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Diese Fake-News zum Erdbeben kursierten und wurden widerlegt

Diese Fake-News zum Erdbeben kursierten und wurden widerlegt

Videos in sozialen Medien sollen einstürzende Häuser oder Explosionen durch das Erdbeben in der Türkei und Syrien zeigen. Einem Faktencheck halten viele nicht stand.
12.02.2023, 13:08
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Ein Artikel von
t-online

Nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien gibt es in den sozialen Netzwerken viele Falschmeldungen. Neben einigen Verschwörungserzählungen, wer angeblich hinter dem Erdbeben stecke und prorussischer Propaganda, die verbreitet wird, kursieren im Internet auch zahlreiche Videos, die angeblich im Kontext des Erdbebens entstanden sein sollen. Faktenchecker konnten das vielfach widerlegen und in die richtigen Kontexte einordnen.

So zeigte ein Video auf TikTok einen Mann, der mit zwei Kindern bei einem Erdbeben aus einem Zimmer flüchtet. Angeblich soll das Video am 6. Februar in der Türkei entstanden sein. Faktenchecker von «Correctiv» fanden jedoch mithilfe einer Bilderrückwärtssuche heraus, dass das Video am 30. November 2018 während eines Erdbebens in Alaska entstand.

Orte und Zeiten der Videos teils aus dem Zusammenhang gerissen

Ein Video auf Twitter hält einem Faktencheck ebenfalls nicht stand. Angeblich sollte das Video die Explosion eines Kernkraftwerks zeigen, die durch das Erdbeben ausgelöst wurde. Nach Recherchen der ARD-Faktenfinder-Redaktion wurde das Video bereits am 4. August 2020 in Beirut, der Hauptstadt des Libanons, aufgenommen. Es zeigt demnach die Explosion hunderter Tonnen Ammoniumnitrat in der Nähe des Beiruter Hafens, bei der mehr als 200 Menschen starben.

Auch ein Video auf Telegram, das angeblich einen Tsunami in der Türkei nach dem Erdbeben zeigen soll, prüften die Faktenchecker von «Correctiv». Das Video ist demnach am 12. März 2017 entstanden und zeigt hohe Wellen an der Küste von Durban in Südafrika, die durch starke Winde – nicht durch ein Erdbeben – verursacht wurden.

Ein weiteres TikTok-Video soll den Einsturz mehrerer Hochhäuser beim Erdbeben in der Türkei zeigen. Laut «Correctiv»-Recherche handelt es sich allerdings um Aufnahmen aus dem August 2021, die eine kontrollierte Sprengung mehrerer nie fertiggestellter Gebäude in Südchina zeige.

(t-online, csi)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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P.Rediger
12.02.2023 13:21registriert März 2018
Was in Himmelherrgottswillen haben Menschen davon solchen Mist zu verbreiten? Unglaublich!
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Peter Vogel
12.02.2023 13:41registriert Juni 2020
"Nach Recherchen der ARD-Faktenfinder-Redaktion wurde das Video bereits am 4. August 2020 in Beirut, der Hauptstadt des Libanons, aufgenommen." - Das ist gerade mal 2.5 Jahre her. Braucht es da echt bereits eine Faktenfinder-Redaktion um zu recherchieren woher die Aufnahmen stammen? Wir alle haben diese Bilder gesehen.
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In vino veritas
12.02.2023 18:07registriert August 2018
Erschreckend. Zumindest das Video aus Beirut sollte den meisten Menschen bekannt vorkommen, die Explosion war ja im Sommer 2020 und nicht im Sommer 1980. Hinterfragen die Menschen eigentlich gar nichts mehr? Auch das Video im überaus amerikanisch eingerichteten Haus mit englischsprachigen weissen Menschen? Sogar die amerikanischen Steckdosen sind erkennbar…
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