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Schweres Erdbeben im Osten der Türkei – mindestens vier Tote

People look at a collapsed building after a 6.8 earthquake struck Elazig city centre in the eastern Turkey, Friday, Jan. 24, 2020. An earthquake with a preliminary magnitude of 6.8 rocked eastern Turk ...
Bewohner der Stadt Elazig betrachten die Schäden, die durch das Erdbeben entstanden.Bild: AP

Schweres Erdbeben im Osten der Türkei: Retter durchsuchen Trümmern +++ 22 Menschen sterben

24.01.2020, 21:5325.01.2020, 15:36
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Ein schweres Erdbeben hat den Osten der Türkei erschüttert. Mindestens 22 Menschen wurden getötet sowie Hunderte verletzt. Das teilte Innenminister Süleyman Soylu bei einer Pressekonferenz am Samstag mit.

Das Beben hatte nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad die Stärke 6,8. Es sei von rund 400 Nachbeben gefolgt worden, eines davon habe die Stärke 5,1 erreicht, sagte Soylu weiter. Das Beben hatte sein Zentrum in der Provinz Elazig im Bezirk Sivrice und ereignete sich gegen 21 Uhr Ortszeit.

Rescue workers search on a collapsed building after a 6.8 earthquake struck Sivrice town in Elazig in eastern Turkey, Friday, Jan. 24, 2020. An earthquake with a preliminary magnitude of 6.8 rocked ea ...
Bild: AP

Behörden gingen am Samstag davon aus, dass noch 22 Menschen von den Trümmern verschüttet seien, so Soylu. Insgesamt seien 382 Menschen in Spitälern behandelt worden, 34 von ihnen auf Intensivstationen, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Zuvor hatte die Katastrophenschutzbehörde berichtet, mehr als 1000 Menschen hätten nach dem Beben Spitäler aufgesucht.

Das Epizentrum des Erdbebens liegt im Südosten der Türkei.
Das Epizentrum des Erdbebens liegt im Südosten der Türkei.bild: earthquake.usgs.gov

Retter konnten bisher 39 Verschüttete lebend bergen, sagte Soylu. Der Staatssender TRT zeigte dramatische Aufnahmen von Dutzenden Rettern, die schweigend auf dem Dach eines eingestürzten Gebäudes in der 600'000-Einwohner Stadt Elazig arbeiteten. Auch die Rettung einer älteren Frau war auf den Bildern zu sehen – und schockierte Augenzeugen, die sich um das Geschehen versammelten.

«Meine Tochter ist auch dort», rief die Frau und deutete auf die Trümmer, aus denen sie eben gezogen worden war. Dann wurde sie mit einer Ambulanz weggebracht.

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Bild: EPA

Spürhunde im Einsatz

Mit speziellen Sensoren hörten Retter die Trümmer nach Überlebenden ab, auch Bagger und Spürhunde seien im Einsatz, sagte ein Retter. Nach Angaben des TV-Senders CNN Türk sind unter den Geretteten mindestens zwei Kinder. Wie der Sender TRT weiter berichtete, konnte auch eine Schwangere lebend befreit werden.

In der Nacht hätten Temperaturen von Minus acht Grad Celsius die Rettungsarbeiten erschwert, meldete der Katastrophenschutz. Anwohner boten in den sozialen Medien Hilfe und Unterkunft für Betroffene.

Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, es würden alle Massnahmen getroffen, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. In einem Tweet wünschte er den Verletzten schnelle Genesung und den Toten die Gnade Gottes. Ausserdem habe er mehrere Minister in die Region entsandt, darunter Gesundheitsminister Fahrettin Koca und Innenminister Süleyman Soylu.

Grosse Anteilnahme

Aus dem Verteidigungsministerium hiess es, dass Krisenstellen eingerichtet worden seien, um Such- und Rettungsmissionen zu unterstützen. Das Militär liess mitteilen, es stehe bereit, falls zusätzliche Hilfe benötigt werde. Die Katastrophenschutzbehörde meldete, sie habe hunderte Helfer sowie Zelte, Betten und Decken in die Region geschickt.

In sozialen Medien äusserten sich viele Menschen bestürzt, darunter der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell und der türkischstämmige Fussballer Mesut Özil. «Meine Gebete sind mit allen, die von dem Erdbeben in der Türkei betroffen sind», schrieb der deutsche Ex-Nationalspieler auf Twitter. Borrell sprach dem türkischen Volk seine Solidarität und den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus.

Die Türkei ist besonders erdbebengefährdet. Eines der tödlichsten Beben war eines der Stärke 7,6 im Jahr 1999 mit Epizentrum in Gölcük südöstlich von Istanbul. Damals gab es zehntausende Verletzte und Tote. (viw/sda/reu/afp/dpa)

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