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Syrien und Russland lassen Chemiewaffen-Ermittler nicht nach Duma

Syrien und Russland lassen Chemiewaffen-Ermittler nicht nach Duma

16.04.2018, 13:1516.04.2018, 13:52
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Syrien und Russland haben nach Angaben von britischen Diplomaten das Ermittler-Team der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) bislang nicht nach Duma gelassen, wo die Bevölkerung mit Giftgas angegriffen sein soll. Das teilte die britische Delegation bei der OPCW auf Twitter mit.

Sie beruft sich dabei auf den Bericht des Generaldirektors der OPCW, Ahmet Üzümcü, am Montag vor dem Exekutivrat der Organisation in Den Haag.

People stand in front of damaged buildings, in the town of Douma, the site of a suspected chemical weapons attack, near Damascus, Syria, Monday, April 16, 2018. Faisal Mekdad, Syria’s deputy foreign m ...
Eine zerstörte Stadt: So sieht es am 16. April in Duma aus.Bild: AP/AP

Das Experten-Team der OPCW, das den mutmasslichen Giftgasanschlag untersuchen soll, sei am Samstag in Damaskus eingetroffen, könne aber nicht weiterreisen. «Russland & Syrien haben den Zugang zu Duma noch nicht erlaubt. Uneingeschränkter Zugang unerlässlich», heisst es in der Kurznachricht.

Später liefert der schwedische Diplomat Petter Lycke die Begründung Syriens und Russlands nach: Die Sicherheit des Experten-Team der OPCW könnte nicht garantiert werden:

Die Nachrichtenagentur AP bestätigt die Meldung und bezieht sich auf einen ranghohen Russischen Diplomaten. Gemäss seinen Angaben brauchen die Ermittler eine Genehmigung der UNO.

Grossbritannien warf Russland zudem vor, die Ermittlungen zum mutmasslichen Giftgasangriff in Syrien zu blockieren. «Seit 2016 will Russland jede OPCW-Ermittlung zu Vorwürfen gegen das (syrische) Regime wegen des Einsatzes von Chemiewaffen untergraben», sagte der britische Botschafter Peter Wilson bei der OPCW-Sondersitzung.

Die OPCW-Sitzung mit Diplomaten aus 41 Ländern ist das erste internationale Treffen nach dem Raketenangriff führender Westmächte auf Ziele in Syrien. Damit habe der weitere Einsatz von Chemiewaffen verhindert werden sollen, teilte der britische Diplomat auf Twitter mit. «Das syrische Regime hat eine entsetzliche Vorgeschichte, wenn es um den Einsatz von Chemiewaffen gegen das eigene Volk geht.»

Die Sondersitzung des Exekutivrates ist nicht öffentlich. (sda/dpa)

Die Diplomatie soll für Ordnung sorgen

Video: srf/SDA SRF
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