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Lebenslange Haft für rund 50 Menschen in der Türkei

Lebenslange Haft für rund 50 Menschen in der Türkei

26.06.2019, 15:47
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Nach dem gescheiterten Putsch: Feststimmung in Istanbul

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Nach dem gescheiterten Putsch: Feststimmung in Istanbul
Geschätzt 500'000 Menschen fanden sich am 16. Juli auf dem Taksim-Platz in Istanbul ein.
quelle: x90085 / ammar awad
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Knapp drei Jahre nach dem Putschversuch in der Türkei hat ein Gericht erneut gegen Dutzende Menschen lebenslange Haftstrafen verhängt. In der Hauptstadt Ankara seien am Mittwoch 19 Menschen zu Haft unter erschwerten Bedingungen verurteilt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

28 Männer erhielten demnach einfache lebenslange Haft. Zusätzlich schickte das Gericht 113 weitere Verdächtige für sieben bis 13 Jahre hinter Gitter. 94 Verdächtige seien freigesprochen worden.

Es dürfte sich bei vielen oder allen Verurteilten um Soldaten gehandelt haben. Bei dem Urteil sei es um Vorgänge in der Putsch-Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2016 in einer Militärakademie gegangen, berichtete Anadolu weiter. Unter den Verurteilten sei der damalige Direktor.

Erst vor einer Woche hatte ein Gericht in Ankara in einem Massenprozess rund 150 Soldaten zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt - unter ihnen früheren Top-Militärs wie den damaligen Kommandanten der türkischen Luftwaffe, Akin Öztürk.

Präsident Recep Tayyip Erdogan und die Regierung machen für den vereitelten Coup den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen verantwortlich. Gülen, früher ein politischer Verbündeter Erdogans, hat das zurückgewiesen.

Der türkischen Regierung zufolge hat Gülen systematisch staatliche Institutionen wie das Militär, die Polizei, Ministerien und die Justiz infiltrieren lassen.

Bis heute geht die Regierung gegen die Gülen-Bewegung, aber auch gegen Oppositionelle scharf vor. Zehntausende Menschen wurden aus dem Staatsdienst entlassen. Nach Erdogans Angaben sitzen zurzeit mehr als 30'000 mutmassliche Gülen-Anhänger in Gefängnissen. (aeg/sda/dpa)

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quelle: x90138 / murad sezer
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Video: srf
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