Retter und ein «Opfer», die bewegungslos posieren. Der Hashtag #MannequinChallenge verdeutlicht, dass es sich um eine Anspielung auf den derzeitigen Internet-Hype handelt. Das Medienbüro der Syrischen Revolutionskräfte (RFS) teilte mit, man wolle «einem westlichen Publikum das syrische Leiden nahe bringen».
Die vermeintlich clevere Idee erzeugte jedoch einen Backlash in den sozialen Medien. Der russische Staats-Sender RT stürzte sich auf die «gefälschte Rettungsaktion», das Video erschüttere «die ohne bereits angeschlagene Glaubwürdigkeit» der Weisshelme. Der Syrische Zivilschutz räumte in einer Mitteilung ein, es habe sich um eine «Fehleinschätzung» gehandelt. Man entschuldige sich in Namen der Helfer.
#PrayForSyria#RFS
— إعلام قوى الثورة (@RFS_mediaoffice) 20. Juli 2016
انقذوا #الطفولة في #سوريا!! pic.twitter.com/vEE86mPKSH
Es ist nicht der erste Fall, in dem die syrischen Regimegegner versuchten, mit Anspielungen auf virale Phänomene die Aufmerksamkeit eines westlichen Publikums auf sich zu ziehen. Im Sommer veröffentlichten die RFS Bilder von Kindern mit Zeichnungen von Pokémon-Figuren, begleitet von Aufrufen wie «Rettet mich! Ich bin in Syrien.» (pbl)